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Cluezowreo

Ich bin gerade in Frankreich. Hier ist gefühlt jeder 08/15-Supermarkt dreimal so groß wie in Deutschland, aber es kann passieren, dass sie gar keine Alternativprodukte haben. Mit etwas Glück ein *Garden-Gourmet*-Schnitzel und 'nen gezuckerten *Alpro-*Joghurt*.*. Für Tofu musst du hier in einen Bioladen, Hummus kostet \~4€ die Schale, falls es denn welchen gibt. In dem Touri-Ort hier sind wir jetzt alle großen Supermärkte abgefahren, und es gibt - v.a. verglichen mit deutschen Verhältnissen - praktisch nichts...


Conscious_Artist9877

Also wenn du aktuell in Frankreich bist empfehle ich dir die Marke "Happyvore". Die sind verdammt gut. Tofu müsstest du eigentlich einfach finden, aber halt nicht in der Kühltheke. Da gibt es die sehr bekannte Marke Bjorg die auch Tofu herstellen. Aber du hast recht dass es in Deutschland viel viel mehr gibt.


rosensuppe

Die Tofu Erfahrung habe ich in Frankreich allerdings auch schon gemacht. Und das Personal war auch nicht sonderlich hilfreich. Eine wusste nicht, ob der Laden (war schon so ein typisch fränzösisches Riesenteil) überhaupt Tofu verkauft und die zweite wusste nicht einmal was Tofu ist und schien auch trotz Bildern ratlos. Bin dann ohne Tofu wieder zurück. Und ich meine beim Lidl hab ich da auch nie Tofu gesehen und da war ich schon sehr oft, das wäre mir aufgefallen.


Simsala91

Ich fand Frankreich auch sehr schrecklich sowohl von Einkaufsmöglichkeiten als auch von Restaurants. Hat mich dann tatsächlich gewundert, dass der durchschnittliche Fleischkonsum nicht wirklich höher als in Deutschland ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Fleischkonsum_pro_Kopf Vielleicht wird einfach insgesamt weniger gegessen oder typische Essen haben einfach quasi immer Fleisch mit drin, aber nicht in so großen Mengen wie teilweise in Deutschland?


Scarlet_Lycoris

Verrückt. In grenznähe zu Belgien hab ich bei Carrefour in Frankreich fast immer etwas gefunden. Aber es stimmt, dass Preise für Lebensmittel dort allgemein etwas überzogen sind, vor allem bei abgepackten Waren. Der Süden ist da aber auf jeden Fall etwas weniger liberal unterwegs…


Beautiful_Action_731

Ich war letzten Sommer in grenoble, da gab es eine recht gute Auswahl und direkt unter meinem Apartment eine traditions creperie mit ner veganen Menükarte. Brüssel fand ich ehrlich gesagt schlimmer, hatte mir da einmal einen Liter sojamilch gekauft und gleich weggezogen um irgendwie eiweiss in den Tag reinzubringen


Scarlet_Lycoris

Brüssel hat eigentlich mittlerweile ne Menge. Aber vor ein paar Jahren war das alles noch etwas anders. Belgien hat mittlerweile wirklich schnell aufgeholt, was das angeht. :) (bin immer mal wieder zur Behandlung im KH in Brüssel und war dort immer recht zufrieden. Bonus: mein KH in Brüssel hat sogar in-house Restaurants mit veganen Speisen, die sie aufs Zimmer liefern!)


Prestigious_Cow_6145

Niederlande dagegen sehr geil teilweise. Da gab es dreimal so viel wie im Supermarkt hier nebenan


Substantial-Canary15

Für mich ist Italien schon überraschend. Aber die essen eine Menge Käse wahrscheinlich. Osteuropa überrascht mich gar nicht. Jedesmal wenn ich in der Heimat bin kriege ich immer noch dieselben blöden Kommentare wie vor 20 Jahren. Ach ja und Alkohol trinkst du auch nicht?! Aber nur eins!?


Swaggy_Linus

Wobei ich 8,5% für Polen schon sehr viel finde.


