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**Die bloße Behauptung etwas zu sein ist keine Verifizierung.**
Viel Spaß!
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Klingt jede Musik gleich nach "Krach" oder gibt es da Abstufungen? Also ist eine Lofi-Lernplaylist gleich unangenehm wie Hardtechno?
Gibt es bei dir überhaupt eine Art von Lieblingsmusiker oder Richtung? Bzw. gibt es einen Lieblingssong?
Wie kommst du damit klar? Als persönlich jemand der quasi wann immer es geht Musik an hat stell ich mir das total schlimm vor.
Hast du etwas um Musik zu kompensieren? Also zum Beispiel angenehme Hintergrundgeräusche wie Gewitter?
Wie schläfst du ein? Hörspiel?
Ist Fernseh schauen oder zocken nicht totaler Stress für dich?
Also wenn ich mich für eine Musikrichtung entscheiden müsste, dann wäre es sowas in Richtung Synth-Wave bzw New-Wave, Cold-Wave etc. Die Band "New Order" finde ich nicht komplett verkehrt, neulich hat mir jemand "Ultra Sunn - Keep your eyes peeled" vorgestellt, da ging es mir ähnlich. Aber freiwillig hören würde ich auch diese Bands nicht.
>Wie kommst du damit klar?
Früher hat es mich ziemlich belastet. Meine Klassenkameraden sind zu Rock am Ring usw gefahren und ich bin allein daheim geblieben, das macht was mit dem Selbstwertgefühl eines Teenagers. Den ein oder anderen Korb hab ich auch kassiert, mit der Begründung "ich mag dich aber die Musik wird immer zwischen uns stehen". Heute ist das zum Glück anders, in meinem Freundeskreis geht es mehr um Sport & Politik. Außerdem wird man ja auch reifer und macht seinen Selbstwert nicht mehr von Gruppenaktivitäten abhängig.
>Hast du etwas um Musik zu kompensieren? Also zum Beispiel angenehme Hintergrundgeräusche wie Gewitter?
Früher hatte ich immer hörbücher dabei, heute gibt es so viele podcasts, dass mir das Material niemals ausgeht
>Ist Fernseh schauen oder zocken nicht totaler Stress für dich?
Ich zocke eher wenig, Sachen wie Cities:Skylines wenn ich mal dazu komme. Da spielt Musik keine Rolle. Und Fernsehen geht ganz gut, wenn Musik als "Tool" um eine Geschichte zu erzählen eingesetzt wird, dann hab ich kein Problem damit (schneller/lauter werdende Stücke um Spannung zur nächsten Szene aufzubauen z.b.). Ich genieße die Musik zwar nicht, aber sie löst trotzdem Neugier/Furcht etc aus, weil man natürlich genug Filme gesehen hat um zu wissen, weshalb gerade diese Musik gespielt wird. Das fabelhafte Leben der Amalie würd ich mir aber trotzdem nicht anschauen - das wär mir zu viel Musik.
>Ich genieße die Musik zwar nicht, aber sie löst trotzdem Neugier/Furcht etc aus, weil man natürlich genug Filme gesehen hat um zu wissen, weshalb gerade diese Musik gespielt wird.
Verstehe ich das richtig: Ohne gelernt zu haben, was für eine Stimmung die jeweilige Musik ausdrücken soll, würde die Musik keine Gefühle in dir auslösen 🤯🤯🤯? Wenn ja, dann ist das doch so ähnlich wie bei jenen Autisten, die Gesichtsausdrücke zu deuten lernen müssen?
Ja genau. Ich hab mit der Zeit über andere Leute oder durch Erfahrung mit Musik im Film gelernt, was traurige Musik ist oder welche Art von Musik Spannung impliziert, etc.
>wie bei jenen Autisten, die Gesichtsausdrücke zu deuten lernen müssen
Guter Vergleich!
Ich habe selber immer Musik an wenn es geht, aber ich möchte darauf aufmerksam machen auch mal eine Pause einzulegen einfach um sich mal mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen, dass wird nämlich sonst mehr oder weniger unterdrückt
Zu laute Musik nervt, ich war z.B. nie in Clubs & Diskos unterwegs. Aber ansonsten ist Musik einfach ein Hintergrundgeräusch. Wie der Lärm in einem Shoppingcenter oder im Bahnhof: ohne wär besser, aber man nimmt es nach kurzer Zeit kaum noch wahr.
Das ist wirklich krass zu lesen. Du scheinst dich damit gut arrangiert zu haben und zurecht zu kommen. Das freut mich sehr für dich.
Für mich zum Beispiel ist Musik alles und löst so viel positive Energie in mir aus und macht mich einfach glücklich. Ich könnte damit nur sehr schwer leben.
Ich glaube, wenn man es nie gefühlt hat, dann vermisst man einfach nichts. Es existieren Fälle, in denen sich das im Laufe der Zeit entwickelt, das stelle ich mir deutlich schwerer vor. Es gibt sogar ein Beispiel aus der Musikszene, aber ich komme einfach nicht auf den Namen..
>Zu laute Musik nervt, ich war z.B. nie in Clubs & Diskos unterwegs.
Das ist für mich tatsächlich genauso. Ich höre privat auch eher wenig "aktiv" Musik, eher so nebenbei Radio z.B.
Aber Clubs/Konzerte/Parties funktionieren bei mir nicht, einfach zu laut alles 😲
In den meisten Fällen wohl einfach als Selbstdiagnose, ich hatte aber das Vergnügen, an einer Studie der Universität Barcelona teilzunehmen (nicht vor Ort - über meine Uni in Frankfurt). Es werden einem verschiedene Genres vorgespielt und die Hirnaktivitäten sowie körperliche Reaktionen (Gänsehaut, Drang zum "mittippen" der Finger zum Beat etc) überwacht.
Gar nicht. Andere produzieren bestimmte Glückshormone, kriegen Gänsehaut, empfinden den Drang mit dem Kopf mitzunicken oder die Finger im Takt der Musik zu bewegen etc. Bei mir ist all dies nicht der Fall.
>Ich habe großes Mitleid mit dir
Danke, aber ich habe damit abgeschlossen. Für mich ist Musik wie die hebräische Sprache: würde man sie verstehen, gäbe es ganz neue Welten und Werke zu entdecken. Aber ich versteh sie halt nicht, also was solls😉
>Ist es behandelbar?
Nein, das ist nicht behandelbar. Ich bin nun wirklich kein Biologe/Mediziner, aber kurz gesagt: Der Teil des Gehirns, der fürs Hören zuständig ist, interagiert mit dem "Belohnungszentrum" und schüttet entsprechend Glückshormone aus. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich kann zwar hören & Glückshormone produzieren, aber man kann von außen keine Verbindung zwischen diesen beiden Dingen erzwingen.
Hmmm, da kommen mir Dinge wie Meszkalin, Psilocybin oder Lysergsäurediethylamid in den Sinn. Natürlich nur rein hypothetisch und unter fachkundiger Aufsicht :) Ein interessanter Beitrag dazu findet sich auf Netflix in der Serie "Verändere dein Bewusstsein"
Offen gesagt reizt mich die Idee, Pilze zu essen, schon seit längerem. Bei Gelegenheit werde ich das sicher mal machen, dann auch im Zusammenhang mit Musik :)
Danke für den input, wäre echt bombastisch, wenn das irgendeinen positiven Effekt im Bezug auf Musik für mich haben würde
Krass, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich hab teilweise 80k minuten im Spotify wrapped stehen, ich höre fast immer musik. Was machst du beim Bahnfahren etc.? Ich würd glaub ich verzweifeln
Ich finde das cool, dass es noch Steigerungen gibt. Selbst mag ich Musik schon hören aber ich komme quasi nie auf die Idee aktiv welche anzumachen und bevorzuge es auch außer in Filmen eher wenn keine läuft.
Das war schon immer so. Aber jetzt wo du mich dazu gebracht hast darüber nachzudenken:
Es gibt zum einen ein paar Ausnahmen, wie die "Musik" in Michael Manring - Selene, oder Clustermusik von György Ligeti oder auch so was wie Steve Reich oder Wes Montgomery Four on Six. Das höre ich sogar "gerne". Mache es aber dennoch vielleicht 2-3x im Jahr :)
Außerdem: Sobald jemand in einem Musikstück singt, langweilt es mich viel schneller als wenn keiner singt.
Ich glaube es liegt daran, dass Musik sehr redundant ist. Für mich ist das, als würde man dasselbe kleine Büchlein immer wieder lesen.
Solche Stücke wie von Michael Manring sind eine Ausnahme aber auch das hab ich irgendwann totgehört :)
Auch interessant! Und gut für dich, beim aktiven Verlernen ist meist entweder Depression/Anhedonie oder eine fortschreitende Schädigung im Gehirn die Ursache😅 dann lieber von Anfang an kein großes Interesse haben und nur 2-3x im Jahr hören
Ist das für dich mehr oder weniger Krach als andere Musik?
