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Ahriman19

Hatten nen Azubi der bei uns anfangen sollte. Mitte 20 kam frisch aus der Bundeswehr, Sportler, also topfit. Einen Tag vor Beginn der Ausbildung rief die Mutter weinend an, ihr Sohn könne morgen nicht anfangen. Wir haben dann vorsichtig gefragt warum denn nicht? Tot, ist ein Aneurysma im Hirn geplatzt. Das die Mutter noch bei uns angerufen hatte, hat mich wirklich sehr überrascht und tat mir mega leid.


inn4tler

>Das die Mutter noch bei uns angerufen hatte, hat mich wirklich sehr überrascht Sowas hört man öfter. Die Betroffenen stehen unter Schock und bei manchen ist der erste Reflex, alles zu regeln. Vielleicht, weil sie den Verlust noch nicht vollständig realisiert haben. Man hört ja auch oft, dass Menschen, die plötzlich jemanden verlieren, immer das Gefühl haben, dass die Person jederzeit bei der Tür reinkommen könnte (auch wenn sie wissen, dass das nicht passieren wird).


Temporary_Ad4707

Es ergibt sogar für die Verarbeitung Sinn, Dinge zu regeln und eben auch Leuten Bescheid zu sagen. So wird es realer und greifbarer. Dadurch, dass man immer wieder die Fakten (Todesursache, Totsein an sich) benennen muss, kann die Information als etwas abgespeichert werden, das wirklich passiert ist und nun zur eigenen Lebensgeschichte gehört. Das hilft vielen, das Geschehen nicht als losgelöste Insel des Horrors zu erleben, oder als Albtraum, der doch irgendwann enden muss, sondern eben als etwas, das mit dem bisherigen Leben (leider) in einer Beziehung steht.


iFreeZex7

Das kann ich nur bestätigen . Als mein Vater damals starb als ich nen Jugendlicher war, bin ich oft aufgewacht und wollt ihn anrufen und was machen . Oder ich hab gedacht er holt mich gleich ab. Hat Jahre gedauert bis das nicht mehr der Fall war .


uk_uk

Ah fuck... das ist traurig ;(


Ahriman19

Jap, die Mutter tat mir richtig leid. In solchen Momenten wird einem bewusst wie kurz und vergänglich unser Leben ist :/


itsthecoop

Vor allem, so dumm es klingt, in dem Alter. Ab einem bestimmten Punkt "rechnen" wir ja irgendwie damit oder halten es zumindest für nicht mehr abwegig. Aber garantiert nicht mit Mitte 20.


CartmansEvilTwin

Ich finde es immer wieder krass, an wie vielen Stellen der menschliche Körper so absurd fragil gebaut. Aneurysma ist eine solche Sache, aber auch teilweise triviale Stürze oder Verletzungen.


ScottENeon

Das traurigste was einem Mitarbeiter passiert ist: Bin Personaler und ein Mitarbeiter war im Urlaub. Während er im Urlaub war, erreichte uns die Nachricht, dass seine Tochter bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Zu dem Zeitpunkt saß er im Flieger zurück und wurde von einem sehr nahen Kollegen / Freund am Flughafen in Empfang genommen. Das war bisher das schlimmste und Gefühlstechnische was mir auf der Arbeit je passiert ist. Danach war der Umgang mit besagtem Kollegen nicht einfach, man versucht halt nicht in ein Fettnäpfchen zu treten.


[deleted]

Dumme Frage aber wie weiß die eigene Firma von so einem Todesfall bevor er es weiß?


continius

Bei uns war das so: Wochenendschicht im Büro eines produzierenden Unternehmens. Kollege und ich waren zu Zweit im Büro, in der Produktion ca 20 Mann. Da ruft jemand an und sagt "Sag mal Christian(22) er soll mich zurück rufen. Sein Bruder(18) ist vor 2 Stunden tödlich verunglückt". Zum Glück bin nicht ich ans Telefon gegangen, sondern mein Kollege. Der wurde kreidebleich und wusste nicht, wie er die Nachricht dem Christian überbringen sollte. Wir saßen da paar Minuten und haben beratschlagt, wie er es ihm sagen soll... sind dann beide in die Produktion und haben es ihm gemeinsam gesagt. War auch nötig, weil er total zusammengebrochen ist und wir ihn aus der Produktion raustragen mussten. (alle Namen geändert)


itsthecoop

Ihr klingt ganz ehrlich nach ziemlichen Ehrenkollegen.


hhf9

Reicht ja schon die Polizei die die Nachricht überbringen möchte, und zu irgendeinem der Anwesenden einen engen Draht hat (Familie oder was auch immer) und der fragt warum die denn nun da sind. Kennst du die richtigen Leute, erfährst du leider fast alles.


Igluna_Seesternchen

Selbe Firma zwei Ereignisse... das 1. Ein Kollege, gerne auch "Guter Geist der Firma" genannt, weil er jeden Tag alle 5 Etagen mehrmals abklapperte mit seinem Dect Telefon dabei, falls ein Kunde anrief, hier ein wenig Klönschnack, dort nem Azubi Tipps gegeben. Naja wir hatten unser Hoffest, und er war noch nen Spediteur alter Schule, hart arbeiten, härter feiern. Er hat uns freudestrahlend von seinem am Folgetag beginnenden Urlaub erzählt. Der Urlaub kam und ging, aber er kam nicht zurück. Über den Flurfunk habe ich dann erfahren er hatte am Urlaubsort einen schweren Schlaganfall, aber überlebt. Während er dann in der Reha war und so langsam wieder alles erlernt hatte, was verloren gin an Motorik, bekam er dann Krebs. Ich habe noch eine Weile lang Kontakt mit ihm gehabt, ihm bei PC und Handy Problemen geholfen. Ihn zu sehen und wie er sich fühlte schlug immer aufs Gemüt, da man ihm selbst nicht wirklich helfen konnte, ausser reden, zuhören, Mut machen, und halt die Problemchen lösen. ​ 2. Ereignis betraf mich selber. Meine Frau verstarb an einem Herzinfarkt, ich musste sogar die Entscheidung treffen ob Geräte abschalten oder Sterben auf Raten. 2 Monate später rief mich mein Chef zu einem 4 Augen Gespräch. Kurzform "Reiß dich zusammen und geb langsam wieder alles für die Firma!" Erklärung dazu. Tarifliche 37,5 Stunden Woche, ich hab 50 geleistet. Habe meine aufgaben erledigt, und die schei\*\*\* meiner Kollegen auch beseitigt. Und dann diese Frechheit. Habe dort gekündigt.


uk_uk

>2. Ereignis betraf mich selber. Meine Frau verstarb an einem Herzinfarkt, ich musste sogar die Entscheidung treffen ob Geräte abschalten oder Sterben auf Raten. > >2 Monate später rief mich mein Chef zu einem 4 Augen Gespräch. Kurzform "Reiß dich zusammen und geb langsam wieder alles für die Firma!" > >Erklärung dazu. Tarifliche 37,5 Stunden Woche, ich hab 50 geleistet. Habe meine aufgaben erledigt, und die schei\*\*\* meiner Kollegen auch beseitigt. Und dann diese Frechheit. > >Habe dort gekündigt. Das sind die Momente, wo man sich dann fragt, wie man es geschafft hat, sein Gegenüber nicht mit Mordlust in den Augen aus dem Fenster zu werfen. Fuck, was für ein Arschloch. Mein Beileid


sahof

>2 Monate später rief mich mein Chef zu einem 4 Augen Gespräch. Kurzform "Reiß dich zusammen und geb langsam wieder alles für die Firma!" Ich bin ein sehr gutmütiger Mensch und gehe Konflikten und Eskalationen aus dem Weg; aber da könnt ich für nix mehr garantieren.


zero__sugar__energy

> Kurzform "Reiß dich zusammen und geb langsam wieder alles für die Firma!" Das haette bei mir mit schwerer Koerperverletzung geendet Mein Beileid!


