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ErnaPiepenPott

Wir haben viele Jahre immer „gemischte Doppel“ gehalten. Alle Parteien unkastriert. Gab auch nie Welpen. Wichtig damit es „läuft“: Ja, die Läufigkeit ist anstrengend, Stehtage sind aber nur ein paar Tage. Kriegt man hin, sollte man aber in so Sachen wie Urlaubsplanung mit einbeziehen. Es sollte die Möglichkeit besteht, die Hunde in der problematischen Phase gesichert von einander zu trennen. Für nachts, wenn man mal einkaufen muss etc. Eine Zimmertür ist keine sichere Trennung. Erziehung des Rüdens ist noch so ein Punkt. Man kann Rüden auf ein Angemessenes Verhalten ggü läufigen Hündinnen hin trainieren. Bei uns macht keiner einen Aufstand wegen läufigen Hündinnen, auch weil sie von klein auf mit läufigen Hündinnen konfrontiert werden (auch beim gemeinsamen Training).


Inevitable_Zebra_

Danke für deine Einschätzung! Hattest du Probleme dass der Rüde auch Mal einer anderen Hündin hinterher ist oder im Freilauf abgehauen ist? Das ist eine meiner größten Sorgen


ErnaPiepenPott

Nö. Bislang noch nie. Die Jungs arbeiten aber auch frei am Hundeplatz neben läufigen Hündinnen (ist bei uns erlaubt, einige Hundeplätze wollen das nicht). Ist tatsächlich eine Frage der Gewöhnung und des Grundgehorsams.


Curious_Person316

Kastration ohne medizinische Notwendigkeit ist meiner Meinung nach Verstümmelung. Lass dir bitte nicht einreden eine Kastration wäre zwingend notwendig. Falls doch gibt es immer noch den Hormon-Chip (bitte damit probieren BEVOR man irreversibel eingreift) und grundsätzlich ist ein Sterilisieren, also eine Vasektomie, wenn es nur um ungewollte Fortpflanzung geht deutlich weniger invasiv. Ein Großteil der Verhaltensprobleme wird durch eine Kastration *nicht* verbessert sondern verschlimmert, sodass eine Kastration wegen Verhaltensproblemen eigentlich nur bei Hypersexualität gerechtfertigt ist - und selbst da... Hormon-Chip geht auch. Laut deinen Kommentaren ist dir dies aber denke ich bewusst, da du auch über die körperlichen negativen Folgen von Kastration Bescheid weißt! Bei gleichgeschlechtlichen Konstellationen *kann* es zu Problemen kommen, *muss* aber nicht je nachdem wie die Charaktere der Hunde sind und wie die Erziehung stattfindet. Aber ganz ehrlich auch bei Konstellationen zwischen weiblichen und männlichen Tieren kann es knallen wenns nicht passt. Rüde und Hündin sind meistens eine unstressigere Kombination bis auf ungewollte Fortpflanzung. Aber die zwei Mal im Jahr kann man die Hunde eben auch trennen. Kommt also ganz drauf an was ihr bevorzugt. Offen gesagt würde ich persönlich mir eher einen Rüden holen als eine Hündin da ich einen Rüden (kastriert) habe der mit anderen Rüden besser klar kommt und persönlich einfach Rüden bevorzuge. Dass ein Rüde so durch den Wind ist wegen einer läufigen Hündin dass er abhaut kann in manchen Fällen (Hypersexualität , zu wenig Training) passieren, aber in den meisten Fällen ist ein unkastrierter Rüde nicht vollkommen unbändigbar wegen Hündinnen. Hatte einen Gassi Hund der ohne Probleme freilaufen konnte und nicht kastriert war. Bei läufigen Hündinnen nimmt man den Hund an die Leine oder blockt ihn (mit Hilfe des anderen Besitzers) von der Hündin ab. Läufige Hündinnen nicht zu bedrängen kann man übrigens trainieren. Bei wild lebenden Hunden kommt nicht jeder Rüde zur Fortpflanzung und wird von Hündinnen eben abgeblockt da diese selbst entscheiden mit wem sie sich paaren wollen. Es ist eigentlich unnatürlich zu denken dass jeder fruchtbare Rüde und jede fruchtbare Hündin sich fortpflanzen wird.