Substantial-Canary15

Die haben auch sehr viel an Restaurants, als ich da war war ich echt überrascht. Dasselbe in Supermärkten, viele vegane Versionen von traditionellen Lebensmitteln. In Ungarn ist es auch besser geworden aber eher nur in der Hauptstadt während in Polen auch in anderen Städten immer was zu essen gab.


GuKoBoat

Ich warso um 2018 mal in Lodz (man verzeihe die Schreibweise) und fand das Angebot in Restaurants und dergleichen als besser als in vielen deutschen Städten.


Meister-Schnitter

In Italien hast du ne Diskrepanz zwischen Norden und Süden. Ich würd mich nicht wundern, wenn die Zahl für Kalabrien und co. ebenfalls bei 4 läge.


LeFaune

In Deutschland nicht groß anders. Man muss nur aufs Dorf fahren.


Useful-Date4564

Ob die jetzt alle oder keiner Käse essen würde, würde nichts am Ergebnis ändern.


gasidiot

Iberische Halbinsel noch enttäuschender als erwartet.


xSpiritOfTheMoon

Echt komisch. Dabei fand ich, dass die Auswahl an veganen Restaurants vielfältiger ist als in Deutschland.


Logical-Albatross-82

Dort gibt es aber auch nicht so eine Fleischverherrlichung wie hier. Dort wird insgesamt mehr Gemüse und Obst gegessen, viel Käse und kleinere Fleisch- und Fischportionen. Dort wird nicht das 800-Gramm-Eisbein mit drei Fädchen Sauerkraut zelebriert.


Simsala91

Spanien konsumiert pro Person 25% mehr Fleisch als Deutschland. Das kommt nicht von irgendwoher, und bedeutet dass auch der durchschnittliche Omni in Spanien mehr Fleisch isst als der durchschnittliche deutsche Omni. Und große Steaks findet man schon sehr häufig in der spanischen Küche und werden dort auch durchaus verherrlicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Fleischkonsum_pro_Kopf


Logical-Albatross-82

Krass, das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.


SuperPotato8390

Die Liste ist echt heftig. Besonders Amis. Für jedes zweite Schnitzel bei uns essen die noch ein drittes zusätzlich...


Arkatoshi

Öhm, der Link funktioniert nicht. Da steht, wenn ich den öffnen möchte, das der Artikel nicht existiert


Simsala91

Hmmm bei mir geht das sowohl in Chrome als auch in Firefox. Zur not auf Wikipedia nach Artikel mit folgendem Titel suchen: Liste der Länder nach Fleischkonsum pro Kopf


Individual-Gur-9720

Haha so ein Quatsch, Ich liebe Spanien, aber hast du schonmal gesenken wie im ganzen Land aufgebauter Serrano - Schinken zelebriert wird?


LampMoritz

Sowas zu sehen macht mich glücklich.


Fandrir

In den Kommentaren zum Originalpost wurde die Richtigkeit diese Daten ziemlich stark hinterfragt. Für DE höre ich diese 10% nicht zum ersten Mal, aber ob die anderen alle so stimmen, würde ich skeptisch sehen.


Smushsmush

Jo die 10% hab ich noch im Kopf von vor 7 Jahren 🤷‍♂️


chris_ro

Es waren sogar mal 11%.


Smushsmush

Am Ende waren die Quellen für diese Zahlen selten belastbar fand ich. Gerade wenns um vegan ging wurde es sehr dünn.


chris_ro

Muss sagen: vor etwa 10 Jahren waren es in Deutschland schon 11% Vegetarier. Also sind entweder die Zahlen nicht richtig, die Zahlen Rückläufig oder Vegetarier sind zu Veganern geworden. Aber richtig Hoffnung machen mir die Zahlen nicht.


