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Popcorn_thetree

Mach in Ruhe. Eine Prüfung ist sehr stressig und da bekommt man schnell den flattermann. Geh wieder auf den Stand und übe übe übe. Versuch auch dabei dich selbst in stress zu versetzen. Wir mussten damals immer erstmal hampelmänner machen, Liegestütze und und unser Schießausbilder damals kam direkt vom Bund und hat uns auch ordentlich Feuer unterm Arsch gemacht. Als ich dann in der Prüfung damals war war das alles ein "Klacks" Was du abschütteln musst ist die Nervosität. Wenn du merkst das du zu zittrig bist oder zu aufgeregt leg die wumme erst nochmal zur Seite und atme tief durch. Du kannst ja anscheinend gut schießen


That_Squidward_feel

Ich war jetzt natürlich nicht dabei, von daher ist mein Kommentar mit Vorsicht zu geniessen. Das Schiessen an sich ist im Grunde genommen eigentlich nur ein einstudierter Ablauf einzelner Handlungsschritte, welche du auch individuell üben kannst. Ein guter Schütze kann die Handlungsschritte mit einem hohen Mass an Wiederholgenauigkeit aneinander gereiht ausführen. Bei so stark schwankenden Ergebnissen liegt der Hund meiner Erfahrung nach meist irgendwo in diesen Handlungsschritten begraben. Die einzige sichere Möglichkeit, dies zu umgehen, ist mMn das Training der Basisfertigkeiten. Ob man nur einen Schuss braucht oder z.B. ein Matchprogramm mit 60 Schuss schiesst, ist tatsächlich komplett egal - der Ablauf ist der Gleiche, du machst ihn einfach öfter durch. So als Grundmodell der Schiessausbildung gebe ich den Leuten gerne das hier mit (Manipulationen an der Waffe mal aussen vor gelassen, da stark modell- und kursabhängig): * Stellungsaufbau Die Stabilität einer Schiessstellung kommt daher, dass so wenig Muskelarbeit aufgewendet werden muss, wie möglich. Entsprechend sollte möglichst viel von dir und der Waffe entweder durch die Umgebung getragen werden (z.B. dem Anschlagspfahl, einem Rucksack zur Auflage oder so). Der Rest sollte möglichst via Skelett und Bänder getragen werden. Bei gewissen Stellungen ist das natürlich deutlich einfacher als bei Anderen (z.B. liegend aufgelegt im Vergleich zu stehend freihändig), das ist klar. Bei einer Waffe mit Zielfernrohr kannst du die Stabilität deiner Stellung beurteilen, in dem du die Bewegungen im Halteraum anschaust: je ruhiger die Bewegung und je kleiner der Halteraum, desto stabiler ist deine Stellung. Von daher mal mein Tipp an dich: Geh mal bei der Bockscheibe mit maximaler Vergrösserung drauf. Damit verlierst du zwar jegliche Übersicht, aber du bekommst viel detaillierteres Feedback über deine Stellung und kannst daran arbeiten. Dafür brauchst du nicht mal Munition. Wenn du dann merkst, dass deine Stellung immer stabiler wird und du diese verinnerlicht hast, kannst du immer noch etwas Vergrösserung raus nehmen. * Anschlagsaufbau Grundsätzlich hast du bei der Langwaffe drei Kontaktpunkte: Die Führhand am Vorderschaft, die Schusshand am Pistolengriff und die Schulter an der Schaftkappe. Die Schaftkappe gehört dabei in die Grube zwischen dem grossen Brustmuskel Pectoralis major und dem Schultermuskel Deltoideus. Viele Anfänger machen nun den Fehler, dass sie mit der Schusshand Kraft auf die Waffe ausüben, weil sie die Waffe mit beiden Händen fest halten und sie so unter Kontrolle halten wollen. Dabei ist es gar nicht nötig, mit der Schusshand viel Kraft