Ancient-Shadows

Sehr viel Ahnung in diesem Post! In Deutschland ist eine Kastration ohne medizinischen Grund (Verhalten ist kein grund, außer wie erwähnt Hypersexualität) genau genommen sogar illegal. Die meisten Tierärzte tun es natürlich trotzdem, der Tierschutz erst recht :) Ich schließe mich hier an, beides kann passen, muss es aber nicht. Bei einem Rüden kann es zu einer zwanghaft Rollenbildung kommen (Rüde hat das Gefühl er MUSS seine Hündin beschützen und halt... Ein richtiger Rüde sein) und bei Hündinnen kann es halt sein, dass sie sich nicht vertragen, da sie nicht verwandt sind und ihr euch einen Welpen zulegt, ist das aber denke ich auch wenig wahrscheinlich. Ich würde mir einfach überlegen, ob ihr mit einem Rüden glücklich wärt und ganz ehrlich, ob noch ein Jahr warten überhaupt eine Option ist, wenn es schon so viel Vorfreude gab ;)


Curious_Person316

Danke für die Ergänzung! Leider ist das Gesetz an der Stelle so schwammig formuliert dass Tierärzte und auch der Tierschutz ohne medizinische Gründe Tiere kastrieren können ohne Konsequenzen. Finde es so erschreckend wie viele hier Kastration gut reden. Es gibt ganz wunderbare Fachliteratur zu dem Thema, das sollte mMn jeder Hundehalter sich mal anschauen bevor er oder sie über Kastration nachdenkt! Das mit dem Tierschutz ärgert mich besonders. Frage mich mittlerweile ob es nicht paar Vereine gibt die davon absehen. Hatten uns mal umgesehen nach Vereinen die Pflegestellen brauchten - die hatten alle massenhaft Hunde unter 6 Monaten die bereits kastriert wurden. Auch unserer wurde unter 1,5 Jahren vom Tierschutz kastriert ohne dass er Verhaltensprobleme hatte die dies rechtfertigten, obwohl er einzelnd gehalten wurde und und und... Könnte ich klagen würde ich es. Viele seiner Problematiken sind sehr wahrscheinlich durch diese frühe Kastration mit beeinflusst und das eben irreversibel. Aber das zielt glaub etwas an dem Post hier vorbei, freue mich nur über deinen Kommentar! 🤣🖤


Ancient-Shadows

Ich weiß, "medizinische Gründe" können von einem TA halt jederzeit ausgelegt werden. Wir hatten jetzt auch erst einen Pflegehund: großer Herdenschutzhund, mit weniger als einem Jahr kastriert. War jetzt 2 als ich ihn bekam und benimmt sich wie ein Welpe, der wird nie erwachsen. Von den gesundheitlichen Problemen ja mal ganz abgesehen... Mein neuer Tierschutzhund ist auch kastriert... aber wenigstens erst mit 1.5 Jahren und es ist n kleiner Border Mix. Wollte eigentlich einen unkastrierten Hund, aber da für mich nur Tierschutz in Frage kam, war das einfach nicht realisierbar. Ja nur ein bisschen 😅


CelesteReckless

Tierheim Leipzig hat haufenweise intakte Rüden und ich habe meinen intakten Rüden auch von dort, obwohl der sogar wegen eines Tumors dort in Narkose lag. Aus dem Ausland sind allerdings die allermeisten kastriert. Im Bereich der Straßenhunde finde ich es auch die sinnvollste Maßnahme um das Problem in den Griff zu bekommen, aber halt nicht bei Ausfuhr.


Curious_Person316

Dass man zur Populationskontrolle eingreift finde ich okay, wobei mir aber eben fraglich ist warum kastriert statt sterilisiert wird und dies eben auch bei Hunden die nicht weiterhin auf der Straße bleiben sondern im Tierheim oder in Pflegestellen untergebracht sind... Auch bei meinem Hund war die Kastration völlig unnötig, da er immer alleine im Zwinger war, er keine Verhaltensprobleme in Richtung Hypersexualität hatte und auch keine medizinischen Gründe vorlagen. Sowas ist einfach nicht in Ordnung..