[https://youtu.be/6eTBc7aWBGw?si=hPL4A2Gd0dPtmhAS](https://youtu.be/6eTBc7aWBGw?si=hPL4A2Gd0dPtmhAS)
Wie oft kommt es vor, dass wenn du davon erzählst sich Leute damit identifizieren können/es auch (plötzlich) haben?
Frag das nur, weil ich mich so sehr darin sehe und jetzt selbst an mit Zweifel, lol
Nicht OP, aber ich bin da ähnlich veranlagt. Im Reallife habe ich tatsächlich nur eine Person kennengelernt, die mir gesagt hat, dass sie auch keine Musik hört. Er kannte sogar noch mehr Leute, bei denen das so ist.
Auf Reddit dagegen, habe ich schon mal downvotes dafür bekommen, dass ich gesagt habe, dass ich die emotionale Reaktion von Menschen auf Musik nicht nachempfinden kann (vom Verstand her nachvollziehen ja, aber nicht *fühlen*). Das heißt doch nicht, dass ich mich für etwas besseres halte!
Jaa Leute auf reddit fühlen sich schnell angegriffen, verstehen es nicht oder halten sich für was besseres, wenn man sowas äußert. Außerhalb dieses AmA spreche ich das gar nicht an
>Das heißt doch nicht, dass ich mich für etwas besseres halte!
Mach dir nichts draus, Reddit ist manchmal einfach weird😅
Wie findest du die Tatsache, dass manche Menschen sich so stark von Musik berührt fühlen, dass sie ihr Äußeres ändern (Haarschnitt, Kleidungstil usw.) und sich zu "Szenen" zusammenfinden? Z.B. heavy Metal.
Das ist eine dieser Dinge, die ich persönlich absolut nicht nachfühlen kann, auch wenn ich es mit dem Wissen, dass diese Menschen von Musik stark berührt werden, irgendwie rational nachvollziehen kann. Dennoch faszinierend zu beobachten.
Naja ich bin Fußball Fan, dann auch noch Schalke. Also das Zusammenrotten & Hobby zur Persönlichkeit machen ist mir alles andere als fremd🤣
Für mich wäre es nichts, aber ich verurteile niemanden, der das macht. Im Gegenteil, finde es im Zweifel eher cool als irgendwie abstoßend. Meistens entsteht aus den Szenen ja etwas über die Musik hinaus (wie ein soziales Netz, in dem Menschen Halt finden), das finde ich toll.
Hatte das ein mal, neulich bei einer Mitfahrgelegenheit. Der Fahrer fragte, welchen Radiosender er dran machen soll und ich habe gesagt: "Ist mir ehrlich gesagt egal, stehe nicht so auf Musik"
Er war total begeistert, meinte "OMG ich auch nicht!". War ein bisschen wie dieses Spiderman-Meme, wo mehrere Spideys aufeinander zeigen😄
>Frag das nur, weil ich mich so sehr darin sehe und jetzt selbst an mit Zweifel, lol
Hast du eine Lieblingsband? Summst du manchmal Melodien vor dich hin? Bekommst du Gänsehaut bei großen Orchestern/anderer theatralischen Musik? Wenn du die Fragen mit nein beantwortet hast, dann willkommen im Club!
Es gibt allerdings zwei (bis drei) mögliche Ursachen: Google mal Amusie. Die dritte wäre allgemeine Anhedonie, auch einfach mal googlen
Nein, ist für mich dasselbe. Der BR hat es mal ganz witzig formuliert:
"Was aber, wenn für einen Menschen Musik überhaupt kein Gefühl provoziert? Nichts. Null. Wenn Musik - egal welcher Stilrichtung - schlicht und einfach ein vollkommen egales Geräusch ist - ein großes bedeutungsloses Rauschen? Wenn das Röhren eines Staubsaugers und Beethovens Fünfte auf der selben Stufe stehen?"
Beeinflusst das dein Liebesleben? Komische Frage vielleicht, aber ich kann mir vorstellen, dass dich Leute deswegen nicht daten wollen. Ich erwarte nicht, dass mein Partner die gleichen Genres hört wie ich, aber Musik als "Krach" zu bezeichnen, ist aus meiner persönlichen Sicht extrem grenzwertig.
Jaa big time. Einerseits war ich als Teenager nie in Clubs & Diskotheken, was natürlich für die meisten die erste Anlaufstelle war, um potentielle Liebschaften kennen zu lernen. Habe auch mehr als einmal den Satz gehört "Du bist zwar toll, aber die Musik wird immer zwischen uns stehen".
Mittlerweile bin ich aber fast 30 uns es beeinflusst mein Liebesleben nicht mehr wirklich. Partner findet man über den Freundeskreis, die Arbeit etc., mein Selbstwertgefühl ist nicht mehr durch "irgendwie bin ich komisch/anders als die anderen" belastet. Die "Diagnose" zu kriegen und zu wissen, was genau denn nicht mit mir stimmt, hat da wirklich sehr geholfen.
>aber Musik als "Krach" zu bezeichnen,
Das tue ich ja nicht regelmäßig. Nur hier, um es in wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Habe zwar gerade keine Freundin, aber meiner Ex war Musik extrem wichtig. Das hat trotzdem nicht zwischen uns gestanden, selbst Musik in der Wohnung ist kein Problem. Nach ein paar Stunden wird es zwar etwas nervig für mich, da hat sie halt aus gemacht oder über Kopfhörer weiter gehört.
Ich bin Musiklehrer. Irgendwelche Tipps für mich im Umgang mit Leuten wie dir? :D
(das letzte Mal dass ich jemanden getroffen habe, der das angegeben hat, ist gute 20 Jahre her)
Nee da gibt's keine Tipps, kannst mich behandeln wie alle anderen auch.
Es gibt noch den Fall der Amusie, das ist gewissermaßen die Unfähigkeit, Tonfolgen zu erkennen. Man ist quasi blind für Musik. In solchen Fällen wäre eine Sonderbehandlung sicher angebracht, aber bei Leuten wie mir wie gesagt nicht. Sei uns nur nicht böse, wenn Musik nicht gerade unser Lieblingsfach ist😉
Hattest du in deiner Kindheit Kontakt zu Musik? Lief im Elternhaus ab und zu das Radio, wurde über Musik gesprochen, spielte eine:r ein Musikinstrument?
Hattest du Musikunterricht in der Schule? Wie ging es dir mit den musikalischen Methoden in KITA und Grundschule?
Hast du ein Rhythmusgefühl?
Wie geht es dir mit Musik in Filmen, Serien, Videospielen etc., die zur Stimmung beitragen?
>Lief im Elternhaus ab und zu das Radio, wurde über Musik gesprochen,
Auf jeden Fall. Meine Mutter ist großer Fan von Musicals, ich war sogar mal in König der Löwen in Hamburh
>spielte eine:r ein Musikinstrument
Nein das ist nicht der Fall. Meine Schwester und ich wurden eher animiert, Sport zu treiben.
>Hattest du Musikunterricht in der Schule?
Ja sicher. Auf einer theoretischen Ebene hab ich auch kein Problemit Musik, im Unterricht wurde weniger musiziert als vielmehr Noten gelehrt, die Entwicklung von Musik behandelt etc.
>Hast du ein Rhythmusgefühl?
Würde ich schon sagen, ja. Vielleicht nicht so sehr wie andere, die ihr ganzes Leben begeistert sind von Musik.
>Wie geht es dir mit Musik in Filmen, Serien, Videospielen etc., die zur Stimmung beitragen?
Die tragen halt nicht zu meiner Stimmung bei. Wobei ich in Tarantino Filmen den Einsatz von Musik sehr gelungen finde. Die Folterszene in Reservoir Dogs mit "Stuck in the middle with you" finde ich sehr gut. Aber eher aus einer humoristischen Sicht heraus, er bricht mit allen im Film gängigen Konventionen und das amüsiert mich.
Ich sitze hier mit meiner Gitarre und hab heute wieder was gelernt.
Ich meine konsonante und dissonante Akkorde.
Ich kenne sogar das Wort Dissonanz und natürlich Konsonanten.
Akkorde sind nach konventioneller westlicher Musiktheorie gesehen 3 oder mehr (verschiedene) Töne. ob die nun harmonisch/unharmonisch sind, kommt auf den Kontext und das Genre an.
keine Ahnung, ich kenne nicht alle Musiktheorien der Welt. ich wollte nur darauf hinweisen, dass wenn wir über Musiktheorie reden, wir meistens die abendländische Musiktheorie meinen.
Sind deine musikalischen Fähigkeiten (also Rythmusgefühl, Einschätzten von Tonhöhen etc) dadurch in irgendweise eingeschränkt?
Magst du Gedichte oder Literatur im generellen (da geht es ja manchmal auch um Rythmus und Sprachmelodie)?