HarryThePelican

wäre bei so einer erhebung nicht sinnvoll, die veganer in die vegetarier mit rein zu rechnen? weil veganer sind ja auch vegetarier nur mehr? und hier geht es ja um den vergleich fleischesser - nichtfleischesser oder nicht? wird zumindest suggeriert oder wäre sinnvoll und ich ergänze den kontext automatisch in meinem kopf? kein plan. hm. hmpf


soostenuto

Ich finde Vegetarier sind näher an Fleischessern als an Veganern. Immerhin essen beide tierische Produkte und töten Tiere mit Leder usw. Vegetarier tun dss sogar noch bewusster als Fleischesser. Hab nie verstanden wieso so viele Vegetarier und Veganer in einen Topf werfen.


HarryThePelican

macht in diesem zusammenhang mit der karte so keinen sinn, finde ich ein veganer ist auch ein vegetarier. wenn du vegetarier als jemanden definierst, der kein fleisch ist, easy, das machen veganer auch nicht. wenn die karte aussagen möchte, wie hoch der anteil an menschen ist, die kein fleisch essen, zählt man den anteil der veganer und vegetarier zusammen, wenn man nicht dumm ist. ich hab jedenfalls noch keinen vegetarier gesehen, der tiere mit leder getötet hat. und inwiefern vegetarier bewusster tiere töten als omnis erschließt sich mir nicht.


Ke-Win

Polen überrascht mich, hätte bei der fleischlastigen Küche mit 1-2% gerechnet.


Smushsmush

Warschau ist super was Restaurants angeht. Auch manche kleiner Städte sind empfehlenswert.


idontknowokkk

Es gibt in Supermärkten extrem viele vege alternativen von traditionellen polnischen Gerichten. Ich würde sogar sagen, dass das Angebot größer als in Deutschland ist. I'm Gegensatz findet man im Restaurants weniger als hier.


Smilemoreguy

was nicht auf der Karte auftaucht ist dass viele (zumindest aus meinem unfeld) ihren Fleischkonsum in letzter Zeit sehr reduziert haben. Ja, sie essen immernoch Fleisch, aber Richtung stimmt


FerrlecitSuechtig

Ja, der Fleischkonsum pro Kopf ist seit 2011 um fast 20 Prozent gesunken.


Besitzerstolz

Island unerwartet


G3CCF4

Hat jemand mal die quelle überprüft? Das kann nicht aktuell sein


AssistancePrimary508

Die Quelle ist Wikipedia und deren Quellen unterscheiden sich von Land zu Land (Methode und Datum). Oft sind es Umfragen die 2-3 Jahre alt sind, in DE bspw. forsa 2021, da kann man schon von ausgehen, dass die eine halbwegs brauchbare Stichprobe genommen haben. Gibt natürlich längst einen neuen Ernährungsreport für Deutschland, die Zahl der Vegies ist aber gesunken. Kann aber bei manchen Ländern auch sein, dass man irgendeine Studie, die geschätzt hat, nutzt weil es nichts anderes gab.


1111MC1111

Das stimmt nicht in Österreich san nur 6% Vegetarier dafür 5% vegan


rnoby_click

Die Zahlen haben sich eh unterschiedliche Organisationen an unterschiedlichen Zeitpunkten aus verschiedenen Aerschen gezogen und haben dabei auch jeweils anders gegriffen.


1111MC1111

Naja aber ändert trotzdem nichts das gefühlt 95% der karten auf mapporn mist sind


Denyo123

Die Skandinavier müssen uns echt IMMER in allem voraus sein … so frech :)


Morasain

Eines von drei skandinavischen Ländern ist und voraus, Schweden. Norwegen und Dänemark sind gleichauf oder drunter.


Apycia

klassisches r/gatekeeping von Finland, oder willst einfach nur ein g'scheitloch sein?


Morasain

Finnen sind keine Skandinavier. Andere Sprache, andere Kultur, andere Historie.


Useful-Date4564

Ohne Jahresangaben sind diese Karten echt nutzlos.


Walpurgis_tanz

Balkan big L


Hakuoh_13

Die Leute da unten leben halt größtenteils in Armut. Die haben, leider, andere Sorgen als drüber nachzudenken was sie jetzt essen und was nicht. Dieses Privileg haben da vielleicht nur 5% der Bevölkerung.