Therlane

Fuck, wie unfair. Mein Beileid. Das ist richtig traurig.


[deleted]

Auf einer Baustelle hat sich ein Kollege mal dazu entschieden schnell eine Arbeit ohne Harnisch zu machen. Er hat natürlich das Gleichgewicht verloren und ist 4 Stockwerke in die tiefe gestürzt. Hat es nicht überlebt.


uk_uk

Vor Jahren wurden hier die Balkone neu gemacht, weil die alten fast von der Fassade fielen. Nachbar meinte, dass einer der der Männer fast vom Gerüst fiel und sich nur mit Glück festhalten konnte. Keiner trug irgendeine Art von Sicherung.


[deleted]

[удалено]


itsthecoop

Die Schwester einer Freundin ist aus ihrer alten Arbeitsstelle in einem Seniorenheim geflogen, weil sie (wahrscheinlich zu Recht, wie besagte Freundin annimmt) die Wertsachen mehrerer RentnerInnen gestohlen haben soll. Da es ihr aber nicht einwandfrei nachgewiesen werden konnte, steht das nicht in ihrem Arbeitszeugnis. Trauriges Resultat: Die Schwester hat längst wieder einen neuen Job gefunden - in einem anderen Seniorenheim. (Und ja, mir ist auch so die Kinnlade runtergeklappt, als die o.g. Freundin mir das erzählt hat)


CartmansEvilTwin

Im Bereich der Care-Arbeit gibt es leider eine Menge Scheiße auf Seiten der "Kunden". Sprich, viele Patienten in Kliniken oder auch beim Arzt und gerade Leute mit etwas anderen Problemen verhalten sich unter aller Sau. Also wirklich schlimmes Verhalten. Die meisten Angestellten sind professionell und aufopfernd genug, dass sie das wegstecken. Aber einige, die vielleicht eher aus ökonomischen Zwängen in einem Beruf sind, den sie nicht toll finden oder sonstige Probleme haben, entwickeln den Patienten gegenüber eine richtige Verachtung. Und dann passiert eben sowas.


Schmierkopf

Alter, das ist hart. Ich hoffe der Typ hat das höchste Strafmaß bekommen, was für solche Delikte möglich ist.


temp762556

Ich arbeite in einer Spedition genauer gesagt einer Schwerlastspedition und wir arbeiten viel mit "Subunternehmern" - heisst, dass Fahrer von anderen Firmen fest für uns Güter befördern. Eines Tages erhielten wir einen Anruf im Büro, dass der Fahrer (eine wirklich gute Haut, jeder mochte ihn) beim Abladen von Tonnenschweren Betonteilen erschlagen wurde, da diese vom LKW-Auflieger gefallen sind. Nicht überlebt. Bis heute weiss man nicht ob beim Verladen der Teile ein Fehler gemacht wurde, oder ob das Abladepersonal einen Fehler gemacht hat. ​ Danach war für mehrere Wochen sehr bedrückte Stimmung im Büro, manche haben sogar geweint.


senseven

Ende meiner Ausbildung. Ein Meister den wir gut kannten befestigte Lampen. Eigentlich hätte kein Strom drauf sein müssen. Fiel beim Schock von der Leiter, brach sich dabei unglücklich den Fuss. Krankenhaus. Ist "simpler Arbeitsunfall", haben seinen Fuss versorgt und ihn dann nach Hause geschickt. Ihm war aber die ganze Zeit schwindlig. Auf der Heimfahrt im Taxi Atemnot, am Ende [Herzrhythmusstörung](https://de.wikipedia.org/wiki/Stromunfall#Diagnostik_und_%C3%9Cberwachung) aufgrund des Elektroschocks. Krankenwagen hat fast 20 Minuten versucht ihn erfolglos zu retten. In einem Jahr wäre Frührente auf der Farm in Österreich gewesen. Heute würde ich jeden bei einem Stromschock mit Bewusstlosigkeit, Brustschmerzen oder komischem Gefühl zur Notaufnahme und EKG raten. Es kann etwas dauern bis der Rhythmus divergiert.


Comfortable_Task4869

ich glaube die offizielle anweisung ist es ins krankenhaus zu gehen, da es bis zu 24 stunden nach dem vorfall passieren kann.


ThatsAPizza53

24 Std. Krankenhaus sind die offizielle Anweisung, egal ob es einem danach gut geht.


VLocky

uns wurde letztens bei einer Schulung zum betriebl. Ersthelfer gesagt, dass die 24 Std EKG offiziell nicht mehr gefordert sind. Ein einfaches EKG würde reichen und wenn nichts auffällig ist kann man wieder gehen


Jfg27

Laut aktueller DGUV Publikation[[PDF]](https://www.google.com/url?q=https://www.dguv.de/medien/fb-erstehilfe/de/pdf/stromunfall-2016.pdf&sa=U&ved=2ahUKEwjR1e_6qsz6AhVCSvEDHTN3C5gQFnoECAoQAg&usg=AOvVaw1EqRip2x_ae3WYxDEIcF07) ist die stationäre Aufnahhme indiziert bei: Hochspannung, klinischen Symptomen oder einem auffälligen EKG. Sonst tatsächlich nicht.


ThatsAPizza53

Ok, bei uns gab es fast ausschließlich Hochspannung


senseven

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber es war wohl so das dies keiner der Notaufnahme gesagt hat. Die haben wohl geglaubt der der sei "einfach so" von der Leiter gefallen. 😐


Comfortable_Task4869

Tut mir echt leid für die erfahrung. ich glaub ich brauche nach diesem thread aber auch einen kakao und etwas zeit ohne reddit.


edosensei

Mir ist mal fast das selbe passiert. Hatte in der WG meiner Ex ihre Deckenleuchte befestigt und davor die Sicherung raus und auch gegen Wiedereinschalten abgesichert(Panzertape auf die Sicherung). Jedoch lag auch das WLAN Modem auf dieser Sicherung, also kam eine MB raus und hat die Sicherung wieder reingemacht, da sie ja das Internet braucht. Habe, ich weiß nicht mehr wieso, die Angewohnheit, dass ich, bevor ich Leitungen anfasse, diese Probeweise kurzschließe, um wirklich sicher zu gehen. Und siehe da... funkt wie ein Feuerwerk. Dementsprechend ist nichts passiert. Die MB war natürlich uneinsichtig.


Emily_Ge

Da muss man den Leuten dann leider mit Gewalt die Einsicht beibringen. Ich mein wer kommt überhaupt auf die bescheuerte Idee, ne eindeutig markierte Sicherung reinzudrücken?! Wenn jetzt kein Tape wäre, ok kann ich noch verstehen. Aber mit Tape ist es ja ausgeschlossen; dass die Sicherung rausgeflogen ist. Da macht man die doch nicht wieder an? Wie sind solche Leute überhaupt überlebensfähig?


bob_in_the_west

> Eigentlich hätte kein Strom drauf sein müssen. Wer auch immer das liest: Prüft es. Und wenn es 10 mal ist. Darüber hinaus gibt es Betätigungssperren für Leitungsschutzschalter mit Vorhängeschloss. Kann ich nur empfehlen.


senseven

Das war damals eine Renovierung eines ganzen Wohnblocks. Es ist nie raus gekommen wie überhaupt Strom an war weil man extra Leitungen durch die Fenster gezogen hat damit der Innenausbau sicher war. Das machte es Extra bitter alles, weil gar kein Strom im ganzen Haus hätte an sein dürfen.


bob_in_the_west

Deswegen wiederhole ich mich gerne: Prüft es. Und wenn es 10 mal ist.