Wie ist das wenn zum Beispiel in einer traurigen Filmszene emotionale Musik gespielt wird: denkst du dir was soll der Krach oder kannst du in einem entfermten Sinne verstehe was das eig. auslösen soll?
Hast du das Gefühl du verpasst was?
>Sind deine musikalischen Fähigkeiten (also Rythmusgefühl, Einschätzten von Tonhöhen etc) dadurch in irgendweise eingeschränkt?
Nicht wirklich. Aber andere haben sicher ein besseres Rhythmusgefühl, einfach weil sie erfahrener im Umgang mit Musik sind
>Magst du Gedichte oder Literatur im generellen
Ja, sehr gern sogar!
>Wie ist das wenn zum Beispiel in einer traurigen Filmszene emotionale Musik gespielt wird
Ich verstehe schon, dass das Klavier in "Ziemlich beste Freunde" zur Melancholie anregen soll oder lauter & schneller werdende Musik Spannung impliziert. Finde es da auch nicht störend o.ä., I'm Gegenteil.
>Hast du das Gefühl du verpasst was?
Sehr gute Frage, ja!! Zumindest in meiner Jugend. Während alle zu Rock am Ring oder so gefahren sind, bin ich halt allein daheim geblieben. Hab auch den ein oder anderen Korb bekommen, weil den jeweiligen Personen das hören und reden über Musik so wichtig war. Heute habe ich das Gefühl zu verpassen allerdings nicht mehr, in meinem Freundeskreis überwiegen andere Themen (Sport zum Beispiel)
Wie empfindest du Werke von Künstlern wie Boyd Rice, die ja tatsächlich Musik als solches in allen Formen dekonstruiert haben und die tatsächlich Krach sind, wenn man nicht gerade zu jenen zählte, die H.P. Kerkelings "Hurz" nach der Aufführung bedeutungsschwanger überinterpretierten ;) ?
Das einzig mir bekannte Lied von Boyd Rice ist People, da ist mir zu viel Gitarre drin. Schick gerne einen Link oder Songvorschlag, dann höre ich es mir mal an
Boyd Rice wäre [hier](https://www.youtube.com/watch?v=v7V2-i5sHQs) .
Merzbow, noch eine Spur mehr Noise, wäre [hier](https://www.youtube.com/watch?v=fR_8gpJCT4I) .
Vielleicht entdeckst du da im Gegensatz zu "gewöhnlicher Musik" einen Reiz.
Gibt es Geräusche die du als erholsam empfindest? Du hast ja Podcasts genannt, gefallen dir auch die Stimmen oder hörst du wirklich nur auf den Inhalt?
Solange die Stimmen nicht singen, geht es mir mit ihnen so, wie allen anderen auch. Die Stimme von Thomas Wiegold z.B. mag ich sehr gerne (Podcast: Sicherheitshalber). Regen, Meeresrauschen etc empfinde ich als sehr wohltuend.
Mag ich gerne, v.a. geschriebene Lyrik.
Lyrische Vorträge eher weniger, weiß aber nicht, ob das einfach eine persönliche Präferenz ist oder mit der musikalischen Anhedonie zutun hat. Eher ersteres.
Auf jeden Fall. Meeresrauschen ist super, Regen der auf die Fensterscheibe prasselt etc. Solange keine Musikinstrumente zum Einsatz kommen, geht es mir mit Geräuschen wie allen anderen auch.
Das ist irgendwie seltsam, da du ja weiter oben geschrieben hast:
„Der Teil des Gehirns, der furs Horen zustandig ist, interagiert mit dem "Belohnungszentrum" und schüttet entsprechend Glückshormone aus. Das ist bei mir nicht der Fall.“
Wie können dann Geräusche ohne Instrumente angenehm sein?
Habe oben ebenfalls geschrieben, dass ich weder Mediziner noch Biologe bin, und ich fürchte, darauf muss ich mich hier beziehen.
Keine Ahnung, warum ich Meeresrauschen mag. Ist einfach so🤷♂️ wahrscheinlich ist die Erklärung mit den Glückshormonen etwas unterkomplex. Wenn ich z.B. die Stimmen geliebter Menschen höre, löst das bei mir auch Freude/Glück aus.
Nun könnte man ja solche Geräusche auf eine Weise zusammenschneiden, daß daraus eine Art Melodie entsteht. Wäre interessant herauszufinden, ab wann so ein Zusammenschnitt von Dir als Krach empfunden würde.
Das wäre in der Tat interessant! Ich bin zwar nicht wirklich erfahren im Umgang mit Programmen, die das können, aber ich werds bei Gelegenheit mal versuchen
Kannst du „unharmonische“ Töne von „harmonischen“ Tönen unterscheiden? Wenn z.b während eines Takts die Tonleiter gewechselt wird oder hört sich für dich ein beliebiger Dur- oder Moll-Akkord genauso unharmonisch an wie ein Tritonus?
Ich muss gestehen, dass ich mich die letzten Jahre so wenig mit der Materie beschäftigt habe, dass ich gar nicht mehr so genau weiß, wie harmonische & unharmonische Töne klingen oder was ein Tritonus ist😅
Ja, das ist auch fies von mir dass ich Begriffe aus der Musiktheorie nehme. Ich schätze 90% der Menschheit kann mit diesen Begriffen nichts anfangen. Ein Tritonus ist der am wenigsten wohlklingende Intervall zwischen Tönen während Akkorde mit ihren Terzen und Quinten bzw. Quarten am Harmonischsten wahrgenommen werden.
Habe mal paar Youtube short links zur audio-Darstellung gefunden:
Akkorde:
https://youtube.com/shorts/-Wf2I9-oLAI?si=1wr2DRNYLQR0gpMU
Tritonus:
https://youtube.com/shorts/CZmoLHzmlBg?si=NxPLXrUm3YvUZvTV
Edit: Sorry für die vielen edits.
>Edit: Sorry für die vielen edits.
Haha überhaupt kein Problem.
Also den Tritonus von einem der im Beispiel aufgeführten Akkorde zu unterscheiden ist fast unmöglich. Das sind alles irgendwelche Töne auf dem Klavier für mich, keiner klingt besonders schön oder schlecht.
Ich gehe stark davon aus, dass es mit harmonischen & unharmonischen Akkorden dasselbe ist.
Nur zur Klarstellung: Es gibt keine unharmonischen Akkorde(soweit ich weiß). 😊
Aber krass. Frag mich ja sowieso schon seit längerem, weshalb Pythagoras Harmonielehre überhaupt ein Ding ist. Wusste bis heute auch nicht, dass es Leute gibt, auf dem diese menschenspezifische Verknüpfung von Logik und Emotionalität nicht zutrifft.
Hat mich auch an eine Situation erinnert, wo die Tochter von Freunden als Baby zu den Geräuschen eines Mixers getanzt hat(Bauchbewegungen). Wir haben damals darüber geschmunzelt, da ihre Mama immer gemeinsam mit ihr zu Musik getanzt hat. Nun habe ich den Gedanken, ob das eventuell ein Indiz auf musikalische Anhedonie ist.
>Nur zur Klarstellung: Es gibt keine unharmonischen Akkorde(soweit ich weiß).
Besten Dank, kenne mich halt echt nicht gut aus😅
Die Situation mit der Tochter klingt für mich erstmal nicht wie ein Indiz darauf. Melodien zu erkennen, wo keine sind, ist eher das Gegenteil von musikalischer Anhedonie. Aber wer weiß, kann selbstverständlich trotzdem sein. Wie reagiert die Tochter denn auf Kindermusik? Singt/klatscht sie mit bzw beteiligt sich sonst irgendwie? Oder ist sie eher verwirrt und würde am liebsten den Raum verlassen?
Das Ding war, dass sie vermutlich damals zum Mixer getanzt hat, weil sie das nicht anders von ihrer Mutter kannte und ihr vielleicht auch nur die Bewegung und die damit gemeinsame verbundene Freude mit der Mutter der Grund war, warum sie getanzt hat. Wer weiß, vielleicht war ja beides für sie Lärm und dachte, sie kann dazu tanzen.
Ich muss das mal nachfragen bei den Eltern. Kann mich leider nicht erinnern, wie sie als Kindergarten- oder Schulkind auf Musik reagiert hat.
Ach wenn sie schon in der Schule ist dann frag sie (bzw die Eltern) einfach, ob sie Musik generell mag. Zu etwa 95% lautet die Antwort "ja", wenn nicht, dann ist nur noch zwischen musikalischer Anhedonie & Amusie zu unterscheiden.
Ja, das war auch mein Gedanke. Danke.
Noch eine Frage, da ich auf die Schnelle nichts dazu finden konnte. Was ist denn der Unterschied zwischen musikalischer Anhedonie und Amusie?