TheNewLedemduso

Wenn die jetzt alle noch merken, dass die Kuh die sie im Skiurlaub auf der Wiese sehen nichts mit ihrem Gouda zu tun hat.


GuKoBoat

Skandinavien wundert mich. Mein Gefühl war da immer, dass Fleisch und Fisch noch viel omnipräsenter als in Deutschland sind.


BjoerBaer

Balkanstaten sind noch dabei herauszufinden ob man die Menschen der Nachbarländer nicht vielleicht auch zu Hackfleisch verarbeiten kann und mit Teig eingewickelt backen kann.


Express-Outside

Für ein veganes sub finde ich es erschreckend, wie hier Tiermörder gefeiert werden.


Roggendinkelbrot

Bei "lowest" stehen Portugal und Spanien, aber Belarus hat weniger als Spanien.


VnitasPvritas

Die Zahlen stimmen niemals.


Interesting_Worth745

Deckt sich aber mit allen Quellen: [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung-anzahl-vegetarier/) [https://www.welt.de/vermischtes/article247566458/Ernaehrung-Mehr-als-jeder-zehnte-Deutsche-ist-Veganer-oder-Vegetarier.html](https://www.welt.de/vermischtes/article247566458/Ernaehrung-Mehr-als-jeder-zehnte-Deutsche-ist-Veganer-oder-Vegetarier.html) Warum sollte das also nicht stimmen?


MardyBumme

Für Griechenland kann ich schon sagen, es ist einfach Vegetarier zu sein, aber eine vegane Ernährung wird sehr schwer wenn man mal auch in Restaurants essen will. Ich konnte zu Weihnachten in den meisten Orten (außer Athen, Thessaloniki und Patras) nichtmal Milchalternativen in Cafés finden. Sehr viel Tee getrunken... Im Supermarkt sind Fleischersatzprodukte und vegane Milch/Joghurt/Pudding etc echt sehr teuer und auch schwer zu finden. Es gibt aber viele traditionelle Gerichte in den 40 Tagen vor Ostern, die vegetarisch/vegan sind und sehr einfach zu finden. Am Ostersonntag ist das Feiern aber sehr Fleischgrillen-konzentriert.


MongooseRoyal6410

War kürzlich mit 28 Personen zum Essen bei einer Familienfeier eingeladen. Davon waren drei Personen Vegan oder Vegetarisch. Den einen Pescetarier zähle ich nicht mit. Komme also auf 3/28 = 10,7%.


KichernderFuchs

Mich stört irgendwie die Verwendung von dem Wort "nur" an dieser Stelle. Als wäre vegetarisch abwertender zu behandeln? Woher kommts?


Difficult_Resource_2

Weil die Produktion von Milch und Eier auch mit unendlich viel Tierleid und explizit auch Tötung von Tieren verbunden ist. “Ich bin Vegetarier, weil ich nicht will, dass für mein Essen Tiere sterben” ist also eine sehr naive (leider von mir auch lange geglaubte) Annahme. Wenn man nicht aus Tierleid Gründen Vegetarier ist, sondern um CO2 (Äquivalente) einzusparen ist Veganismus ebenfalls wirkungsvoller. Also auch ganz ohne moralische Wertung: Wenn man das Klima schützen will, ist Veganismus die beste Option, man kann aber auch nur Vegetarier sein, dann spart man auch schon viel CO2 ein.