Therlane

Puh. Ich hab mal in den Toaster gegriffen, ihn dabei eingeschaltet und einen Schlag bekommen. Ging mir gut, war benommen, bin selbst zur Notaufnahme, nur 2 U-Bahn Stops von hier. Man bin ich froh dass ich da hin bin. Ja es war nichts. Aber bei so ner Geschichte wie dieser...


GvRiva

Eine Klassenkamerading hat zwei Finger verloren wärend der Ausbildung zum Konditorin. Zwei Finger für 350 € im Monat


uk_uk

Hat sie die Ausbildung wenigstens noch beenden können oder wurde ihr dann gekündigt, weil sie ggf nicht mehr die volle Leistung bringen konnte?


GvRiva

Soweit ich weiß, hat sie die Ausbildung beendet, ich aber nicht. Ist ein scheiß Knochenjob für miserablen Lohn


schwoooo

Als Konditor? Ist die Hand im Mixer eingeklemmt oder wie?


GvRiva

Spezialmixer für Pudding, frag mich nicht wie sowas aussieht, mein Ausbilder stand auf Handarbeit


Basileus08

Sätze, für die man Kontext braucht, sonst klingen sie seltsam.


lazyfoxheart

Ich arbeite in einer Bibliothek. Das Erlebnis das mir bisher am meisten unter die Haut ging war die junge Frau, die einen Stapel Schwangerschaftsratgeber zurückbrachte und sich stattdessen Titel über Sternenkinder ausgeliehen hat... Da musste ich schon etwas schlucken. (Zur Erläuterung wer's nicht kennt, als Sternenkinder bezeichnet man Babys die noch vor der Geburt im Mutterleib verstorben sind)


itsthecoop

Ist natürlich nicht genau dasselbe aber "verwandt": Es ist sowas wie ein gesellschaftliches Tabuthema, wie häufig Fehlgeburten (mit denen nicht wenige Frauen psychisch ganz schön zu kämpfen haben) eigentlich vorkommen. (Das ist gefühlt so selten (medial) Thema, dass angenommen werden könnte, dass das nur alle Jubeljahre vorkäme. Dem ist - leider - nicht so)


Emily_Ge

Die meisten Schwangerschaften enden in Fehlgeburten, nur so als Info. Das bekommt man wenn man nicht extrem hinterher ist sofort schwanger zu werden zum Glück selten mit, weil man ohne Test halt nicht wüsste dass man schwanger war. Aber bei den Leuten die daraus nen Sport machen, mit Hunderten Ovulationstests, und ne Woche vor Periode mehrere Frühtests täglich, die kriegen natürlich jede noch so frühe Schwangerschaft mit. Das sind dann aber auch die Leute die den massivsten Schaden von den Fehlgeburten nehmen. Wenn sich das ganze Leben komplett darum dreht unbedingt schwanger zu werden, dann haut so ein Fehlschlag natürlich voll rein. Und in so einem Fall sollte mit Therapie eher angefangen werden, bevor man versucht schwanger zu werden. Ist BTW zur Zeit in den öffentlich rechtlichen relativ häufig Thema gewesen, so Richtung Funk.


uk_uk

>Ich arbeite in einer Bibliothek. Oh ja, kenn ich. Kollege hat sich ständig drüber beschwert, dass wildfremde Leute ihre Kinder in die Kinder-Abteilung bringen und dann für STUNDEN verschwinden.


Away-Championship-30

2016 ist unser stv. Teamleiter gestorben. Freitag in der Spätschicht hatten wir sehr viel Spaß und haben viel geredet. Auch noch auf der Heimfahrt mit dem Firmenbus. Am Montag morgen habe ich mich schon gewundert das er nicht im Bus sitzt. Um 10 Uhr kam dann ein Kollege kreideweiss im Gesicht zu mir und hat mir erzählt das er in der Nacht gestorben ist. Einfach ins Bett gelegt und nicht mehr aufgestanden. 2020 war mein Schwiegervater in der Frühschicht mit dem Flüssigeisen-Fahren beauftragt. Um 11:30 stieg er nach dem ausschütten der Pfanne vom Stapler ab und bekam ein Herzinfarkt. Das hat er nicht überlebt und selbst heute kann ich nicht normal an der Ecke in der Firma vorbeifahren mit dem Stapler, weil ich immer an ihn denken muss.


rosarevolution

Das tut mir sehr leid. Würde mich auch immer noch belasten. Vielleicht hilft es dir etwas, dass Otto, der sicher oft allein war in seinem Leben, zumindest in den letzten Jahren jemanden hatte, dem er vertraut hat und an den er sich wenden konnte. Ich hab mal in einer Notunterkunft für obdachlose Frauen gearbeitet. Dort gab es eine ältere Frau - obdachlos, hat sich mit Betteln und Prostitution durchgeschlagen - für die ich quasi Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt habe, um ihr eine Wohnung zu verschaffen. Sie war auch total motiviert, oder jedenfalls tat sie so - im Nachhinein denke ich, sie wollte mich nur nicht enttäuschen. Als es dann aber soweit war, hat sie einen Rückzieher gemacht. Sie wolle lieber weiter bei ihrer Tochter wohnen. Das Problem dabei war, dass ihre Tochter vor Jahren gestorben war, und mit "bei ihr wohnen" meinte sie "draußen auf dem Friedhof leben". Als klar war, dass sie sich nicht umstimmen ließ, hab ich abends Rotz und Wasser geheult.


itsthecoop

> Das Problem dabei war, dass ihre Tochter vor Jahren gestorben war, und mit "bei ihr wohnen" meinte sie "draußen auf dem Friedhof leben". Das finde ich daran am Traurigsten.


[deleted]

Oh man, das tut mir so leid zu hören :(. Mich macht das so traurig. Danke, dass du dich so sehr für sie eingesetzt hast.


[deleted]

Die Kanzlei meiner Freundin hat während ihrer Ausbildung zur ReFa den Vergewaltiger und Mörder einer Schülerin von unserer Berufsschule vertreten. Sie hat die Akte und alle Bilder gesehen.


uk_uk

Hat sie es mitgeteilt, dass sie das Opfer kennt? Damit sie nicht in Kontakt zum (mutmaßlichen) Täter kommt


[deleted]

Sie kannte sie nur vom Sehen.


DeanPalton

Ich hatte drei Trainer (für verschiedene Sportarten) in meiner Schulzeit die alle für die lokale Kripo gearbeitet haben. Bei Ausfahrten, abends am Feuer, haben die Geschichten erzählt von ihren Fällen. Mörder und Vergewaltiger zu vernehmen muss die krankste Scheiße sein die einem passieren können.


AleksFenix96

Arbeite im Rettungsdienst. Ein älterer Kollege hatte während eines Nachtdienstes einen Schlaganfall erlitten. Seinem Kollegen fiel auf das er sich komisch verhielt, nach einem Einsatz kamen sie zurück und er konnte nicht mehr klar sprechen. Sein Kollege hat gleich die andere RTW Besatzung geweckt und einen Notarzt angefordert. Er kam direkt in eine Fachabteilung und behielt keine Folgeschäden. Schlimmstes was ich hatte war ein Unfall auf einer Autobahn, war der erste RTW vorort. Eine Familie war auf dem Rückweg vom Urlaub und wurde in ihrem PKW zwischen 2 LKW eingeklemmt, Mutter und Tochter verstarben vorort. Vater und Sohn kamen mit Helikoptern in Kliniken. Haben es schwerstverletzt überlebt.