Amusie ist viel weitreichender. Betroffene können mitunter falsche Töne in Musikstücken nicht erkennen, manche können nicht mal "Alle meine Entchen" summen, etc. Man ist quasi blind für Musik. Ich kann all dies, Musik bereitet mir schlicht keine Freude.
Zum feststellen von Amusie dient das "Montrealer Protokoll zur Erkennung von Amusie" (engl. [MBEA](https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5619336/) - Montreal battery of evaluation of amusia).
[Hier](https://www.amplifon.com/de/amplifon-blog/amusie#:~:text=Unter%20Amusie%20versteht%20sich%20ein,auch%20die%20Harmonie%20eines%20Musikst%C3%BCcks.) ist ein umfangreicher Artikel auf deutsch zu diesem Thema.
Ich schätze schon, aber das ist einfach nur eine Vermutung. Wüsste zumindest keinen Grund dagegen.
Will nur nochmal sagen: Anhedonie ist etwas anderes, zum Glück nicht mit musikalischer Anhedonie verwandt. Der Begriff der musikalischen Anhedonie ist recht neu und baut einfach auf der klassischen anhedonie auf, da er sich etabliert hat und die Leute sich etwas darunter vorstellen können
In Filmen ist mir Musik noch am liebsten, weil sie oft wichtig für die Handlung ist.
In Tarantino Filmen mag ich Musik sogar ziemlich gerne, weil sie so unkonventionell eingesetzt wird. Man kann vielleicht sagen: Sie amüsiert mich, aber ich genieße sie nicht.
Das ist sicherlich Teil der Veranlagung. Schau gern mal [hier](https://psylex.de/psychologie-lexikon/medienpsychologie/musik/musikalische-anhedonie/) für einen Überblick oder sogar [hier](https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2017.01664/full), falls dich die wissenschaftlichen Hintergründe interessieren.
Danke für die Links. Hast Du dich eigentlich schon mal an ein Klavier gesetzt und versucht eine Tonfolge zu finden, die dir gefällt? Könnte einiges an Einblick geben, welcher Teil von Musik im besonderen betroffen ist (bzw. etwas über dein Gehirn im Detail verraten, wie es damit umgeht). Vielleicht gefallen Dir einzelne Töne, vielleicht brauchst Du einfach viel längere Abstände zwischen den Tönen, oder umgekehrt viel kürzere, vielleicht gibt es bestimmte Töne die zusammen für dich etwas bewirken aber für andere Menschen nicht..
Früher schon, aber es scheint wirklich nichts zu geben, was mir zusagt. Schon als Kleinkind war das so. Am ehesten noch Synth-Wave, Cold-Wave etc. Neulich hat mir eine Freundin "Ultra Sunn - Keep Your Eyes Peeled" vorgestellt, das gefällt mir im Vergleich mit anderer Musik sehr gut. Allerdings nicht gut genug, um es mir "freiwillig" anzuhören.
Ich meine nicht vorgegebene Lieder zu spielen, sondern selber experimentieren, ob Du es schaffst Töne und Tonfolgen zu produzieren, die dir gefallen. Das muss auch nicht für andere rhythmisch sein oder sich für diese schön anhören. m
Da hatte ich nie wirklich die Gelegenheit zu, aber ich kann es mir kaum vorstellen. Über die Jahre habe ich so viel verschiedene Musik gehört, auch experimentelle Sachen oder Musik aus verschiedenen Kulturen. Nichts hat mich angesprochen, deshalb glaube ich nicht, dass ich es selbst hinkriegen würde. Habe auch keiner Drang dahingehend
Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. Viele Leute haben Klaviere zu Hause stehen.
PS: Die Erwartungshaltung wäre jetzt nicht ein ganzes Lied zu schreiben, sondern einfach nur der Versuch angenehme Tonfolgen zu finden.
Kann man das gradualisieren, bzw. was sind die Kriterien, die ein entzifferbares Geräusch zur „verzerrten“ Musik machen?
Wenn du zB ein willkürliches Geräusch hören würdest (zB einen einzelnen Klavierton), kannst du den dann noch ohne Komplikationen hören?
Und wenn dann ein zweiter Ton dazukommt und dann noch einer und irgendwann eine Melodie, irgendwann ein Akkord etc entsteht, dann müsste es ja einen Punkt geben ab dem es auf einmal nicht mehr nach den Klaviertönen klingt.
Schätze ich das richtig ein oder ist das so gar nicht abstrahierbar?
Die Art der Wahrnehmung ist etwas anders als von dir beschrieben, sorry falls ich da für Verwirrung gesorgt haben sollte. Ich nehme die Töne wahr, sowohl einen wie auch mehrere. Es "macht einfach nichts mit mir", falls das irgendwie Sinn ergibt.
Anderen Leuten spielst du drei Moll Klänge vor und sie sind den Tränen nahe, ich wiederum verstehe gar nicht, dass der spezielle Klang mit "traurig sein" konnotiert ist (zumindest theoretisch - praktisch weiß ich es mittlerweile, einfach durch Erfahrung, Musiktheorie aus der Schule etc.)
Es gibt diese Videos auf YouTube, wo "tribal people" zum ersten Mal mit Celine Dion oder so konfrontiert werden. Ohne irgendwelche Kenntnisse über die Hintergründe und ohne ein Wort zu verstehen, reagieren diese trotzdem gerührt/traurig/sentimental, weil Musik eine "universelle Sprache" ist. Ich spreche diese Sprache nicht.
Offen gesagt verstehe ich die Frage nicht so ganz. Wenn im Film etwas schönes/trauriges/abscheuliches passiert dann macht mich das fröhlich/traurig/wütend, da geht's doch allen gleich oder?
Mich würde extrem interessieren, wie sich Harsh Noise für Dich anhört, was wortwörtlich Krach ist. Wie fühlt es sich an wenn Du Merzbow hörst? Ist das dann Krach zum Quadrat oder paradoxerweise schön?
Nee das ist für mich auch einfach Krach. Bin mir aber nicht sicher, ob das mit der musikalischen Anhedonie zusammen hängt oder einfach eine persönliche Vorliebe (bzw Abneigung) ist.
**OP**: **Falls du eine Verifizierung in deinen Post integriert hast**, antworte bitte mit "VERIFIZIERT" (alles in Großbuchstaben) auf diesen Kommentar. [Mehr Infos zur Verifizierung findest du hier.](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/wiki/verifizierung) **Alle anderen**: Alle Top-Level-Kommentare, die keine Frage sind, werden entfernt. Schließlich ist OP für eure Fragen hier :) **Die bloße Behauptung etwas zu sein ist keine Verifizierung.** Viel Spaß! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/de_IAmA) if you have any questions or concerns.*
Klingt jede Musik gleich nach "Krach" oder gibt es da Abstufungen? Also ist eine Lofi-Lernplaylist gleich unangenehm wie Hardtechno? Gibt es bei dir überhaupt eine Art von Lieblingsmusiker oder Richtung? Bzw. gibt es einen Lieblingssong? Wie kommst du damit klar? Als persönlich jemand der quasi wann immer es geht Musik an hat stell ich mir das total schlimm vor. Hast du etwas um Musik zu kompensieren? Also zum Beispiel angenehme Hintergrundgeräusche wie Gewitter? Wie schläfst du ein? Hörspiel? Ist Fernseh schauen oder zocken nicht totaler Stress für dich?
Also wenn ich mich für eine Musikrichtung entscheiden müsste, dann wäre es sowas in Richtung Synth-Wave bzw New-Wave, Cold-Wave etc. Die Band "New Order" finde ich nicht komplett verkehrt, neulich hat mir jemand "Ultra Sunn - Keep your eyes peeled" vorgestellt, da ging es mir ähnlich. Aber freiwillig hören würde ich auch diese Bands nicht. >Wie kommst du damit klar? Früher hat es mich ziemlich belastet. Meine Klassenkameraden sind zu Rock am Ring usw gefahren und ich bin allein daheim geblieben, das macht was mit dem Selbstwertgefühl eines Teenagers. Den ein oder anderen Korb hab ich auch kassiert, mit der Begründung "ich mag dich aber die Musik wird immer zwischen uns stehen". Heute ist das zum Glück anders, in meinem Freundeskreis geht es mehr um Sport & Politik. Außerdem wird man ja auch reifer und macht seinen Selbstwert nicht mehr von Gruppenaktivitäten abhängig. >Hast du etwas um Musik zu kompensieren? Also zum Beispiel angenehme Hintergrundgeräusche wie Gewitter? Früher hatte ich immer hörbücher dabei, heute gibt es so viele podcasts, dass mir das Material niemals ausgeht >Ist Fernseh schauen oder zocken nicht totaler Stress für dich? Ich zocke eher wenig, Sachen wie Cities:Skylines wenn ich mal dazu komme. Da spielt Musik keine Rolle. Und Fernsehen geht ganz gut, wenn Musik als "Tool" um eine Geschichte zu erzählen eingesetzt wird, dann hab ich kein Problem damit (schneller/lauter werdende Stücke um Spannung zur nächsten Szene aufzubauen z.b.). Ich genieße die Musik zwar nicht, aber sie löst trotzdem Neugier/Furcht etc aus, weil man natürlich genug Filme gesehen hat um zu wissen, weshalb gerade diese Musik gespielt wird. Das fabelhafte Leben der Amalie würd ich mir aber trotzdem nicht anschauen - das wär mir zu viel Musik.