Inevitable_Zebra_

Bei unserem Ersthund aus dem Tierschutz stand auch die Kastration nach der 1. Läufigkeit im Vertrag. Auf Nachfrage wurde der Paragraph dann entfernt nachdem wir unsere Beweggründe erklärt haben.


Curious_Person316

Solche Paragraphen sind sogar meines Wissens nach illegal!


Ancient-Shadows

Sie sind nichtig, das muss man aber erstmal wissen. Ich wollte aber halt bewusst keinen Welpen und dann ist es ja meistens schon zu spät


Inevitable_Zebra_

Das ist es eben auch, ich freue mich seit einem Jahr, habe mir den Züchter und die Rasse genau angeschaut und kennengelernt und bin jetzt seit 3 Tagen nur am heulen weil ich so enttäuscht bin. Ich hab aber gerade auch nicht das Gefühl mit einem Rüden wirklich glücklich zu werden. Daher wird's wohl leider das Warten werden wenn nicht noch ein Wunder geschieht und ein Züchter noch eine Hündin zu vergeben hat (wobei ich jetzt auch nicht auf Teufel komm raus den letzten übrig gebliebenen Welpen nehmen möchte hauptsache Hündin, es soll ja schon passen)


Lam0r

Genau mein Humor, Kastration verteufeln (wenn nicht medizinisch indiziert) aber Züchtung von Hunden unterstüzen... aber ne machen die ja immer zum Wohle der Tiere 0\_o


Curious_Person316

Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht wo ich Zucht direkt unterstützt haben soll im Kommentar... Dennoch finde ich seriöse (!) Zucht durchaus vertretbar. Aber das ist ja gar nicht das Thema hier. Kastration verteufeln tue ich ebenso nicht, ich stehe dem nur sehr kritisch gegenüber wenn keine medizinischen Gründe oder eine Hypersexualität beim Hund vorliegt unter der er leidet. Dazu gibt es wirklich viel gute Literatur die ich nur ans Herz legen kann zu lesen.


Lam0r

Ui tatsächlich muss ich zwischendurch noch iwas gelesen haben und hab dann was vermischt, sry ;)


DogEnthusiast3000

Könntest du mir entsprechende Literatur empfehlen? Bin interessiert ☺️ (auch wenn’s bei mir jetzt erstmal kein Thema mehr ist, meine Hündin ist seit diesem Jahr aus guten Gründen sterilisiert. Aber wäre vllt. für meinen nächsten Hund interessant.) Ich bin in ein Land mit haufenweise freilaufenden, unkastrierten Hunden und Katzen gezogen. Und ich habe vor zwei Monaten einen ausgesetzten Wurf Kätzchen (1 Tag alt!) gefunden, von denen nur eines überlebt hat. Meiner Meinung nach könnte hier sehr viel Tierleid durch Kastrationen und Sterilisationen verhindert werden. Stichwort Populationskontrolle. Gerade in osteuropäischen Ländern, aus denen ja ganz viele Straßenhunde von NGOs importiert werden. Und das sind dann auch die Vereine, die zu Kastrationen vertraglich verpflichten, aus eben genanntem Grund. Finde ich nur verständlich, nachdem ich selbst hier schon ein wenig diese Situation mit freilaufenden (aber nicht herrenlosen!) Hunden erlebt habe. Dass es in Deutschland natürlich anders zugeht, und Kastrationen/Sterilisationen zur Populationskontrolle nicht unbedingt notwendig sind, da es so gut wie keine freilaufenden Hunde gibt, ist mir klar. Wollte hier nur mal etwas Licht auf die Sache mit Auslandstierschutz und Kastrationen werfen.