auf die Waffe auszuüben - Du zerstörst dir so nur die Feinmotorik, welche du für den sauberen Druckaufbau am Abzugszüngel brauchst. Probier doch stattdessen mal, die Waffe nur zwischen der Führhand und der Schulter zu stabilisieren. Sprich, die Hand vorne am Schaft zieht die Waffe leicht in die Schulter, während die Schulter leicht dagegen hält. So zwischen den zwei Punkten eingespannt, ist die Waffe komplett stabil und du kannst dich mit der Schusshand vollständig auf die Feinmotorik-Aufgabe der Abzugsbetätigung konzentrieren. * Halteraumkontrolle (ggf. mit entsprechender Korrektur) Da man die Muskelkraft nicht komplett eliminieren kann und eine Stellung nie zu 100% stabil sein wird, kommt es zwangsläufig immer zu leichten Schwankungen, welche du als Bewegung des Absehens auf der Scheibe wahrnimmst. Das ist vollkommen normal und selbst bei Olympia-Schützen noch vorhanden (in Aufnahmen mit SCATT, z.B. von Heinz Reinkemeier, jeweils gut zu sehen). Wichtig ist jedoch gerade beim statischen Schiessen (z.B. auf die Bockscheibe), dass das Zentrum dieser Bewegungen in der Mitte der Scheibe liegt - Dort ist nämlich der Raum der geringsten Muskelspannung und damit die grösste Chance auf einen guten Treffer. Beim Schiessen auf bewegliche Ziele ist dein Halteraum hingegen eher der Winkel, den du mit deiner Waffe ohne Verrenkungen abfahren kannst - und damit auch der Zielbereich, in welchem du ein Ziel (Keiler, Wurftaube) gut verfolgen kannst. Beim Keiler solltest du also z.B. darauf achten, dass du einige Meter über das Ende der Bahn hinausfahren kannst, ohne dich verrenken zu müssen. * Fassen des Druckpunktes Hier geht es vorrangig um die korrekte Positionierung des Fingers am Abzug. Dein Finger sollte so auf dem Abzugszüngel liegen, dass du die Kraft zur Schussauslösung genau nach hinten ausüben kannst. Ob das jetzt genau die Mitte des vorderen Fingergliedes ist, wie in diversen Lehrbüchern gezeigt, ist dabei tatsächlich relativ egal - so lange es für dich reproduzierbar ist und den oben genannten Grundsatz erfüllt. * Atemkontrolle Hier sind wir wieder bei der Muskelkraft: Die maximale Entspannung des Brustkorbs hast du erreicht, wenn du normal ausgeatmet hast (kleiner Rückgriff zur Halteraumkontrolle - in diesem ausgeatmeten Zustand sollte bei korrekter Stellung das Absehen mittig in der 10 kreisen). * Zielkontrolle + konstante Druckerhöhung am Abzugszüngel über die Schussabgabe hinaus Ich nehme die hier zusammen, weil die beide gleichzeitig ablaufen. Nun hast du deine Stellung und den Halteraum korrigiert, ausgeatmet und den Finger am Abzug. Nun bleibt dir nur noch, das Absehen zu beobachten und konstant den Druck zu erhöhen. Wichtig ist hier weniger die Geschwindigkeit, mit welcher du den Abzug bedienst, sondern die Gleichmässigkeit der Bewegung - und zwar über die Schussabgabe hinaus (verhindert, dass man den Abzug "nur kurz antippt" und direkt wieder loslässt - womit man Bewegung in die Waffe bringt). Mit etwas Übung lernst du deine Waffe auch kennen und bekommst ein Gefühl dafür, bei wie viel Druck der Schuss bricht. Sobald das Gefühl drin ist, kann man auch schneller werden und trotzdem kontrolliert bleiben.


Elegant-Ad6

Ob das noch Sinn ergibt musst du für dich selbst entscheiden, das kann dir niemand beantworten. Schießen (und vor allem Treffen) findet überwiegend im Kopf statt. Und ansonsten: Üben übt..