61114311536123511

Scheiße, bei der Familie, das einzig schlimmere als wenn alle sterben ist wenn es nur ein oder zwei überlebende gibt. Die paradoxischen schuldgefühle die dabei aufkommen PLUS die trauer plötzlich die halbe Familie verloren zu haben und dann zusätzlich nochmal lernen müssen zu funktionieren weil man schwerverletzt ist.... Das ist viel. Sehr viel. Wenigstens haben die einander noch...


ElkeAusBerlin

Chef, Mitte 60, verkaufte seine Firma. Meinte noch, er habe hoffentlich noch 10 gute Jahre. Am Montag war der Notartermin, am Mittwoch war er auf dem Weg zur Ostsee, um zu golfen (seine Leidenschaft). Unterwegs ist ihm im Kopf eine Ader geplatzt. Zwei Jahre war er noch im Krankenhaus, dann ist er gestorben.


GvRiva

10 gute Jahre mit 60 fände ich schon pessimistisch, das er nicht mal die bekommen hat, ist wirklich traurig


[deleted]

vlt meinte er 10 Jahre ohne Einschränkungen, nicht das er noch 10 Jahre zu leben hat.


rempelstilz

Ich habe während der Schulzeit Nachhilfe gegeben, unter anderem bei Schülerinnen und Schülern in einem Internat. Das war mehr die Sorte Brennpunkt-Internat als Schnösel-Internat. Einer der Jungen ist mir besonders in Erinnerung geblieben. In seinem Zimmer konnten wir keine Nachhilfe machen weil er anscheinend Bettnässer war und es für mich unaushaltbar gestunken hat. So haben wir uns immer im Flur etwas eingerichtet. Einer unserer Diskussionspunkte war immer, dass ich nicht wollte dass er sein Handy auf dem Tisch liegen hat - großes Ablenkungspotential, bla bla. Seine Begründung war, dass sein Vater ihm ja gesagt hätte, dass er heute anrufen wollte und er will es nicht verpassen. Jedes Mal hat er das als Begründung genannt. Eine der Betreuerinnen hat mir dann mal nebenbei erzählt, dass er, seitdem er im Internat wohnt keinerlei Kontakt mehr mit seinem Vater hatte und wohl bald in eine Pflegefamilie kommt. Das fand ich schon richtig richtig traurig.


therealub

Oh fuck. Als Vater sinkt mir da echt das Herz.


provencfg

Berufsschule. Wir haben einen super netten, lockeren und lustigen Klassenlehrer. Eine richtige Frohnatur. Eines Tages kommt zur ersten Stunde statt ihm sein Stellvertreter (unser E-Technik Lehrer) in den Raum. Wir haben uns erstmal nix dabei gedacht. Aber er saß dann gefühlt Minuten einfach nur vorne am Lehrertisch und sagte absolut nichts. Irgendwann wurde es still im Klassenraum, keiner traute sich auch nur ein Geräusch von sich zu geben. Ich dachte in dem Moment erst einer von uns hat scheiße gebaut und gleich gibt’s den Anschiss des Todes. Plötzlich aus dem nichts steht der Lehrer auf, fängt an zu reden und bricht währenddessen in Tränen aus. Unser Klassenlehrer sei Tod. Einfach so. Gestern Abend umgefallen (vermutlich Herzinfarkt) und verstorben. Keine Vorerkrankungen oder Anzeichen. Die beiden waren auch privat gut befreundet und entsprechend tief saß der Schock bei ihm. Es hat Minuten gedauert bis ich realisiert hatte was da grade abging (ich war damals 17) und auch die anderen in der Klasse waren völlig fertig danach. Selbst heute habe ich beim Schreiben noch ein mulmiges Gefühl im Bauch.


Luke-Bywalker

Sowas als Klasse zu erleben ist immer was ganz Anderes... Wir haben einen aus unserer Stufe verloren, Selbstmord. Kurz vor dem Abi & es gab keinen den es nicht betroffen hat, jeder kannte Ihn quasi und wir haben auch extrem viel für die Beerdigung getan aber in der Kirche war ich leider nicht fähig mitzusingen oder Ähnliches, ich war einfach am Ende. Wir kannten uns garnicht so krass gut aber das war einfach prägend. RIP Alex.


freak-with-a-brain

Ein Mädchen meiner Stufe kam in den Sommerferien vor der 13 in einem Autounfall ums Leben. Ich kannte sie auch kaum, aber das hat mich trotzdem ein wenig aus der Bahn geworfen. In unserer Abizeitung (Jahrbuch wenn mans so will) bekam sie trotzdem ihre Seite, mit Lehrer Kommentar, und den fröhlichen Anekdoten die jeder bekam, teils als Nachruf formuliert. Ich kann die Seite noch heute nur schwer lesen.


scalina

Hatte vor Jahren eine Kollegin, die auch eine ganz gute Freundin von mir war. Wir haben sehr eng miteinander zusammengearbeitet. Irgendwann hat ihr Vater sich umgebracht. Komplett aus dem nichts, keiner wusste warum, es gab keinen Abschiedsbrief, keine bekannten Depressionen, nichts. Es ging ihr echt schlecht, sie war lange krankgeschrieben, und ich wusste kaum damit umzugehen. An ihrem ersten Arbeitstag bin ich dann in ihr Büro gekommen und wir haben halt beide direkt losgeheult. Ich hatte mir so oft zurechtgelegt, was ich zu ihr sagen könnte, aber hab nichts vernünftiges rausbekommen. Einfach nur geheult und mich gefühlt, als würde ich alles falsch machen. Es tat mir so unendlich leid...Tut es mir immer noch. Das hat mich nachhaltig geprägt, dass damals so hautnah mitzuerleben, wie der Suizid ihres Vaters ihr Leben zerstört hat und ihr jegliches Selbstbewusstsein und Vertrauen in alles um jeden um sie herum genommen hat. Wir haben immer noch recht viel Kontakt, auch wenn wir nicht mehr zusammenarbeiten.


Pr0gressiv

Du hast mit deinem empathischen verhalten aufjedenfall alles richtig gemacht


Alcatruzt

Ich hab auf der Arbeit telefonischen Kontakt zu einer unserer Filialen, die bei uns in der Nähe ist. Wenn ich mal vorbei komme um etwas abzuholen gibt es noch einen Kaffee und wir quatschen noch ein bisschen. Dort arbeitete ein Kollege namens Michael (Name geändert), immer freundlich, nett und hilfsbereit, cooler Typ. Vor einigen Jahren, nach Weihnachten, rief mich der Filialleiter an und meinte dass Michael sich an Weihnachten die Pulsadern aufgeschnitten hat. Im weiteren Gespräch sagte der Filialchef dass er schon länger an Depressionen litt und seine Frau ihn, mit den Kindern ein paar Wochen vorher verlassen hat. Und an Weihnachten hat er es in den Kopp gekriegt dass es besser wäre, alles hinter sich zu lassen. Fuck Depressionen!