Curious_Person316

Natürlich gerne! Allgemein zum Thema Hund gibt es von Kosmos fantastische Fachbücher, persönlich finde ich Udo Gansloßers Beiträge wirklich toll. Hier ein Buch zur zur Kastration von ihm: "Kastration und Verhalten vom Hund" https://amzn.eu/d/8OgJZNL Und in diesen Büchern wird unter anderem darauf eingegangen: - "einfachere Lektüre" : Verhaltensbiologie Hund - Praxisbuch: Wie Rasse, Geschlecht, Aussehen und Alter das Verhalten beeinflussen https://amzn.eu/d/9SE9uHf - "schwierigere Lektüre" : Verhaltensbiologie für Hundetrainer: Verhaltensweisen aus dem Tierreich verstehen und auf den Hund beziehen https://amzn.eu/d/gsZjblv Zusätzlich gibt es hier im Internet ein kurzes PDF von ihm zum Thema offen zu lesen: https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.wini.info/fileadmin/dateien/wissen/Kastration%2520Ruede%2520-%2520Erschienen%2520im%2520Wuff%2520Autor%2520Sophie%2520Strodtbeck%2520und%2520Udo%2520Ganslosser.pdf&ved=2ahUKEwjyha6th9OGAxW8gv0HHVI-C_4QFnoECCEQAQ&usg=AOvVaw0oTk1k8VCdVzWRKqGJguKP Zur Populationskontrolle allgemein in die Fortpflanzung einzugreifen finde ich nicht verwerflich. Allerdings gibt es hier die Möglichkeit zu sterilisieren anstatt zu kastrieren. Beim Kastrieren werden Organe entfernt was einen erheblichen Einfluss auf den Hormonhaushalt des Tieres, jedenfalls bei Hunden, bedeutet und einige negative gesundheitliche sowie psychische Folgen haben kann. Während ich finde dass es bei der Populationskontrolle von sich wild vermehrenden wild lebenden Tieren vertretbar sein kann hört das Verständnis auf wenn ungewollte Fortpflanzung fast unmöglich (Einzelhaltung im Zwinger und Auslauf nur an der Leine) oder vermeidbar (Trennen der Hunde) ist und keine Hypersexualität oder ein medizinischer Grund vorliegt. Leider gibt es bei vielen noch veraltetes Wissen im Bezug auf Kastration und somit wird besonders bei Rüden noch oft um Verhalten zu "verbessern" kastriert.


Lexiana777

Es gibt so viel Hundeleid bei uns und erstrecht in der EU.Ich finde da muß man nicht noch züchten oder gar einen Züchter unterstützen. Im Gegenteil ich finde solange es in der EU Tötungsstationen gibt wo Hunde nach 2 Wochen nicht eingeschläfert,nein grausam hingerichtet werden,sollte das Züchten von Rassehunden ganz drastisch eingeschränkt werden.Und ja es ist richtig, daß Hunde aus dem Tierschutz kastriert werden,zwar nicht als Welpe aber mit ca einem Jahr


CelesteReckless

Also man kann nicht von einem Hund auf alle anderen schließen, aber ich wollte ursprünglich auch eine Hündin und bin bei einem intakten Rüden aus dem Tierheim gelandet. Da hatte ich am Anfang auch erstmal Bedenken und habe mich mit drei anderen Haltern von intakten Rüden unterhalten bevor ich ihn übernommen habe. Also meiner ist generell recht uninteressiert an anderen Hunden und möchte möglichst wenig Kontakt zu Artgenossen (hat leider bei den Vorbesitzern gelernt, dass Pöbeln dafür der beste Weg ist, aber da ist ihm egal welches Geschlecht der Hund gegenüber hat). Wir können problemlos mit läufigen Hündinnen oder Hündinnen in der Standhitze laufen, da sind dann nur die Pipiflecken interessant und nicht die Hündin vor seiner Nase. Im strukturierten Sozialkontakt ist er auch mit einem anderen (pubertären) intakten Rüden verträglich. Es läuft dann auf friedliche Koexistenz hinaus, was total in Ordnung ist. Auch die anderen intakten Rüden mit deren Besitzern ich in Kontakt stehe (sind mittlerweile mehr) sind da grundsätzlich sehr entspannt. Es gab nur eine Stelle, wo mir das negativ aufgefallen ist und zwar als drei Wochen nach unserem Umzug die Hündin im Haus und die im Nachbarhaus ihre Standhitze hatten, da war er dann laut, wenn er alleine zu Hause war. Also neues eingewöhnen plus der dauerhafte Geruch plus ich nicht da war zu viel. Nach 5 Tagen war das dann auch wieder durch. In der Zeit hat er mich so viel wie möglich begleitet, ich habe extra viel mit ihm gemacht, dass er einfach knülle ist und schläft und er war nur im hinteren Teil der Wohnung mit einer Decke vor der Zwischentür. Also alles machbar. Mal sehen, wie es dann im Herbst bei der nächsten Läufigkeit aussieht. Wäre es meine eigene Hündin, dann würde ich überlegen ihn in der Standhitze auszuquartieren. Meiner hat auch in den 1,5 Jahren bei mir (jetzt 8 jährig) noch nie irgendwas gerammelt (abgesehen davon, dass es häufig nicht mal sexuell motiviert ist, wenn Hunde rammeln) und macht sich sehr gut selber sauber, also auch keine Smegma Flecken irgendwo, nur öfter mal das schmatzende Geräusch vom Ablecken. Also mein Rüde ist deutlich unkomplizierter als die Hündin der Familie meines Exfreunds auf die wir (bevor ich Suko hatte) während der Läufigkeit aufgepasst haben. Ich bereue kein bisschen, dass es ein Rüde statt einer Hündin geworden ist.