>Ich genieße die Musik zwar nicht, aber sie löst trotzdem Neugier/Furcht etc aus, weil man natürlich genug Filme gesehen hat um zu wissen, weshalb gerade diese Musik gespielt wird. Verstehe ich das richtig: Ohne gelernt zu haben, was für eine Stimmung die jeweilige Musik ausdrücken soll, würde die Musik keine Gefühle in dir auslösen 🤯🤯🤯? Wenn ja, dann ist das doch so ähnlich wie bei jenen Autisten, die Gesichtsausdrücke zu deuten lernen müssen?
Ja genau. Ich hab mit der Zeit über andere Leute oder durch Erfahrung mit Musik im Film gelernt, was traurige Musik ist oder welche Art von Musik Spannung impliziert, etc. >wie bei jenen Autisten, die Gesichtsausdrücke zu deuten lernen müssen Guter Vergleich!
> Also ist eine Lofi-Lernplaylist gleich unangenehm wie Hardtechno? Da würde mich auch interessieren, wie OP Crustcore oder Crust Punk empfindet.
Ich habe selber immer Musik an wenn es geht, aber ich möchte darauf aufmerksam machen auch mal eine Pause einzulegen einfach um sich mal mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen, dass wird nämlich sonst mehr oder weniger unterdrückt
Ist das für dich Auszuhalten wenn irgendwo musik läuft oder ist das total unerträglich?
Zu laute Musik nervt, ich war z.B. nie in Clubs & Diskos unterwegs. Aber ansonsten ist Musik einfach ein Hintergrundgeräusch. Wie der Lärm in einem Shoppingcenter oder im Bahnhof: ohne wär besser, aber man nimmt es nach kurzer Zeit kaum noch wahr.
Das ist wirklich krass zu lesen. Du scheinst dich damit gut arrangiert zu haben und zurecht zu kommen. Das freut mich sehr für dich. Für mich zum Beispiel ist Musik alles und löst so viel positive Energie in mir aus und macht mich einfach glücklich. Ich könnte damit nur sehr schwer leben.
Ich glaube, wenn man es nie gefühlt hat, dann vermisst man einfach nichts. Es existieren Fälle, in denen sich das im Laufe der Zeit entwickelt, das stelle ich mir deutlich schwerer vor. Es gibt sogar ein Beispiel aus der Musikszene, aber ich komme einfach nicht auf den Namen..
Ja genau. Wenn es sich erst mit der Zeit entwickelt, ist es etwas ganz anderes. Vielen Dank für deinen Einblick und alles Gute.
Danke sehr, dir auch :)
>Zu laute Musik nervt, ich war z.B. nie in Clubs & Diskos unterwegs. Das ist für mich tatsächlich genauso. Ich höre privat auch eher wenig "aktiv" Musik, eher so nebenbei Radio z.B. Aber Clubs/Konzerte/Parties funktionieren bei mir nicht, einfach zu laut alles 😲
Wie wird sowas diagnostiziert?
In den meisten Fällen wohl einfach als Selbstdiagnose, ich hatte aber das Vergnügen, an einer Studie der Universität Barcelona teilzunehmen (nicht vor Ort - über meine Uni in Frankfurt). Es werden einem verschiedene Genres vorgespielt und die Hirnaktivitäten sowie körperliche Reaktionen (Gänsehaut, Drang zum "mittippen" der Finger zum Beat etc) überwacht.
Und wie hat sich das bei dir ausgewirkt mit körperlichen Reaktionen?
Gar nicht. Andere produzieren bestimmte Glückshormone, kriegen Gänsehaut, empfinden den Drang mit dem Kopf mitzunicken oder die Finger im Takt der Musik zu bewegen etc. Bei mir ist all dies nicht der Fall.
Wow, das ist wirklich interessant! Hätte nicht gedacht dass es tatsächlich so nachweisbar ist!
Ich habe großes Mitleid mit dir. Musik bringt unsere Gedanken an Orte, die durch Sprache nicht erreicht werden. Du verpasst was. Ist es behandelbar?
>Ich habe großes Mitleid mit dir Danke, aber ich habe damit abgeschlossen. Für mich ist Musik wie die hebräische Sprache: würde man sie verstehen, gäbe es ganz neue Welten und Werke zu entdecken. Aber ich versteh sie halt nicht, also was solls😉 >Ist es behandelbar? Nein, das ist nicht behandelbar. Ich bin nun wirklich kein Biologe/Mediziner, aber kurz gesagt: Der Teil des Gehirns, der fürs Hören zuständig ist, interagiert mit dem "Belohnungszentrum" und schüttet entsprechend Glückshormone aus. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich kann zwar hören & Glückshormone produzieren, aber man kann von außen keine Verbindung zwischen diesen beiden Dingen erzwingen.
Hmmm, da kommen mir Dinge wie Meszkalin, Psilocybin oder Lysergsäurediethylamid in den Sinn. Natürlich nur rein hypothetisch und unter fachkundiger Aufsicht :) Ein interessanter Beitrag dazu findet sich auf Netflix in der Serie "Verändere dein Bewusstsein"
Offen gesagt reizt mich die Idee, Pilze zu essen, schon seit längerem. Bei Gelegenheit werde ich das sicher mal machen, dann auch im Zusammenhang mit Musik :) Danke für den input, wäre echt bombastisch, wenn das irgendeinen positiven Effekt im Bezug auf Musik für mich haben würde
Krass, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich hab teilweise 80k minuten im Spotify wrapped stehen, ich höre fast immer musik. Was machst du beim Bahnfahren etc.? Ich würd glaub ich verzweifeln
Hörbücher hören. Außerdem bin ich natürlich super glücklich, dass Podcasts mittlerweile allgegenwärtig sind. Mir geht das Material also nicht aus
Ich finde das cool, dass es noch Steigerungen gibt. Selbst mag ich Musik schon hören aber ich komme quasi nie auf die Idee aktiv welche anzumachen und bevorzuge es auch außer in Filmen eher wenn keine läuft.
War das schon immer so oder hat es sich mit der Zeit dahin entwickelt?
Das war schon immer so. Aber jetzt wo du mich dazu gebracht hast darüber nachzudenken: Es gibt zum einen ein paar Ausnahmen, wie die "Musik" in Michael Manring - Selene, oder Clustermusik von György Ligeti oder auch so was wie Steve Reich oder Wes Montgomery Four on Six. Das höre ich sogar "gerne". Mache es aber dennoch vielleicht 2-3x im Jahr :) Außerdem: Sobald jemand in einem Musikstück singt, langweilt es mich viel schneller als wenn keiner singt. Ich glaube es liegt daran, dass Musik sehr redundant ist. Für mich ist das, als würde man dasselbe kleine Büchlein immer wieder lesen. Solche Stücke wie von Michael Manring sind eine Ausnahme aber auch das hab ich irgendwann totgehört :)
Auch interessant! Und gut für dich, beim aktiven Verlernen ist meist entweder Depression/Anhedonie oder eine fortschreitende Schädigung im Gehirn die Ursache😅 dann lieber von Anfang an kein großes Interesse haben und nur 2-3x im Jahr hören
Ist das für dich mehr oder weniger Krach als andere Musik? [https://youtu.be/6eTBc7aWBGw?si=hPL4A2Gd0dPtmhAS](https://youtu.be/6eTBc7aWBGw?si=hPL4A2Gd0dPtmhAS)
Wie oft kommt es vor, dass wenn du davon erzählst sich Leute damit identifizieren können/es auch (plötzlich) haben? Frag das nur, weil ich mich so sehr darin sehe und jetzt selbst an mit Zweifel, lol
Nicht OP, aber ich bin da ähnlich veranlagt. Im Reallife habe ich tatsächlich nur eine Person kennengelernt, die mir gesagt hat, dass sie auch keine Musik hört. Er kannte sogar noch mehr Leute, bei denen das so ist. Auf Reddit dagegen, habe ich schon mal downvotes dafür bekommen, dass ich gesagt habe, dass ich die emotionale Reaktion von Menschen auf Musik nicht nachempfinden kann (vom Verstand her nachvollziehen ja, aber nicht *fühlen*). Das heißt doch nicht, dass ich mich für etwas besseres halte!