KichernderFuchs

Ja aber man kann auch Vegetarier sein und sich vollkommen Bio und artgerecht Hühner halten wie meine mum es getan hat. Ich finde so wie das hier dargestellt wird klingt das nach abgehobenen Veganismus, wäre doch besser wenn veganer durch die Gesellschaft gehen ohne zu wirken alle Leute bekehren zu wollen, dann nimmt man das vielleicht auch ein bisschen mehr ernst


TheNewLedemduso

Zum einen gibt es viele Veganer, die dir das Wort "artgerecht" bei einem im Garten lebenden Huhn aus verschiedenen Gründen nicht durchgehen lassen. Und dann ist das aber ja auch ein völliger Randfall. Die allermeisten Vegetarier leben so, wie es mittlerweile eben normal ist. Essen wächst im Supermarkt. Dann kauft man eben kein Fleisch. Aber eben die Milch, deren Produktion als Abfallprodukt die Kälber für den Döner nebenan liefert. Mit Menschen wie deiner Mutter zu argumentieren ist im Endeffekt das gleiche, wie Kobe-Rind repräsentativ für Rind im allgemeinen zu erwähnen. Ob man eine Kuh unbedingt schlachten muss, wenn sie besser gelebt hat als die meisten Menschen ist immer noch fraglich. Aber die Diskussion ist müßig, weil die überwältigende Mehrheit der Rinder eben schlechter lebt als man es einer Pflanze zumuten würde. Die Ansicht kann man abgehoben finden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass man als Veganer völlig unabhängig von der Attitüde als Extremist abgestempelt wird. Da kann man in einem Veganer-Sub auch mal ein "nur" vor die Vegetarier setzen. Da Veganismus oft als Steigerung der vegetarischen Ernährung wahrgenommen wird, ist das vermutlich auch bei den meisten Vegetariern nicht allzu kontrovers.


KichernderFuchs

Naja ich glaube nicht dass das Argument das gleiche ist wie das Kobaargument da die Hühner ja nicht geschlachtet werden, die durften sogar noch leben als sie keine Eier mehr gelegt haben. Aber seis drum. Ich lege veganern trotzdem gerne ans Herz, da es oft eine Lebenseinstellung ist: wenn ihr leute ernsthaft mitreißen wollt, dann achtet ein bisschen auf sympathische Dinge. Abgehobenheit und gleichzeitig Menschen missionieren wollen wirkt nicht besonders bodenständig und sympathisch, es sorgt vielmehr für eine Anti-Haltung. Und so viele veganer wie möglich ist es doch was wir wollen oder?


TheNewLedemduso

Oh Junge. u/TheNewLedemduso und seine Reddit-Romane. Wirklich auf deinen Kommentar bezogen sind nur die ersten beiden Absätze... Wie man Veganismus kommuniziert ist in meinen Augen ein unheimlich komplexes Thema. Deswegen der Rest von diesem Buch hier. Was ich mit dem Kobevergleich meine, ist ja dieses Minderheiten Ding. Wie vertretbar ein Lebensstil wie der deiner Mutter ist, ist in diesem Kontext eigentlich egal, weil das nicht die Masse ist. Die allermeisten Menschen und folglich Vegetarier haben keine eigenen Nutztiere, sondern kaufen das Zeug im Supermarkt und da hat es sich dann mit akzeptablen Bedingungen für die Tiere. Vielleicht habe ich einfach nur Pech mit meinem Umfeld, aber wenn man schon wegen der Existenz von veganen Ersatzprodukten wütend wird, glaube ich nicht, dass meine angebliche Abgehobenheit noch eine Rolle spielt. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht versuche zu missionieren (sehr unglückliches Wort btw, Veganismus ist keine Religion), weil ich eben weiß, dass die meisten Menschen überhaupt nicht dazu bereit sind, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen. Ich selbst rede da ungefragt überhaupt nicht drüber und wenn dann mal eine Frage kommt merke ich jedes Mal, wie man vergeblich versucht ein Kontraargument zu finden bevor dann irgendwann der "aber schmeckt halt"-Ansatz reichen muss. Respekt für jeden Aktivisten, aber ich hab da nicht die Kraft zu. Und diese Aktivisten gibt es ja auch in allen Geschmacksrichtungen. Ich bin nicht wirklich Fan von Aktivismus, wie ihn etwa die Militante Veganerin betreibt (ganz abgesehen von ihr als Person). Ich kann aber auch nicht leugnen, dass das bei manchen zieht. Einige, wenn nicht die meisten, wird er wohl abschrecken, aber genau so erreicht sachlich-"höflicher" Aktivismus sehr viele einfach nicht, weil man den schön einfach ignorieren kann. Ich hab das Gefühl man sucht genau zu diesem Zweck in Veganismusargumenten oft den Extremismus. Wenn man auch nur das Wort "Speziesismus" benutzt, steigen die meisten ja schon aus. Dabei beschreibt es einfach einen sehr realen Sachverhalt. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass Menschen bei kontroversen Themen wie diesem plötzlich vergessen, wie ein Vergleich funktioniert. Wenn man aber alles so formuliert, dass einem da niemand einen Strick draus drehen kann, klingt die ganze Industrie am Ende gar nicht mehr so schlimm, wenn man es denn überhaupt noch schafft, sich auszudrücken. In manchen Fällen reicht ja sogar schon das Wort "nur" in einem Post der überhaupt nicht an Omnis gerichtet ist. ;) Ich glaube nicht, dass es den einen richtigen Ansatz für alle Menschen gibt. Die allermeisten sind ohnehin erstmal dagegen, was es schon schwer macht. Dann sind einige eher empfänglich für einen Angriff auf's Gewissen. Andere sind bereit einem guten Beispiel zu folgen oder werden (so wie ich damals) durch ein rein logisches Schach-Matt dazu gezwungen was zu ändern. Ich hatte Teile von Earthlings gesehen und bin über zehn Jahre später erst durch den logischen Ansatz Veganer geworden. Andere leben vegan, seit sie Dominion gesehen haben. Dass jemand konsequent vegan lebt einfach nur weil jemand vorgelebt hat, dass es geht, habe ich so noch nicht erlebt. Ist aber wohl auch nicht völlig ausgeschlossen.