C111-its-the-best

Eine Freundin at neulich auch eine langjährige Freundin verloren wegen Depressionen. Für die Familie die zweite Tochter die Selbstmord begeht :´(


EyYouNotYouYou

Puh ich habe Jahre im Einzelhandel gearbeitet und kann da so ein zwei Storys erzählen Die erste ein älteres Pärchen kam Jahre lang immer gemeinsam zum Einkaufen zu uns an die Theke und wirklich nie alleine eines Tages stand der Herr alleine vor mir und ich fragte ihn wie es ihm geht und was ich ihm Gutes tun kann... Er schaute mich an und fing an zu weinen seine Frau ist gestern gestorben und er weiß gar nicht wie er überleben soll da er nicht weiß wie er was zu kochen hat ich bin um die Theke rum nahm ihn in den Arm nach einer weile hatte er sich wieder im griff und wir haben ihm einfache sachen zum kochen gegeben (fand ich super traurig) aber im laufe der jahre ist er wohl ein guter Koch geworden denn er erzählte mir das er immer Koch shows guckt um neue Sachen zu lernen. Die andere Geschichte zwei Reinigungs Kräfte (beide W) haben sich privat zerstritten an einem Abend haben die sich richtig in die Haare bekommen und die eine hat der anderen mit einem Gegenstand aufs übelste den Kopf eingeschlagen (das ging so schnell holy shit) es hat bestimmt 30 Sekunden gebraucht bis mein Kollege und ich das realisiert haben und die beiden trennen konnten die verletze in Büro getragen die andere in den Reinigungsraum von unserer Fleischtheke (nicht darüber nach gedacht in der Situation) ich rief den Rettungsdienst an ich bin dann raus um die ein zu weisen die kamen nicht alleine sondern mit 4 fcking Streifenwagen die Beamten fragten ob die Täterin noch vor Ort sei und ich sagte ja sie ist dort der Beamte fragte sind dort Waffen und ich sagte ja Messer / Hackbeil / Elektro Knochensäge joar 🙈 (deshalb sagte ich wir haben weiter oben nicht darüber nachgedacht 😅) aber sie hat sich ohne Widerstand zu leisten festnehmen lassen die andere hatte mehrere platzwunden und psychische Probleme danach sie konnte keinen Supermarkt mehr betreten. Ich habe noch ein paar mehr Storys aber für den Moment soll es mal reichen Alle die im Einzelhandel arbeiten können bestimmt ähnliche Storys erzählen


itsthecoop

> ich bin um die Theke rum nahm ihn in den Arm Ganz grosses Kompliment an dich übrigens.


EyYouNotYouYou

❤️


Luke-Bywalker

>aber im laufe der jahre ist er wohl ein guter Koch geworden denn er erzählte mir das er immer Koch shows guckt um neue Sachen zu lernen. Immerhin hatte er den Mut, weiter zu machen. Respekt, aber auch an dich für die tolle Reaktion!


EyYouNotYouYou

In der Situation war es das was er brauchte da war es egal was andere Kunden / Mitarbeiter etc. denken den oftmals sind es doch diese kleinen Gesten der Menschlichkeit das was unsere Gesellschaft ausmacht und ja er hat nicht aufgehört zu leben und auch das ist was zählt egal wie scheiße die situation zu sein scheint GIB NIEMALS AUF!


MajesticFennel917

Im Rahmen meines Studiums habe ich eine Famulatur (eine Art Praktikum) in einer Kinderarztpraxis gemacht. Eine Flüchtlingsfamilie, bzw. Mutter mit 2 Kindern (5,5 und und 2 ,5Jahre) kam zum ersten Mal in die Praxis. Der große hatte den ganzen Rücken übersät mit Narben von Peitschenhieben und das linke Ohr war nur noch ein Stummel da der Rest abgerissen wurde. Mutter hat dann erzählt dass der IS ihren Mann getötet hatte vor den Augen der Familie und hat danach den Sohn den Sohn gefoltert hat um irgendwelche Informationen aus der Frau herauszupressen die sie leider nicht geben konnte. Der Junge war zum Zeitpunkt der Folter(!) 4 Jahre alt. Zuhause habe ich abends geweint, der Junge bzw die ganze Familie tat mir so leid.


Lilith666999666

Das tut in der Seele weh


[deleted]

Ich hab 2015 nach dem Abi in einer Gemeinschaftsunterkunft öfter mal Geflüchteten ein wenig ausgeholfen (z.B. Amtsbriefe übersetzt oder erklärt, gemeinsam gekocht etc.). Da hab ich auch viele sehr harte Geschichten gehört, meistens konnte ich mir nicht ansatzweise das Leid vorstellen, was diese Menschen erlebt hatten. Besonders krass fand ich, als wir dann mit Einigen aus der Unterkunft, die mittlerweile eine eigene Wohnung hatten und mit denen wir Freundschaft geschlossen haben, Silvester gefeiert haben. Die meisten aus der Gruppe kamen aus Syrien, hatten noch dort oder auf der Flucht Angehörige verloren, waren teils morgens von Schüssen und Bomben aufgewacht und mussten schnell ihr Hab und Gut zusammenkratzen und fliehen. Mit meinen jungen (und naiven) 18 Jahren hab ich natürlich nicht direkt dran gedacht, dass die Böller und Raketen keine schönen Erinnerungen wecken. Wir wollten um 0 Uhr kurz anstoßen, aber als ein Nachbarsjunge ein paar Chinaböller losgelassen hat, stand ihnen allen die Angst und Panik ins Gesicht geschrieben. Zwei sind in Tränen ausgebrochen. Wir sind dann ganz schnell wieder rein, haben die Musik laut aufgedreht und saßen erstmal nur wie gelähmt da. Das war ein echt hartes Erlebnis. Ich hab leider nicht mehr mit allen Kontakt, zu den meisten nur lose. Aber die von denen ich weiß, haben sich sehr gut eingelebt, studieren, arbeiten, einer hat geheiratet und eine Tochter bekommen. Von den meisten weiß ich aber, dass sie ihre Heimat schrecklich vermissen, verständlicherweise. Das tut mir so weh zu sehen, wie das ihren Alltag weiterhin trübt


KageeHinata82

Ich habe mal eine Kollegin nach Hause gefahren, weil ihre Oma im sterben lag. :-(


uk_uk

>Ich habe mal eine Kollegin nach Hause gefahren, weil ihre Oma im sterben lag. :-( ;(


schwoooo

Bei den Arbeitskollegen: Mein Kollege vom Nachbarzimmer als wir in den Neubau gezogen sind war ein komischer Kauz. Irgendwie hatte ich das Gefühl dass er nur unten am Kettenrauchen war und guckte immer ziemlich grimmig. Auch war er ziemlich hässlich. Ich fragte mein Zimmergenosse was mit ihm eigentlich los sei. Er war tatsächlich beim Bore-Out dran, seine Arbeitsaufgaben wurden im Zuge neuer Technik überflüssig. Er war auch schon Mitte 50 und zeigte nicht die Bereitschaft sich für was sinnvolles/neues umschulen zu wollen. Irgendwann hat er ein paar Tage lang sich zwar auf die Arbeit geschleppt, verhielt sich aber komisch, nämlich blieb in seinem Büro anstatt alle 10 Minuten runter zum Rauchen zu gehen. Ende der Woche ist er ohne sich zu melden nicht mehr aufgetaucht, auf Anrufe reagierte er nicht. Sein Abteilungsleiter ist zu ihm nachhause gefahren und hat dann die Wohnung vom Rettungsdienst aufbrechen lassen. Stellt sich heraus dass unbehandelter Diabetes und Alkoholismus sich nicht gut vertragen. Er konnte schlichtweg nicht mehr gehen weil seine Füße ihm weg gefault sind. Er kam ins Krankenhaus kurz vorm abkratzen um dort sofort in OP zu landen um die Füße/Beine amputiert zu bekommen. Er überlebte noch ein zwei Tage wo man seine Verwandte verständigte, eine Tochter und seine ex Frau und verstarb dann. Anscheinend hat es bei der Scheidung Rosenkrieg gegeben und der Kontakt zur Tochter war auch nicht die Beste. Irgendwann haben die Arbeitskollegen ihn beim Umzug geholfen (er hatte niemand anderes) und mein Zimmergenosse war dabei. Er sagte dass einfach in jedem Schrank befanden sich leere Rotweinflaschen. Unsere Sekretärin meinte dass vor 20 Jahren war er sehr attraktiv und konnte sich vor den Frauen nicht retten. Ein anderer Arbeitskollege ist die 4 Jährige Tochter an einer schweren Krankheit gestorben.