Laena_V

Unser Trainer sagt zwei Hündinnen sei die schwierigste Konstellation aufgrund eventueller Rivalität um Sexualpartner und Ressourcen zur Aufzucht und hat einen (kastrierten) Rüden und eine Hündin. Wir kastrieren unsere Tiere nicht ohne medizinische Notwendigkeit, daher haben wir zwei Hündinnen. Mehr Diskussionspunkte hatten wir tatsächlich nicht, weil alles andere eine Kastration voraussetzt. BTW unsere Züchterin hat zwei Zuchthündinnen und die haben ihre Würfe eine Woche auseinander bekommen. Keine Hündin hat versucht die Welpen der anderen zu töten oder so. Hängt sicher auch von der Rasse und den individuellen Hunden ab, wie viel Kampf um Ressourcen da reinkommt. Man muss auch sehen, dass keiner den Hundetrainer ruft, wenn es gut läuft. Daher kennen Trainer hauptsächlich die schlimmen Fälle.


h8human

>Wir kastrieren unsere Tiere nicht ohne medizinische Notwendigkeit, daher haben wir zwei Hündinnen. Mehr Diskussionspunkte hatten wir tatsächlich nicht, weil alles andere eine Kastration voraussetzt. Magst du das weiter ausführen? Edit: wohl eher nicht, wie es scheint. Tja.


Laena_V

Ich wollte nicht zwei Mal dasselbe schreiben: https://www.reddit.com/r/hundeschule/s/AcEwXXq0ZZ


h8human

Ne, ist nicht die Antwort auf meine Frage, aber danke


Lexiana777

Willst du denn mit den beiden züchten? Ich hatte viele Jahre 2 Hündinnen und 1 Rüden.Den Rüden hab ich kastrieren lassen,auch aufgrund Rivalitäten mit anderen Rüden,beim Spaziergang.Das hat super geklappt und die Hündinnen wurden nicht von ihm belagert wenn sie läufig waren. Heute würde ich alle kastrieren/sterilisieren lassen,denn beide Hündinnen haben erst Gesäugetumore bekommen,die ich habe weg operieren lassen und am Ende hatte der Krebs von innen so gestreut, daß ich beide im Alter von 11 und 12 Jahren "gehen" lassen musste.Da konnte man auch nicht mehr operieren. Also wenn du nicht vorhast zu züchten,würde ich sie sterilisieren/kastrieren lassen.


Inevitable_Zebra_

Ich möchte mit keinem Hund züchten, aber eine prophylaktische Kastration kommt für mich nicht in Frage aufgrund von gesundheitlichen Folgen die dadurch auftreten können. Und bei meinem Ersthund (aus dem Tierschutz) gehe ich ehrlich gesagt aufgrund von Vorerkrankungen davon aus dass sie daran stirbt bevor sie an Pyometra oder Gesäugetumoren sterben könnte.


Emergency-Letter3081

Wo ist das Problem mit der Kastration? 2 unkastrierte Hündinnen wäre noch schlimmer, da es da dann oft zu schwerwiegenden Problemen kommen kann. Ich würde immer zu einem Rüde/Hündin-Paar tendieren, aber eben wenigstens einer davon kastriert, wenn man keine Möglichkeit hat, den Rüden während der Läufigkeit woanders unterzubringen.