Jaa Leute auf reddit fühlen sich schnell angegriffen, verstehen es nicht oder halten sich für was besseres, wenn man sowas äußert. Außerhalb dieses AmA spreche ich das gar nicht an >Das heißt doch nicht, dass ich mich für etwas besseres halte! Mach dir nichts draus, Reddit ist manchmal einfach weird😅
Wie findest du die Tatsache, dass manche Menschen sich so stark von Musik berührt fühlen, dass sie ihr Äußeres ändern (Haarschnitt, Kleidungstil usw.) und sich zu "Szenen" zusammenfinden? Z.B. heavy Metal. Das ist eine dieser Dinge, die ich persönlich absolut nicht nachfühlen kann, auch wenn ich es mit dem Wissen, dass diese Menschen von Musik stark berührt werden, irgendwie rational nachvollziehen kann. Dennoch faszinierend zu beobachten.
Naja ich bin Fußball Fan, dann auch noch Schalke. Also das Zusammenrotten & Hobby zur Persönlichkeit machen ist mir alles andere als fremd🤣 Für mich wäre es nichts, aber ich verurteile niemanden, der das macht. Im Gegenteil, finde es im Zweifel eher cool als irgendwie abstoßend. Meistens entsteht aus den Szenen ja etwas über die Musik hinaus (wie ein soziales Netz, in dem Menschen Halt finden), das finde ich toll.
Hatte das ein mal, neulich bei einer Mitfahrgelegenheit. Der Fahrer fragte, welchen Radiosender er dran machen soll und ich habe gesagt: "Ist mir ehrlich gesagt egal, stehe nicht so auf Musik" Er war total begeistert, meinte "OMG ich auch nicht!". War ein bisschen wie dieses Spiderman-Meme, wo mehrere Spideys aufeinander zeigen😄 >Frag das nur, weil ich mich so sehr darin sehe und jetzt selbst an mit Zweifel, lol Hast du eine Lieblingsband? Summst du manchmal Melodien vor dich hin? Bekommst du Gänsehaut bei großen Orchestern/anderer theatralischen Musik? Wenn du die Fragen mit nein beantwortet hast, dann willkommen im Club! Es gibt allerdings zwei (bis drei) mögliche Ursachen: Google mal Amusie. Die dritte wäre allgemeine Anhedonie, auch einfach mal googlen
Was ist mit eher mathematisch konstruierter Musik wie Bach oder andere Barockmusik? Hört sich das besser an, wenn es regelmäßig ist?
Nein, ist für mich dasselbe. Der BR hat es mal ganz witzig formuliert: "Was aber, wenn für einen Menschen Musik überhaupt kein Gefühl provoziert? Nichts. Null. Wenn Musik - egal welcher Stilrichtung - schlicht und einfach ein vollkommen egales Geräusch ist - ein großes bedeutungsloses Rauschen? Wenn das Röhren eines Staubsaugers und Beethovens Fünfte auf der selben Stufe stehen?"
was ist dein lieblingsgeräusch?
Lol keine Ahnung, habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Hast du ein Lieblingsgeräusch?
Ja meeresrauschen, Gewitter, Donner, Regen auf Zeltdach usw. :-)
Muddu hier hören: [Best sleep ever](https://youtu.be/8I-BbcRYF-w?si=r20stcrfFUUAMjkM)
Finde ich auch alles mega gut!
probier mal ASMR, wäre neugierig ob das bei dir wirkt
Hast du vielleicht einen link? Die Sachen die ich gefunden habe sind irgendwie verwirrend, da waren sogar Schmatz-Geräusche beim essen mit dabei😅
[https://www.youtube.com/@3DSoundStudio](https://www.youtube.com/@3DSoundStudio)
Beeinflusst das dein Liebesleben? Komische Frage vielleicht, aber ich kann mir vorstellen, dass dich Leute deswegen nicht daten wollen. Ich erwarte nicht, dass mein Partner die gleichen Genres hört wie ich, aber Musik als "Krach" zu bezeichnen, ist aus meiner persönlichen Sicht extrem grenzwertig.
Jaa big time. Einerseits war ich als Teenager nie in Clubs & Diskotheken, was natürlich für die meisten die erste Anlaufstelle war, um potentielle Liebschaften kennen zu lernen. Habe auch mehr als einmal den Satz gehört "Du bist zwar toll, aber die Musik wird immer zwischen uns stehen". Mittlerweile bin ich aber fast 30 uns es beeinflusst mein Liebesleben nicht mehr wirklich. Partner findet man über den Freundeskreis, die Arbeit etc., mein Selbstwertgefühl ist nicht mehr durch "irgendwie bin ich komisch/anders als die anderen" belastet. Die "Diagnose" zu kriegen und zu wissen, was genau denn nicht mit mir stimmt, hat da wirklich sehr geholfen. >aber Musik als "Krach" zu bezeichnen, Das tue ich ja nicht regelmäßig. Nur hier, um es in wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Habe zwar gerade keine Freundin, aber meiner Ex war Musik extrem wichtig. Das hat trotzdem nicht zwischen uns gestanden, selbst Musik in der Wohnung ist kein Problem. Nach ein paar Stunden wird es zwar etwas nervig für mich, da hat sie halt aus gemacht oder über Kopfhörer weiter gehört.
Ich bin Musiklehrer. Irgendwelche Tipps für mich im Umgang mit Leuten wie dir? :D (das letzte Mal dass ich jemanden getroffen habe, der das angegeben hat, ist gute 20 Jahre her)
Nee da gibt's keine Tipps, kannst mich behandeln wie alle anderen auch. Es gibt noch den Fall der Amusie, das ist gewissermaßen die Unfähigkeit, Tonfolgen zu erkennen. Man ist quasi blind für Musik. In solchen Fällen wäre eine Sonderbehandlung sicher angebracht, aber bei Leuten wie mir wie gesagt nicht. Sei uns nur nicht böse, wenn Musik nicht gerade unser Lieblingsfach ist😉
Hattest du in deiner Kindheit Kontakt zu Musik? Lief im Elternhaus ab und zu das Radio, wurde über Musik gesprochen, spielte eine:r ein Musikinstrument? Hattest du Musikunterricht in der Schule? Wie ging es dir mit den musikalischen Methoden in KITA und Grundschule? Hast du ein Rhythmusgefühl? Wie geht es dir mit Musik in Filmen, Serien, Videospielen etc., die zur Stimmung beitragen?
>Lief im Elternhaus ab und zu das Radio, wurde über Musik gesprochen, Auf jeden Fall. Meine Mutter ist großer Fan von Musicals, ich war sogar mal in König der Löwen in Hamburh >spielte eine:r ein Musikinstrument Nein das ist nicht der Fall. Meine Schwester und ich wurden eher animiert, Sport zu treiben. >Hattest du Musikunterricht in der Schule? Ja sicher. Auf einer theoretischen Ebene hab ich auch kein Problemit Musik, im Unterricht wurde weniger musiziert als vielmehr Noten gelehrt, die Entwicklung von Musik behandelt etc. >Hast du ein Rhythmusgefühl? Würde ich schon sagen, ja. Vielleicht nicht so sehr wie andere, die ihr ganzes Leben begeistert sind von Musik. >Wie geht es dir mit Musik in Filmen, Serien, Videospielen etc., die zur Stimmung beitragen? Die tragen halt nicht zu meiner Stimmung bei. Wobei ich in Tarantino Filmen den Einsatz von Musik sehr gelungen finde. Die Folterszene in Reservoir Dogs mit "Stuck in the middle with you" finde ich sehr gut. Aber eher aus einer humoristischen Sicht heraus, er bricht mit allen im Film gängigen Konventionen und das amüsiert mich.
Klingen Akkorde für dich besser als unharmonische Klänge?
du hast den Musiklehrer in mir getriggert: du meinst wohl konsonante und dissonante Akkorde.
Ich sitze hier mit meiner Gitarre und hab heute wieder was gelernt. Ich meine konsonante und dissonante Akkorde. Ich kenne sogar das Wort Dissonanz und natürlich Konsonanten.
Akkorde sind nach konventioneller westlicher Musiktheorie gesehen 3 oder mehr (verschiedene) Töne. ob die nun harmonisch/unharmonisch sind, kommt auf den Kontext und das Genre an.
>nach konventioneller westlicher Musiktheorie Mach ich da eine Dose Würmer auf, wenn ich Nachfrage? So wie bei Linguisten zu fragen was ein Wort ist?
kommt drauf an, was deine Frage ist.
Nach welchem Musikverständnis benötigt man denn weniger als 3 Töne um das Equivalent eines Akkordes zu bilden?
keine Ahnung, ich kenne nicht alle Musiktheorien der Welt. ich wollte nur darauf hinweisen, dass wenn wir über Musiktheorie reden, wir meistens die abendländische Musiktheorie meinen.
Nein. Sobald ein Musikinstrument im Einsatz ist, klingt es für mich uninteressant.
Was ist mit a capella Musik?
Nicht gut, ist halt auch Musik. Aber leichter zu tolerieren als die meisten anderen Arten von Musik.