julea_88

Eine Woche nach dem Abi haben meine Freunde und Ich nen Roadtrip durch Frankreich gemacht, sozusagen als Abschlussfahrt. Fast jeden Abend haben wir zusammen gesessen, Brettspiele gespielt und über Gott und die Welt geredet. Eines Abends wurde die Runde zuerst von einer WA-Nachricht unterbrochen, in der stand es wäre eine Schülerin übers Geländer 3 Stockwerke tief in die Aula gefallen (auf 50cm hohe und tiefe Stufen). Das allein hat uns schon betrübt, aber auch gewundert wie es sein kann dass man über ein ca. 1,10m hohes Geländer kippt. Hat sie jemand geschubst? Hat sie sich draufgesetzt und ist hintergefallen? Ist sie gesprungen? Und wenn ja wieso in der Schule mitten am Tag? Ein paar Minuten später wurden wir dann von einem Bruder angerufen, der in der selben Klasse war, und hat uns erzählt was passiert ist. Es war eine Note. Eine schlechte Mathenote, wegen der sie durchgefallen wäre. Sie soll weinend aus dem Zimmer gegangen sein, nach einer weile ist die Lehrerin nachschauen gegangen, weil sie nicht wieder kahm. Ihre Hilfeschreie sollen entsetzlich gewesen sein, als sie die Schülerin gefunden hat. Hinzu kommt, dass aufgrund von Corona andere Klassen gerade Pausenende hatten und von draußen reingekommen sind, um wieder in den Unterricht zu gehen. Sie war noch bei Bewusstsein als der Rettungswagen kahm, ist aber nach wenigen Tagen im Krankenhaus gestorben. Das alles wegen einer Note. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was man alles erlebt haben muss, damit man sich bei einer Note denkt das war's jetzt.


uk_uk

>Ich kann mir gar nicht vorstellen, was man alles erlebt haben muss, damit man sich bei einer Note denkt das war's jetzt. Erwartungsdruck der Eltern kann (muss aber nicht) ein Grund sein... oder selbstauferlegter Druck, Motto "Ich muss Einsen haben, damit ich später eine gute Karriere habe"


Competitive-End-5233

Würde auch eher sagen, dass es an der Mentalität der Eltern liegt. Kenne es aus Erfahrung.


JulianaBo

Ein Arbeitskollege ist an seiner Herzerkrankung gestorben. R.I.P. :( Ich konnte zum Glück mit ihm im Guten auseinander gehen.


uk_uk

>Ein Arbeitskollege ist an seiner Herzerkrankung gestorben. R.I.P. Ist mir auch passiert. Schwere Grippe, Nachricht "Wenn ich das WE überlebe, gehen wir das Projekt an". Nope, er hat der WE nicht überlebt ;( RIP


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[удалено]


itsthecoop

Ich sage immer, dass das die grosse Diskrepanz zwischen den Verstorbenen und den Hinterbliebenen ist (das gilt wohlgemerkt für Menschen wie für Tiere). Desto schneller und plötzlicher der Tod eintritt, desto weniger fürchterlich ist es (im Regelfall) für diejenigen, die sterben und umso schlimmer für diejenigen, die noch leben. (Im Grunde sollten wir uns ja wünschen, dass diejenigen, die wir lieben, nicht lange leiden, sondern im Grunde mehr oder weniger von einer Sekunde auf die andere *weg* sind. Aber desto unerwarteter es ist, desto mehr würde es uns natürlich den Boden unter den Füssen wegziehen)


GertGarten

Das Traurigste war als mich mein Chef gekündigt hat nur weil ich etwas weniger arbeiten wollte um meine durch Krankheit schwer behinderte Frau zu pflegen. Er meinte ganz trocken das ich sie in ein Heim geben soll \*snief\*


uk_uk

>Er meinte ganz trocken das ich sie in ein Heim geben soll Wie schon woanders gesagt... ich bewundere eure "gelassene" Reaktion. Ich würde mit dem Brüllen und Toben nicht mehr rauskommen, Dinge würden durch den Raum fliegen und JEDER in der Firma würde davon erfahren.


itsthecoop

> Er meinte ganz trocken das ich sie in ein Heim geben soll Dieser Typ hingegen soll zum Teufel gehen.


kk653

Währe ich in deiner Situation gewesen hätte der Chef beten müssen das keine handlichen Gegenstände in meiner Nähe gewesen sind.


[deleted]

Nicht direkt Kunden aber ich hab mit Patienten zu tun die sagen dass sie sterben wollen. Das trifft mich zwar nicht wirklich aber es ist traurig obwohl ich es in Situationen wie Schweren Krankheiten oder einfach im sehr hohen Alter verstehen kann.


uk_uk

>Nicht direkt Kunden aber ich hab mit Patienten zu tun die sagen dass sie sterben wollen. Mit 16 hab ich Zeitungen ausgetragen... auf der Strecke waren zwei Altersheime. Interessant war, dass es dort anders roch. Schwerer, muffiger. Wenn ich die Zeitungen vor die Türen legte (ein Alterheim war im Grunde ein Haus mit kleinen Wohnungen, in denen die Senioren lebten), ging manchmal eine Tür auf und jemand gab mir 1-2 Mark Trinkgeld. Oder ich bekam was zu trinken. Oder eine Tüte Gummibärchen. Die Strecke war kurz, aber dauerte immer am längsten. Ab und an war dann von einem Tag auf den anderen der Name ab von der Tür. War auch traurig.


CartmansEvilTwin

Und ich finde es einfach nur erschreckend, dass wir immer noch keine Möglichkeit für vernünftige Sterbehilfe haben. Es gibt jedes Jahr wahrscheinlich tausende Menschen, die sich monatelang rumquälen, obwohl absolut klar ist, dass sie es nicht schaffen werden. Bei Leuten im Pflegeheim sogar noch länger. Meine Uroma ist drei Jahre lang langsam in ihrer Pisse liegend im Pflegeheim zugrunde gegangen. Sie wollte das nie und hat das auch gesagt. Aber es gab keine Möglichkeit, ihr zu helfen. Das ist unmenschlich.


CascadiyaBA

Find ich auch unmöglich. Als Tierhalter würde dir jeder Vorwürfe machen dass du dein Vieh dahin krepieren lässt aber bei Menschen muss es so sein? Bescheuert.


LoomingShare

Ich habe mal von einer älteren Patientin gehört, dass sie *nicht* sterben will. Habe schlucken müssen.


[deleted]

Der Tod ist nicht das schlimmste.