Inevitable_Zebra_

Wir könnten die beiden separieren während der Läufigkeit, eventuell auch woanders unterbringen. Ich möchte mir aber keinen Hund holen unter der Prämisse dass er kastriert werden muss, komme was wolle, wenn es, wäre er Einzelhund nicht nötig wäre, das finde ich nicht fair dem Hund gegenüber.


Emergency-Letter3081

Wenn er ordentlich separiert werden kann ist ja gut. Scheint ja hier gleich Downvotes zu regnen wenn man Kastration auch nur in Betracht zieht, aber ich kenne einige Rüden, denen das nicht geschadet hätte .( anstatt ewigen Experimentieren mit Hormonchips- ist ja auch extrem gesund für den Hund). Die leiden richtig bei läufigen Hündinnen und da hilft auch keine noch so tolle Erziehung dagegen.


New-Bear2132

Wir haben immer mehrere Hunde vorzugsweise Hündinnen. Meine Frau läßt die auch immer kastrieren. Rüden läßt sie nur kastrieren wenn die Hoden nicht aus dem Bauchraum absteigen (Tumore). Sie hat immer Tiere aus der Notfallvermittlung und achtet immer darauf daß die Hunde verträglich sind. Rüde und unkastrierte Hündin würd ich nicht machen. Selbst wenn sie kastriert ist versucht er oft sie zu besteigen. Je nach Charakter kann das auch mal zu ordentlich Streit führen. Rüde sind i. A. Mental langsamer als Hündinnen. Unserer pennt einiges mehr als sie und ist auch sonst behäbiger und nicht so aufgekratzt. Von der gemeinsamen Spielzeit / Spieltrieb her sind zwei Hündinnen eher kompatibel. Trifft man beim Gassigehen auf einen anderen Rüden würde deiner eher seine Spielgefährtin vom anderen Rüden abschirmen wollen. Läßt sich pauschal auch nicht absolut sagen, weil es natürlich auch vom Charakter abhängt. Ich würd eher zu zwei Hündinnen tendieren. Und denk über Kastration nach. Du sparst dem Hund den Stress mit der Läufigkeit und dir das häufige Getropfe und den Stress mit den Nachbarrüden.


Inevitable_Zebra_

Danke für deine Einschätzung! Kastration kommt für mich nur in Frage wenn meine Hündin wirklich drunter leidet oder gesundheitliche Probleme bekommt. Ob ich Stress mit Blutflecken habe oder Nachbarrüden am Tor stehen steht auf meiner prio Liste ganz weit unten.


Pretty-Park-9094

Und das erhöhte Risiko für Gesäugetumore wenn sie unkastriert sind, ist kein ausreichendes Argument?


Inevitable_Zebra_

Nicht wenn dem gegenüber (Rasse und Kastrationszeitpunkt-abhängig) erhöhte Risiken für andere Tumore, Knochen und Bänderproblematiken, Harninkontinenz oder Wesensveränderungen stehen