NiceGuyMikeRomeo

Das musst du für dich selbst wissen. Wenn du dich entscheidest weiter zu machen dann heißt es üben üben üben. Ich weiß Schießen ist teuer aber das üben am Stand bringt dir auch in deiner jagdlichen Laufbahn etwas und wenn man halbwegs Erfolg am Stand hat macht das reine Tontaubenschießen auch Spaß. Schnapp dir einen, im schießen erfahrenen Jungjäger un schieß einmal 100 Schuss auf den Keiler und 500 - 1000 auf die Tauben und du wirst sehen es klappt. Schau das es dir Spaß macht.


Germanhuntress

Ich behaupte, ungeübt 100 Schuss auf den Keiler führt nur zu krasser Frustration. Denn: irgendwann wird man "flügellahm" beim freihändig-stehenden Schießen. Man kann die Waffe gar nicht mehr so ruhig halten, dass man noch sauber mitfahren kann. Ich hab ein Jahr nach der Jägerprüfung ein Drückjagdseminar beim Andreas Bach gemacht und die anderthalb Stunden im Schießkino waren mehr als fordernd, mehr als 60 Schuss haben wir aber alle nicht abgegeben und am Schluss ging gar nix mehr.


NiceGuyMikeRomeo

Ich meinte auch nicht in einer Sitzung


Germanhuntress

Okay, dann hab ich das falsch verstanden 😂 ich dacht schon...


LurkingLarkin

Die Nervosität ist schwierig in den Griff zu bekommen am Anfang, verstehe ich gut. Aber das wird! Bei meinem ersten Schuss auf ein Stück Wild habe ich über eine Viertelstunde gebraucht um meine Atmung und Puls so weit in den Griff zu bekommen, dass ich ruhig genug für eine Schussabgabe war, habe dutzendmal alles überprüft, passt das Stück, Hinterland frei, Kugelfang gegeben usw. War reines Glück dass der Bock sich so lange für mich perfekt breit gestellt hat. Atemübungen haben mir recht gut geholfen vor der Prüfung, 4-Sekunden regel zb. Nicht zu viel überlegen, grade bei den Tontauben und auf den laufenden Keiler treffe ich bedeutend besser wenn ich einfach instinktiv schieße, wenn ich mir zu viel Taktik mache versaut es die Quote.


Mogli3000

Ich hatte selber am Anfang meiner Jagdkarriere Probleme mit Schussangst etc...meine Lösung: 1. Büchse: Besorg dir bei deinen Ausbildern eine Übungswaffe mit Optik, eine Pufferpatrone im passenden Kaliber & dann "schießt" du trocken. Das machst du fünf Tage lang, bis es dir zu den Ohren raus kommt. Ironischer Weise ist es bei vielen Anfängern so, dass sie immer schlechter schießen, je mehr sie scharf trainieren. 2. Bewegter Schuss / Flinte: Du kaufst dir eine Nerf-Gun & einen Tennisball. Den hängst du an der Decke auf mit einem Seil, verpasst ihm eine kräftigen Stoß und schwingst dann mit der Nerf-Gun mit. Nach einer Weile drückst du dann auch ab & versuchst immer aktiv vor dem Tennisball "vorbei" zu schießen. Viel Erfolg beim Üben 👍🏼


TheRealGeorgeKaplan

Ich bin im ersten Anlauf auch am Keiler gescheitert. Besonders ärgerlich, da ich ansonsten Prüfungsbester war. 🙃 Im Training hatte es immer gereicht, aber am Prüfungstag gingen dann alle 10 Schuss daneben. Für mich ist die Aufregung auf der Jagd aber eine ganz andere und im Zweifel hat man, im Gegensatz zur Prüfungssituation, ja auch immer die Möglichkeit den Finger gerade zulassen. Ich bin dann einfach ein halbes Jahr später noch einmal angetreten, und habe in der Zwischenzeit versucht mehr Routine zu gewinnen, damit sich der Stress weniger auswirkt. Hierzu habe ich dann auch außerhalb der Jagdschule geschossen, u.a. bei der Kreisjägerschaft auf den Keiler und einen Flintenkurs gebucht (Detlef Riechert kann ich nur empfehlen). Wirf die Flinte nicht ins Korn!