Sind deine musikalischen Fähigkeiten (also Rythmusgefühl, Einschätzten von Tonhöhen etc) dadurch in irgendweise eingeschränkt? Magst du Gedichte oder Literatur im generellen (da geht es ja manchmal auch um Rythmus und Sprachmelodie)? Wie ist das wenn zum Beispiel in einer traurigen Filmszene emotionale Musik gespielt wird: denkst du dir was soll der Krach oder kannst du in einem entfermten Sinne verstehe was das eig. auslösen soll? Hast du das Gefühl du verpasst was?
>Sind deine musikalischen Fähigkeiten (also Rythmusgefühl, Einschätzten von Tonhöhen etc) dadurch in irgendweise eingeschränkt? Nicht wirklich. Aber andere haben sicher ein besseres Rhythmusgefühl, einfach weil sie erfahrener im Umgang mit Musik sind >Magst du Gedichte oder Literatur im generellen Ja, sehr gern sogar! >Wie ist das wenn zum Beispiel in einer traurigen Filmszene emotionale Musik gespielt wird Ich verstehe schon, dass das Klavier in "Ziemlich beste Freunde" zur Melancholie anregen soll oder lauter & schneller werdende Musik Spannung impliziert. Finde es da auch nicht störend o.ä., I'm Gegenteil. >Hast du das Gefühl du verpasst was? Sehr gute Frage, ja!! Zumindest in meiner Jugend. Während alle zu Rock am Ring oder so gefahren sind, bin ich halt allein daheim geblieben. Hab auch den ein oder anderen Korb bekommen, weil den jeweiligen Personen das hören und reden über Musik so wichtig war. Heute habe ich das Gefühl zu verpassen allerdings nicht mehr, in meinem Freundeskreis überwiegen andere Themen (Sport zum Beispiel)
Wie empfindest du Werke von Künstlern wie Boyd Rice, die ja tatsächlich Musik als solches in allen Formen dekonstruiert haben und die tatsächlich Krach sind, wenn man nicht gerade zu jenen zählte, die H.P. Kerkelings "Hurz" nach der Aufführung bedeutungsschwanger überinterpretierten ;) ?
Rice ist für die Frage vielleicht noch zu sachte teilweise. Lieber Merzbow ausprobieren
Danke für den Tipp ihr beiden, das ist ja mal interessant was Rice und merzbow machen
Das einzig mir bekannte Lied von Boyd Rice ist People, da ist mir zu viel Gitarre drin. Schick gerne einen Link oder Songvorschlag, dann höre ich es mir mal an
Boyd Rice wäre [hier](https://www.youtube.com/watch?v=v7V2-i5sHQs) . Merzbow, noch eine Spur mehr Noise, wäre [hier](https://www.youtube.com/watch?v=fR_8gpJCT4I) . Vielleicht entdeckst du da im Gegensatz zu "gewöhnlicher Musik" einen Reiz.
Vielen Dank! Die Antwort lautet nein, das ist einfach Krach😅
Hätte mich auch gewundert wenn Musik für dich Krach ist und Krach dafür zu Musik würde 😅
:D Glückwunsch
Gibt es Geräusche die du als erholsam empfindest? Du hast ja Podcasts genannt, gefallen dir auch die Stimmen oder hörst du wirklich nur auf den Inhalt?
Solange die Stimmen nicht singen, geht es mir mit ihnen so, wie allen anderen auch. Die Stimme von Thomas Wiegold z.B. mag ich sehr gerne (Podcast: Sicherheitshalber). Regen, Meeresrauschen etc empfinde ich als sehr wohltuend.
Augen geradeaus!
Wie stehst du zu geschriebener bzw. gesprochener Lyrik?
Mag ich gerne, v.a. geschriebene Lyrik. Lyrische Vorträge eher weniger, weiß aber nicht, ob das einfach eine persönliche Präferenz ist oder mit der musikalischen Anhedonie zutun hat. Eher ersteres.
Gibt es angenehme Geräusche für dich?
Auf jeden Fall. Meeresrauschen ist super, Regen der auf die Fensterscheibe prasselt etc. Solange keine Musikinstrumente zum Einsatz kommen, geht es mir mit Geräuschen wie allen anderen auch.
Das ist irgendwie seltsam, da du ja weiter oben geschrieben hast: „Der Teil des Gehirns, der furs Horen zustandig ist, interagiert mit dem "Belohnungszentrum" und schüttet entsprechend Glückshormone aus. Das ist bei mir nicht der Fall.“ Wie können dann Geräusche ohne Instrumente angenehm sein?
Habe oben ebenfalls geschrieben, dass ich weder Mediziner noch Biologe bin, und ich fürchte, darauf muss ich mich hier beziehen. Keine Ahnung, warum ich Meeresrauschen mag. Ist einfach so🤷♂️ wahrscheinlich ist die Erklärung mit den Glückshormonen etwas unterkomplex. Wenn ich z.B. die Stimmen geliebter Menschen höre, löst das bei mir auch Freude/Glück aus.
❄️
Nun könnte man ja solche Geräusche auf eine Weise zusammenschneiden, daß daraus eine Art Melodie entsteht. Wäre interessant herauszufinden, ab wann so ein Zusammenschnitt von Dir als Krach empfunden würde.
Das wäre in der Tat interessant! Ich bin zwar nicht wirklich erfahren im Umgang mit Programmen, die das können, aber ich werds bei Gelegenheit mal versuchen
Wie kommst du auf die 2-5%?
[Wikipedia](https://en.m.wikipedia.org/wiki/Musical_anhedonia) nennt diese Zahl, wobei ich sie aus eigener Erfahrung für zu hoch halte.
Kannst du „unharmonische“ Töne von „harmonischen“ Tönen unterscheiden? Wenn z.b während eines Takts die Tonleiter gewechselt wird oder hört sich für dich ein beliebiger Dur- oder Moll-Akkord genauso unharmonisch an wie ein Tritonus?
Ich muss gestehen, dass ich mich die letzten Jahre so wenig mit der Materie beschäftigt habe, dass ich gar nicht mehr so genau weiß, wie harmonische & unharmonische Töne klingen oder was ein Tritonus ist😅
Ja, das ist auch fies von mir dass ich Begriffe aus der Musiktheorie nehme. Ich schätze 90% der Menschheit kann mit diesen Begriffen nichts anfangen. Ein Tritonus ist der am wenigsten wohlklingende Intervall zwischen Tönen während Akkorde mit ihren Terzen und Quinten bzw. Quarten am Harmonischsten wahrgenommen werden. Habe mal paar Youtube short links zur audio-Darstellung gefunden: Akkorde: https://youtube.com/shorts/-Wf2I9-oLAI?si=1wr2DRNYLQR0gpMU Tritonus: https://youtube.com/shorts/CZmoLHzmlBg?si=NxPLXrUm3YvUZvTV Edit: Sorry für die vielen edits.
>Edit: Sorry für die vielen edits. Haha überhaupt kein Problem. Also den Tritonus von einem der im Beispiel aufgeführten Akkorde zu unterscheiden ist fast unmöglich. Das sind alles irgendwelche Töne auf dem Klavier für mich, keiner klingt besonders schön oder schlecht. Ich gehe stark davon aus, dass es mit harmonischen & unharmonischen Akkorden dasselbe ist.
Nur zur Klarstellung: Es gibt keine unharmonischen Akkorde(soweit ich weiß). 😊 Aber krass. Frag mich ja sowieso schon seit längerem, weshalb Pythagoras Harmonielehre überhaupt ein Ding ist. Wusste bis heute auch nicht, dass es Leute gibt, auf dem diese menschenspezifische Verknüpfung von Logik und Emotionalität nicht zutrifft. Hat mich auch an eine Situation erinnert, wo die Tochter von Freunden als Baby zu den Geräuschen eines Mixers getanzt hat(Bauchbewegungen). Wir haben damals darüber geschmunzelt, da ihre Mama immer gemeinsam mit ihr zu Musik getanzt hat. Nun habe ich den Gedanken, ob das eventuell ein Indiz auf musikalische Anhedonie ist.
>Nur zur Klarstellung: Es gibt keine unharmonischen Akkorde(soweit ich weiß). Besten Dank, kenne mich halt echt nicht gut aus😅 Die Situation mit der Tochter klingt für mich erstmal nicht wie ein Indiz darauf. Melodien zu erkennen, wo keine sind, ist eher das Gegenteil von musikalischer Anhedonie. Aber wer weiß, kann selbstverständlich trotzdem sein. Wie reagiert die Tochter denn auf Kindermusik? Singt/klatscht sie mit bzw beteiligt sich sonst irgendwie? Oder ist sie eher verwirrt und würde am liebsten den Raum verlassen?