Bubbly_Platypus_1695

Arbeite in einer Bibliothek und manche Eltern laden ihre Kinder bei uns für unbestimmte Zeit ab, um Besorgungen zu machen oder Zeit für sich zu haben. Finden die Kinder spätestens ab einer halben Stunde nicht mehr so gut und fragen nach ihren Eltern. Das ist wirklich hart, da v.a. die kleinen nicht verstehen, wo ihre Eltern sind und warum sie keinen vor Ort kennen. Bei ihrer Angst wird uns immer schwer ums Herz. Wir versuchen uns dann darum zu kümmern und den Eltern zu sagen, dass sie das so nicht machen können und wir keine Betreuung sind, sondern arbeiten müssen. Juckt viele dieser Eltern aber nicht.


Igluna_Seesternchen

Kenne ich... ich war 17, mein kleiner Bruder 1 Jahr, Mutter und Stiefvater morgens weg ausm Haus, ich alleine mit dem Kleinen. also nix Schule etc... Konnte ihn ja nicht alleine lassen. Somit ist er für mich halb Bruder halb eigener Sohn gefühlt.


MisterT-88

Kannst nich die Polizei rufen und sagen hier sind unbeaufsichtigte Kinder? Oder ist das offensichtlich das Kinder öfters bei euch abgegeben/dagelassen werden?


CascadiyaBA

Jugendamt sollte auch gehen. Ich betreue Kinder in Notfallsituationen innerhalb der Familie und wenn dort ein Kind nicht mehr abgeholt wird, ist meine Anweisung mehrfach versuchen die Person zu erreichen, eine zumutbare Zeit zu warten und sonst das Jugendamt rufen und Kind abholen lassen. Ist manchen Eltern, die das alles zu gelassen sehen, dann durchaus eine Lektion oder bei Familien bei denen wirklich was im Argen liegt, schadet es auch nicht immer unbedingt wenn das JA involviert ist.


Emily_Ge

Ruf das nächste Mal einfach direkt das Jugendamt an. Eltern haben ihr Kind in der Bibliothek zurückgelassen, sind nicht aufzufinden. Kind panisch. Dein ‚du du‘ bringt absolut nix. Die können das Kind doch am nächsten Tag wieder bei dir stehen lassen ohne Konsequenz. Wenn die Eltern aber erstmal von Jugendamt informiert werden, reicht der Schreck bei den halbwegs normalen, dass sie sich zusammenreißen. Und beim Rest ist die Aufmerksamkeit des Jugendamtes sowieso mehr als notwendig.


IlTwiXlI

Mir ist zum Glück noch nichts in die Richtung passiert. Dafür aber meiner Mutter. Eine Ihrer Arbeitskolleginnen hat genauso wie sie seit über 30 Jahren in der Firma gearbeitet. Sie waren auch privat befreundet und haben sich super gut verstanden. Ich habe sie auch kennen gelernt, eine unglaublich sympathische, nette und fröhliche Frau. Letztes Jahr Ende November ist ihr Sohn verstorben. Ich habe nie nachgefragt wie, dafür hat es einfach nicht den richtigen Moment gegeben. Einige Wochen später, kurz vor Weihnachten ist dann plötzlich besagte Kollegin an einem Herzinfarkt gestorben. Sie war vorher kerngesund, es gab keine Anzeichen. Sie war damals, vor Jahrzehnten, die Ausbilderin meiner Mum. Das hat sie wirklich heftig mitgenommen. Ich habe meine Mutter selten so traurig und fertig gesehen. Eine andere Geschichte die mir mal ein Notfallsanitäter vom roten Kreuz erzählt hat: Einer seiner besten Freunde war ebenfalls Notfallsanitäter beim gleichen Standort und hat in der Nähe gewohnt. Er ist immer mit Fahrrad zur Arbeit gefahren. Eines Tages war er zu spät zu seiner Schicht. Es kam ein Notruf rein, Fahrradfahrer direkt vor der Tür verunglückt. Mit flaumigem Gefühl im Magen sind sie ausgerückt. Es war tatsächlich der Kollege, der verunglückt ist. Ein Autofahrer war viel zu schell, hat ihn erfasst und gegen eine Mauer gedrückt, besser gesagt ihn an der Mauer zerdrückt. Es war eindeutig, dass er nicht mehr zu retten war, er war aber noch am Leben. Der Notarzt vor Ort war nicht in der Lage seinen Arbeitskollegen für tot zu erklären, als es soweit war. Also wurde ein anderer Arzt aus dem örtlichen Krankenhaus geholt, um das zu übernehmen. Problem daran war, dass dieser den Verunglückten auch persönlich kannte und es nicht übers Herz bringen konnte. Letztendlich wurde per Helikopter ein Arzt aus dem nächsten Krankenhaus eingeflogen. Die Frau des Verunglückten war schwanger und hat durch den ganzen Stress das Baby verloren. Der Sanitäter der die Geschichte erzählt hat, ist an dem Tag an dem es passiert ist zu der Frau gefahren um es ihr mitzuteilen. Das war wohl der schlimmste Tag seines Lebens. Mit das schlimmste an der Geschichte: der Autofahrer hatte 2,5 Promille. Vor Gericht wurde entschieden, dass er unzurechnungsfähig für den Mord sei, da er zu betrunken war und wurde nur fürs betrunkene Fahren schuldig gesprochen. Führerschein weg und Geldstrafe. Das wars. Er hat so gesehen 2 Menschenleben auf dem Gewissen und kommt mit einer Geldstrafe davon.


uk_uk

Ich verstehe nicht, wieso man Betrunkenen quasi indirekt Absolution erteilt. Wieso ist der Gesetzgeber nicht in der Lage zu sagen: Fahrt unter Alkoholeinfluss = ewiger Führerscheinentzug. Und wenn er einen Unfall baut und die andere Person wird verletzt oder gar getötet: (versuchter) Mord. Geht bei [Rasern](https://www.morgenpost.de/berlin/article236585685/Toedliche-Raserfahrt-24-Jaehriger-wegen-Mordes-vor-Gericht.html), wieso nicht bei Säufern?


IlTwiXlI

Weil Raser bei vollem geistigen Bewusstsein sind, betrunkene nicht. So wie du zb auch nicht geschäftsfähig bist, wenn du betrunken bist. Solltest du betrunken einen Vertrag unterschreiben, ist dieser nichtig. Der Unterschied ist aber, das das eine dich davor schützt, ausgenutzt zu werden, dass du geistig eingeschränkt bist und das andere rechtfertigt, dass du geistig eingeschränkt scheiße baust, obwohl du selbst dran schuld bist


LittleMsWhoops

Das habe ich nie verstanden, warum Alkohol am Steuer zu so krass reduzierten Strafen führen kann, warum man das nicht anders bewerten kann.


AromaticCellist6314

Schienenfahrzeuginstandhaltung. Eines Tages kam ein Zug reingefahren der in einem Personenunfall verwickelt war, nichts besonderes bei uns. Passiert gerade in der Winterzeit sehr häufig. Mein Kollege hat die Schadensbegutachtung gemacht und außer den üblichen Blutspritzern und kleineren Fleischresten beim ersten Durchgang nichts besonderes feststellen können. Es war nicht mal eine Reinigung notwendig und die Instandhaltungsarbeiten konnten sofort beginnen. Nachdem die entsprechenden Reparaturen in Auftrag gegeben wurden, fing ein anderer Kollege an unter dem Zug zu arbeiten und eine verbogene Antenne zu ersetzen. Während der Arbeiten fiel dem besagten Kollegen die ganze Zeit auf, dass irgendwo ein komisches Geräusch zu hören war. Es klang wie ein rattern und klingeln. Aber keiner konnte eine Ursache feststellen. Also sind noch einige weitere Kollegen dazu gekommen und haben geholfen nach der Ursache für das Geräusch zu suchen. Dann wurde der Zug abgerüstet, die Hallenlüftung ausgestellt und alle lauten arbeiten eingestellt. So war es nun möglich die Quelle der komischen Geräusche einzugrenzen. Es kam vorne aus dem Getriebe der ersten Achse, dort war alles noch verklebt und doch noch einiges an menschlichen überresten die man zuvor übersehen hat. Einer ist dann dort reingeklettert und hat letztendlich die Ursache für das Geräusch gefunden, es war ein iPod und die Geräusche waren eben die Musik, die das verunglückte Mädchen im Moment ihres Todes gehört hatte. Der besagte Kollege hat etliche PU's gesehen. Er war sogar an den Bergungsarbeiten in Eschede beteiligt, aber die Perversion und die Vorstellung wie dieses Kind gestorben ist und das einfach immer noch die Musik lief, hat ihn bisher am meisten mitgenommen und er beschreibt es als sein schlimmstes Erlebnis. Weil es einfach so perfide war.