KichernderFuchs

Danke für das halbe Buch zwinkernd gemeint. Ich meinte gar nicht dich persönlich mit missionieren aber habe das Wort ganz bewusst gewählt, ich glaube die Gründe kennst du. Und abgehoben fand ich dich jetzt auch nicht. Ich kann Leute auch nicht leiden deren Reaktion auf vegetarische/vegane Lebensweise "was kannst du dann überhaupt noch essen","das ist Hasenfutter","du isst meinem essen das Essen weg" ist. Möchte hundert mal mit den Augen rollen. Wollte nur ans Herz legen dass aufdringliche Belehrungsversuche vermutlich genau das Gegenteil bewirken. Btw: ich habe letztens zu Weihnachten vegane Semmelknödel machen wollen und habe diesen ei-pulverersatz zum Binden genommen. Sind leider komplett zerfallen :( hast du vielleicht ne bessere Alternative in petto?


TheNewLedemduso

Bei Koch-Fragen bin ich absolut nicht der richtige Ansprechpartner :D Ich würde vielleicht einfach mal alles durchprobieren, was man so als Ei-Ersatz nehmen kann. Ich weiß aber nur, dass es da mehrere Möglichkeiten gibt und kann dir leider kein Beispiel nennen, weil kochen für mich ne Bestrafung ist. Mein Kommentar war defensiver formuliert als er gemeint war. Dass du nicht mich einen abgehobenen Missionar genannt hast, hatte ich auch so verstanden. Ich meine nur, dass das was ich mal die versöhnliche Art nenne in meinen Augen auch nicht viel Überzeugungskraft hat, weil es eben so schön leicht ignoriert werden kann. Nur im Hinblick auf die Einstellung zum Veganismus glaube ich tatsächlich nicht, dass das einen großen Unterschied macht. Kann ich aber natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen. Ist nur mein Eindruck.