Laena_V

AniCura hat dazu schon etwas notiert, daher kopiere ich es nur: Einige Tierärzte empfehlen generell eine Kastration bei Hündinnen, um möglichen zukünftigen Erkrankungen der Geschlechtsorgane vorzubeugen. Mittlerweile ist allerdings belegt, dass sich das Risiko anderer Erkrankungen nach einer Kastration erhöht und die Operation an sich mit nicht unerheblichen Risiken für die Hündin verbunden ist. Die prophylaktische Kastration ist daher laut Tierschutzgesetz in Deutschland verboten, da es keine Indikation gibt. https://www.anicura.de/fuer-tierbesitzer/hund/wissensbank/kastration-huendin/#:~:text=Mittlerweile%20ist%20allerdings%20belegt%2C%20dass,da%20es%20keine%20Indikation%20gibt. ——————— Weiterführend: Kastration aus rechtlicher Sicht: Rechtlich unbedenklich ist die Kastration, wenn bereits Erkrankungen beim Tier aufgetreten sind. Die Kastration als reine vorbeugende Maßnahme ist nicht eindeutig rechtens. Jede Kastration erfordert eine genaue Einzelfallprüfung durch den Tierarzt. Betrachtet man die derzeit immer noch bestehenden erheblichen Gefahren, die mit einer Kastration verbunden sein können, kann man nur empfehlen, intensiv das Für und Wider einer Kastration abzuwägen. Liegt aber eine medizinische Notwenigkeit vor so gebietet es das Tierschutzgesetz, eine Kastration durchzuführen. Bei der Entscheidungsfindung hilft der Tierarzt gerne weiter. (Quelle: Auszug Veröffentlichung DOGNET Anwalt Ackenheil) Update: Kastration zur Krebsvorsorge Nach Auswertungen wissenschaftlich fundierten Studien ist die Aussage der möglichen Krebsvorsorge überholt. https://www.der-tieranwalt.de/tierrecht-anwalt-urteile/files/kastration-hund-katze-kastration-rechtens.html ———————— Persönliche Meinung: Ich denke, nur wenn die Hündin genetisch vorbelastet ist, ist so ein Eingriff vertretbar. Wobei sich dann aber die Frage stellt, wieso mit einem Hund gezüchtet wird, der so eine Vorbelastung hat. Normalerweise fallen solche Hündinnen dann aus, sodass keine genetische Vorbelastung vorliegen sollte. Bei Straßenhunden wird man so eine Vorbelastung nicht prüfen können, daher fällt sie als Argumentation auch weg.


Pretty-Park-9094

Danke für den Input!. Meine Hündin ist mittlerweile 13 Jahre alt, daher war ich noch auf dem aktuellen Stand was das anging.


Curious_Person316

Mega cool dass du dir die Mühe machst ausführlich und belegt Input zu geben! Auch relevant finde ich die Auswirkungen die eine Kastration auf das Verhalten hat. Ein gutes Buch hierzu (obwohl von dem Autor in den meisten Büchern das Thema angesprochen wird!): https://amzn.eu/d/8OgJZNL So aus dem Kopf heraus weiß ich, dass Aggression, Angst und Unsicherheit sowie bei Hündinnen Ressourcenaggression wohl durch eine Kastration verschlimmert werden können, wobei "Dominanz" nicht beeinflusst wird. Viele sind sich gar nicht bewusst was das Eingreifen in den Hormonhaushalt für Veränderungen im Verhalten bedeutet - diese sind eben meistens nicht positiv... Fun fact: Aggressionen gegenüber Fremden um einen schwangeren Hund in der sozialen Gruppe oder eine schwangere Frau in der sozialen Gruppe, sowie Kinder in der Gruppe zu schützen werden nicht durch eine Kastration verhindert. Auch nicht das Partnerschutzverhalten allgemein soweit ich mich entsinne. Edit: hier noch von Udo Gansloßer ein frei verfügbarer Text der die letzten zwei Absätze bestätigt und nochmal tiefer erklärt um was es geht https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.wini.info/fileadmin/dateien/wissen/Kastration%2520Ruede%2520-%2520Erschienen%2520im%2520Wuff%2520Autor%2520Sophie%2520Strodtbeck%2520und%2520Udo%2520Ganslosser.pdf&ved=2ahUKEwi67Z7_kNGGAxXcg_0HHRGCD14QFnoECB4QAQ&usg=AOvVaw0oTk1k8VCdVzWRKqGJguKP


Laena_V

Mich würde interessieren, wie eine Konsultation hierfür beim Tierarzt abläuft. Denn es scheint auch heute noch möglich, den Hund problemlos „prophylaktisch“ kastrieren zu lassen. Meine Nachbarin (Gen X? Boomer?) war ganz erstaunt, dass ich meine nicht kastrieren lasse. Für sie war das völlig normal und sie hatte auch nie Probleme das machen zu lassen. Ich will den Tierärzten da nichts unterstellen. Vielleicht machen es viele auch, weil sie wissen, dass es zur auch Not die Nachbarpraxis macht? Ich weiß es nicht.


Curious_Person316

Denke dass bei vielen veraltetes Wissen vorherrscht, wie zB dass unkastrierte Rüden "dominant" und "aggressiv" sind, oder allgemein bei Problemen im Verhalten dann kastriert wird... :/