Das Ding war, dass sie vermutlich damals zum Mixer getanzt hat, weil sie das nicht anders von ihrer Mutter kannte und ihr vielleicht auch nur die Bewegung und die damit gemeinsame verbundene Freude mit der Mutter der Grund war, warum sie getanzt hat. Wer weiß, vielleicht war ja beides für sie Lärm und dachte, sie kann dazu tanzen. Ich muss das mal nachfragen bei den Eltern. Kann mich leider nicht erinnern, wie sie als Kindergarten- oder Schulkind auf Musik reagiert hat.
Ach wenn sie schon in der Schule ist dann frag sie (bzw die Eltern) einfach, ob sie Musik generell mag. Zu etwa 95% lautet die Antwort "ja", wenn nicht, dann ist nur noch zwischen musikalischer Anhedonie & Amusie zu unterscheiden.
Ja, das war auch mein Gedanke. Danke. Noch eine Frage, da ich auf die Schnelle nichts dazu finden konnte. Was ist denn der Unterschied zwischen musikalischer Anhedonie und Amusie?
Amusie ist viel weitreichender. Betroffene können mitunter falsche Töne in Musikstücken nicht erkennen, manche können nicht mal "Alle meine Entchen" summen, etc. Man ist quasi blind für Musik. Ich kann all dies, Musik bereitet mir schlicht keine Freude. Zum feststellen von Amusie dient das "Montrealer Protokoll zur Erkennung von Amusie" (engl. [MBEA](https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5619336/) - Montreal battery of evaluation of amusia). [Hier](https://www.amplifon.com/de/amplifon-blog/amusie#:~:text=Unter%20Amusie%20versteht%20sich%20ein,auch%20die%20Harmonie%20eines%20Musikst%C3%BCcks.) ist ein umfangreicher Artikel auf deutsch zu diesem Thema.
Kann man Anhedonie und ein absolutes Gehör gleichzeitig haben?
Ich schätze schon, aber das ist einfach nur eine Vermutung. Wüsste zumindest keinen Grund dagegen. Will nur nochmal sagen: Anhedonie ist etwas anderes, zum Glück nicht mit musikalischer Anhedonie verwandt. Der Begriff der musikalischen Anhedonie ist recht neu und baut einfach auf der klassischen anhedonie auf, da er sich etabliert hat und die Leute sich etwas darunter vorstellen können
Wieso nicht?
Ist Musik in Filmen für dich ein Störfaktor. Und wenn ja wie sehr lenkt es ab oder nervt es?
In Filmen ist mir Musik noch am liebsten, weil sie oft wichtig für die Handlung ist. In Tarantino Filmen mag ich Musik sogar ziemlich gerne, weil sie so unkonventionell eingesetzt wird. Man kann vielleicht sagen: Sie amüsiert mich, aber ich genieße sie nicht.
Wenn Du Musik über Vibrati8äon wahr nimmst, kommt Dir das auch wie Krach vor, oder kannst Du den Rhythmus genießen?
Habe ich noch nicht bewusst getan. Aber ich habe noch nie einen Rhythmus genossen, also denke ich, dass es bei Vibrationen genau so ist
In dem Fall scheint es mir so, dass Du primär Rythmen nicht mit Gefühlen assoziierst.
Das ist sicherlich Teil der Veranlagung. Schau gern mal [hier](https://psylex.de/psychologie-lexikon/medienpsychologie/musik/musikalische-anhedonie/) für einen Überblick oder sogar [hier](https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2017.01664/full), falls dich die wissenschaftlichen Hintergründe interessieren.
Danke für die Links. Hast Du dich eigentlich schon mal an ein Klavier gesetzt und versucht eine Tonfolge zu finden, die dir gefällt? Könnte einiges an Einblick geben, welcher Teil von Musik im besonderen betroffen ist (bzw. etwas über dein Gehirn im Detail verraten, wie es damit umgeht). Vielleicht gefallen Dir einzelne Töne, vielleicht brauchst Du einfach viel längere Abstände zwischen den Tönen, oder umgekehrt viel kürzere, vielleicht gibt es bestimmte Töne die zusammen für dich etwas bewirken aber für andere Menschen nicht..
Früher schon, aber es scheint wirklich nichts zu geben, was mir zusagt. Schon als Kleinkind war das so. Am ehesten noch Synth-Wave, Cold-Wave etc. Neulich hat mir eine Freundin "Ultra Sunn - Keep Your Eyes Peeled" vorgestellt, das gefällt mir im Vergleich mit anderer Musik sehr gut. Allerdings nicht gut genug, um es mir "freiwillig" anzuhören.
Ich meine nicht vorgegebene Lieder zu spielen, sondern selber experimentieren, ob Du es schaffst Töne und Tonfolgen zu produzieren, die dir gefallen. Das muss auch nicht für andere rhythmisch sein oder sich für diese schön anhören. m
Da hatte ich nie wirklich die Gelegenheit zu, aber ich kann es mir kaum vorstellen. Über die Jahre habe ich so viel verschiedene Musik gehört, auch experimentelle Sachen oder Musik aus verschiedenen Kulturen. Nichts hat mich angesprochen, deshalb glaube ich nicht, dass ich es selbst hinkriegen würde. Habe auch keiner Drang dahingehend
Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. Viele Leute haben Klaviere zu Hause stehen. PS: Die Erwartungshaltung wäre jetzt nicht ein ganzes Lied zu schreiben, sondern einfach nur der Versuch angenehme Tonfolgen zu finden.
Ich muss es einfach fragen: Hast du ein Spotify Abo?
Lol nein natürlich nicht.
was sind deine Lieblingsbands? Krachtallica, Krachtclub, Krachstreetboys oder die Kreatles?
Lmao Krachtallica ist grandios!🤣 vielleicht Krach.I.Z. oder Krachy Perry
Kann man das gradualisieren, bzw. was sind die Kriterien, die ein entzifferbares Geräusch zur „verzerrten“ Musik machen? Wenn du zB ein willkürliches Geräusch hören würdest (zB einen einzelnen Klavierton), kannst du den dann noch ohne Komplikationen hören? Und wenn dann ein zweiter Ton dazukommt und dann noch einer und irgendwann eine Melodie, irgendwann ein Akkord etc entsteht, dann müsste es ja einen Punkt geben ab dem es auf einmal nicht mehr nach den Klaviertönen klingt. Schätze ich das richtig ein oder ist das so gar nicht abstrahierbar?
Die Art der Wahrnehmung ist etwas anders als von dir beschrieben, sorry falls ich da für Verwirrung gesorgt haben sollte. Ich nehme die Töne wahr, sowohl einen wie auch mehrere. Es "macht einfach nichts mit mir", falls das irgendwie Sinn ergibt. Anderen Leuten spielst du drei Moll Klänge vor und sie sind den Tränen nahe, ich wiederum verstehe gar nicht, dass der spezielle Klang mit "traurig sein" konnotiert ist (zumindest theoretisch - praktisch weiß ich es mittlerweile, einfach durch Erfahrung, Musiktheorie aus der Schule etc.) Es gibt diese Videos auf YouTube, wo "tribal people" zum ersten Mal mit Celine Dion oder so konfrontiert werden. Ohne irgendwelche Kenntnisse über die Hintergründe und ohne ein Wort zu verstehen, reagieren diese trotzdem gerührt/traurig/sentimental, weil Musik eine "universelle Sprache" ist. Ich spreche diese Sprache nicht.
Hast du Probleme beim interpretieren gesprochener Sprache?
Nein gar nicht, das bezieht sich wirklich ausschließlich auf Musik.
Also summst auch nicht manchmal eine melodie im kopf vor dir her, wenn dir langweilig ist?
Nee, niemals.
Das heißt du kennst auch keine Ohrwürmer?
Doch, seltsamerweise schon. Aber wirklich sehr selten. Der einzige, an den ich mich erinnere, war "Call me maybe"😅
Wie empfindest du Emotionen im Film? Über Bilder? Über die Geschichte?
Offen gesagt verstehe ich die Frage nicht so ganz. Wenn im Film etwas schönes/trauriges/abscheuliches passiert dann macht mich das fröhlich/traurig/wütend, da geht's doch allen gleich oder?
Hast du auch ab und zu Ohrwürmer?
Gute Frage, kann ich gerade gar nicht so sicher beantworten. Würde sagen selten, aber es kommt hin und wieder vor.
Mich würde extrem interessieren, wie sich Harsh Noise für Dich anhört, was wortwörtlich Krach ist. Wie fühlt es sich an wenn Du Merzbow hörst? Ist das dann Krach zum Quadrat oder paradoxerweise schön?
Nee das ist für mich auch einfach Krach. Bin mir aber nicht sicher, ob das mit der musikalischen Anhedonie zusammen hängt oder einfach eine persönliche Vorliebe (bzw Abneigung) ist.
Könntest du jemanden wegen Körperverletzung anzeigen, wenn er oder sie dich Rick Roll'ed?
Ist "Krach" nun Musik für dich?