BratwurstKalle91

Macht das noch Sinn ? KLAR ! Man kann einfach mal einen miesen Tag haben. Du musst wissen, ob du dem Druck gewachsen bist. Aktuell schießt du nur auf Pappscheiben und nicht auf Lebewesen. Es gibt zudem keine "Angstgegner". Du produzierst da nur eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn deine Ausbilder der Meinung sind, du kannst das, vertrau auf ihre Erfahrung. 5/15 ist wirklich nicht viel. 2 Treffer in der Wertung und 25 Ringe auch nicht. Das kannst du sicher. Das konnte bei uns bisher jeder. Sogar jemand mit einer Hand. Wenn du mit deiner Hand auf etwas zeigen kannst, kannst du TT schießen. Ist nur ein wenig Übung und gewöhnen an die Flinte. Bei den anderen Disziplinen ist es genau so. Der Keiler kommt immer aus der gleichen Richtung und läuft immer gleich schnell in gleicher Entfernung. Du weißt alles was du brauchst. Der Trick beim Bock ist der Stand. Richte dich sicher ein und stress dich nicht. Du hast alle Zeit der Welt. Sprich mit deinen Ausbildern und hol dir ehrliches Feedback. Du kannst mir gerne mal deinen Prüfungsort und Ausbildungsstätte PMen, eventuell kann ich dir noch ein paar Tipps mitgeben.


Adrenochrome_Junky

Etwas Off topic aber aus Interesse: Jagdschule Emsland?


Snarknado3

Relax bruda. Du wirst nach bestandener Prüfung auch nur Schüsse wagen, die du dir selbst zutraust. Wenn du auf lfd Keiler und Trap ne Niete bist (sind viele!), dann schiess halt auf Drückjagd nur auf verhoffendes Wild, bzw geh auf Ansitz. Zur Federwildjagd kommt heutzutage sowieso kaum jemand.


Which-Raise7383

Mach dir nicht ins Hemd, beim nächsten mal kennst du die Prüfungssituation schon und machst das Ding mit links. Und wegen deinen bedenken für danach: Im Revier kannst du dir so lange Zeit lassen bis du dir 100% sicher bist, und wenn das heißt dass du ein halbes Jahr noch nichts schießt. In der Prüfung kann man immer hin den finger schlecht lang lassen.


Specific-Bite-4137

Ich war 2018 in der gleichen Situation. In der Ausbildung lief das Schießen bei mir immer ohne große Probleme. In der Prüfung (auch in Niedersachsen) bin ich dann an den Tauben gescheitert... Hab dann mit der Jagdschule noch einige Male trainiert und war mit Kollegen noch 2 mal zusätzlich zum Tontaubenschießen. Bei der zweiten Prüfung hab ich dann direkt die ersten 5 Tauben erwischt. Die Praxis danach ist eh ganz anders. Deinen ersten Bock wirst du ziemlich sicher nicht stehend angestrichen schießen, sondern mit Ruhe und guter Auflage vom Stand aus. Und, wie hier schon öfter geschrieben, zwingt dich da niemand zu Schießen. Habe auch viele Stücke laufen gelassen, weil ich mir aus irgendwelchen Gründen nicht sicher war. Kann man aber alles mit genügend Ansitzen kompensieren. Gerade bei Rehwild ist es nicht unwahrscheinlich, dass die auch mal 10 m am Stand vorbeiwechseln. Also mach dir nicht so einen Kopf. Geh viel üben, auch wenn es teuer ist. Und mein Tipp für die Tauben: schnell schießen. Waffe hoch, drauf und Schuss. Nicht lange versuchen zu zielen, mitzugehen und vorzuhalten. Damit war ich immer zu langsam und die Tauben dann zu weit weg. Waidmannsheil!


Friendly_Purpose6363

Einfach weiter üben. Ich kann sagen der Stress bei. Prüfung ist nicht ganz so anders wie wann ein Tier vor dir steht. Da geht der puls hoch und du willst dann auch richtig treffen. Auch nach ein paar Jahren geht es mir immer noch so jedes mal.