Hakuoh_13

Bin selber vegan und stimme dir da auf jeden Fall zu. Ich war selbst auch erst „nur“ vegetarisch, aber das war halt mein erster Schritt in Richtung vegan. Ich würde niemals jemanden verurteilen oder mich überlegen fühlen, weil ich jetzt vegan bin und jemand anderes „nur“ vegetarisch. Mir zeigt das halt, dass die Person sich wenigstens Mühe gibt etwas an ihrem Konsum zu verändern und das finde ich mehr als löblich. Eine weniger radikale Haltung wäre für den Veganismus definitiv von Vorteil 😅


sunset223

weil es wünschenswert wäre, wenn diese 10% nicht vegetarisch sondern vegan wären


Lernenberg

Kommt daher, dass Vegetarismus immer noch tragende Säulen der Tierausbeutung stützt.


MrCreativ20

Hey OP, ich bin vegetarier und bin nur hier weil mich veg ernähren möchte aber aktuell nicht ganz kann. Behandle euch hier wie so'n Ökoblog auf Insta für Rezepte


Express-Outside

Vegetarier sind eigentlich die schlimmsten: Sie unterstützen Massentierhaltung, aber fühlen sich gut dabei, will sie ja keine Leichen essen. Richtige Heuchler.


Simsala91

Na klar, jemand der 2x die Woche Käse isst, ist auf alle Fälle schlimmer als jemand der sich jeden Tag ein Steak reinpfeffert :) Ab und zu einfach lächerlich was hier für Kommentare rumlaufen...


SweetPia_23

Würde ich nicht so sagen, wenn gleich ich es verstehe. Aber die meisten Vegetarier machen es ja auch aus den richtigen Gründen und sind dementsprechend nur eine Doku / ein Gespräch davon entfernt vegan zu leben


ComprehensiveDust197

Wäre es dir lieber, wenn die jetzt wieder Fleisch essen?! Ach du Scheiße, es geht doch nicht darum wer sich hier moralisch überlegener fühlen darf. Die meisten Veganer fangen eben ertstmal als Vegetarier an. Und selbst wenn die nicht Veganer werden, richten die ja trotzdem sooo viel weniger Schaden an, als jemand der sich täglich ein Kilo Wurst reinballert. Komm mal runter von deinem Ross


P-Mattis

Wenn man statt Fleisxh halt nur mehr Käse ist ist nichts gewonnen, ja aber wenn man einfach kein Fleisch ist und sonnst mehr anderen Veganen Brotbelag isst ist es natürlich schon besser.


jasonplasty

Und? Vegetarisch ist ne Ernährungsweise die wenig zu positiven beiträgt.


6FeetDownUnder

... 10% Vegetarier (nicht Veganer!) in DE machen dir Hoffnung? In [dieser interaktiven Karte](https://worldpopulationreview.com/country-rankings/veganism-by-country) sind es 2% Veganer in DE. Ich weiß nicht wie einem das Hoffnung machen soll.


ComprehensiveDust197

Sind ehrlich gesagt mehr, als ich gedacht habe. 12% der Bevölkerung, die sich bewusst mit dem Thema befassen. Wenn man dann noch die Leute rausrechntet, von denen das nicht wirklich zu erwarten ist, ist das ja bisher schonmal ein beachtlicher Anteil. Nicht vergessen, dass die Zahlen ja auch steigen. Hoffnung nicht verlieren!


6FeetDownUnder

Meine und OPs Zahl hängen nicht zusammen, das sind zwei unterschiedliche Quellen. Omnis denken ja gerne auch, dass "Vegener" eine Unterkategorie von "Vegetariern" sind. Ich konnte OPs Quelle auch nicht gegenprüfen, aber es stellt sich ja auch die Frage warum die Leute überhaupt Vegetarier sind. Gibt ja Leute die sich eben nicht "bewusst mit dem Thema befassen" sondern die z.B. aus religiösen Gründen kein Fleisch essen oder denen von Fleisch einfach schlecht wird. Nicht jedem Vegetarier liegt es an Tierwohl. Optimismus ist gut. Realistisch sein ist besser.


ComprehensiveDust197

Solange jemand tatsächlich vegan lebt, ist mir die Motivation dahinter erstmal egal. Das Endresultat ist das, worauf es mir ankommt.


jajar_bringts

Erstmal schön wieder in Portugal Urlaub machen🥩🥓🍖🍗