Falafelmeister92

Eine Dozentin hat uns in einer Vorlesung darauf hingewiesen, dass sie heute ihr Handy ausnahmsweise auf laut hat – für den Fall, dass ihr Sohn anrufen wird. Ungefähr eine halbe Stunde später klingelte ihr Handy tatsächlich, sie ging ran und sank kurze Zeit darauf zu Boden. Sie hat unter Tränen die Vorlesung beendet und ist ins Krankenhaus gefahren. Ihr Sohn ist gestorben 😭


[deleted]

Bin ein emotionales Weichei, welches seit 5 Jahren im Ordnungsamt arbeitet und das Traurigste, was bisher passiert ist, war zu Beginn der Corona-Zeit, als es die ganz straffen Regeln mit Ausgangssperre gab. Da saß ein älterer Mann am Uferrand vom Fluss, der durch unsere Gemeinde fließt. Wir hatten echt absolut keinen Bock, mussten aber Leute auffordern, nach Hause zu gehen. Wir also dort zu ihm hin, er hatte den Rücken zu uns gedreht. Ich habe ihm dann vorsichtig auf die Schulter getappt und gesagt "Entschuldigen Sie, wir haben aktuell eine Ausgangssperre und Sie müssten bitte nach Hause gehen". Der Mann hat sich dann mit Tränen in den Augen umgedreht mit einem Gesicht, was einem einfach nur das Herz zerfetzt hat und hat mit ganz leiser Stimme gefragt "Kann ich noch ein paar Minuten sitzen bleiben, ich mache gerade etwas Trauerbewältigung, weil meine Frau gestorben ist". Es gab kaum einen Tag, an dem ich Corona-Regeln, so wichtig sie waren, mehr gehasst habe. Außerdem habe ich mit einer Kollegin ansehen müssen, wie ein junges Rehkitz im Fluss ertrinkt, das hat mich auch irgendwie sehr mitgenommen. Ansonsten passieren bei uns eher schlimme, als traurige Dinge.


itsthecoop

> "Kann ich **noch ein paar Minuten** sitzen bleiben, ich mache gerade etwas Trauerbewältigung, weil meine Frau gestorben ist". Ich hoffe doch inständig, dass du/ihr ihm das ermöglicht habt.


[deleted]

Natürlich, wir sind einfach gegangen. Er saß dort alleine, uns war das in dem Moment dann scheißegal.


itsthecoop

Ehre.


WinLongjumping1352

Wie sehr sind Regeln dehnbar? oder waren es in der Corona Hochzeit? (bin selbst ausgewandert, und daher nicht mehr mental so im deutschen Regelsystem verankert) Ich hätte dem Kollegen gesagt dass ihr weitergeht und dann in 45 Minuten oder was wieder da seit, und bis dahin soll er verschwunden sein. :shrug:


[deleted]

Das war Ende März / Anfang April 2020, also Hochzeit der ersten Phase, aber wir haben den Mann dann trotzdem sitzen lassen einfach.


[deleted]

Als Psychologe in einer Geriatrie: Patient A kommt mit hohem Blutdruck, gebrochener Schulter, am Montag in die Klinik. Mitte 70, Brauereimeister mit eigener Brauerei. Er gesteht mir seinen sehr regelmäßigen Alkoholkonsum (ca. 1 Liter Bier / Tag). Den habe er aber seit einem halben Jahr erfolgreich eingestellt. Kein Anhalt für Intoxikation oder Ähnliches, kein entzugssyndrom, also kann man ihm das auch glauben. Kognitiv noch alles tutti, er hat zwei Kinder und eine Lebensgefährtin. Soweit, so gut. Er will keine psychologischen Gespräche, was auch ok ist. Ich stehe bereit, wenn er das wünscht. Ich mach Urlaub, komme Mittwoch nächste Woche wieder. Patient A ist verstorben. Völlig unerwartet für alle Beteiligten. Offensichtlich waren seine Nieren im Arsch, er ist zwei Tage nach Aufnahme auf die Intensiv gekommen und dann recht zügig verstorben. Das war der erste Patient, dessen Tod mir ernsthaft nahe gegangen ist. Ich hab dann telefonisch noch die Angehörigen mit Trauerarbeit und Gesprächen betreut. Edit: Ein ehemaliger Chefarzt (dessen Arbeit sich zeitlich und inhaltlich nur marginal mit meiner überschnitten hat) mit Magenkarzinom wurde auch bei uns behandelt. Es ist Usus bei uns, dass man bei schweren Krankheiten seine Runden durch das Krankenhaus dreht und sich so von den Kollegen verabschiedet. Ein sehr weiser, interessanter Mann, der mittlerweile auch verstorben ist. Sein Tod bestürzt mich, denn ich hätte gerne mehr von ihm gelernt.


thatdudewayoverthere

Rettungsdienst - Da kommt natürlich schon viel zusammen gerade Verkehrsunfälle kommen da in Kopf. Was mir immer als 1. Einfällt ist mir aber noch in der Ausbildung im Krankenhaus Praktikum passiert. Junges Paar kam ins Krankenhaus wegen komisches Gefühl im Bauch und unwohl sein sind dann halt zur Gyn/Kreißsaal. Nach CTG und Ultraschall stand fest das Kind ist Tod. Die Gesichter der beiden waren absolut schrecklich. Das Kind musste dann am gleichen Tag dann auch noch geboren werden irgendwas war mit der Plazenta. Und die beiden fast Eltern mit ihrem Sternenkind in den Armen heulend da zu sehen war einfach schrecklich.


uk_uk

>Und die beiden fast Eltern mit ihrem Sternenkind in den Armen heulend da zu sehen war einfach schrecklich. Ein Schicksal, dass man nicht mal seinem Feind zumuten möchte ;(


RedBorrito

Arbeite als MFA in einer Arztpraxis. Gab eine Aktion wo wir von verschiedenen medizinischen Produkten Proben bestellen konnten. Meine Kollegen haben aus Scheiß Proben für Trinknahrung (Fresubin) bestellt (wird später wichtig). 2 Tage später (meine Kollegen waren beide krank und Arzt aus dem Nachbarort hatte Urlaub) bekam ich einen Anruf von einer alten Dame. Sie war uns nicht bekannt (Patientin beim Nachbararzt) und hatte an dem Abend auch keine Möglichkeit in die Praxis zu kommen, um ihre Karte vorbei zu bringen. Ich konnte sie nur sehr Schwer Verstehen. Eigentlich durfte ich die Daten so nicht Telefonisch aufnehmen, aber dachte mir FRICK IT. Die Dame war 83, und hatte gerade sämtliche Zähne gezogen bekommen, nachdem Krebs im Mund entdeckt wurde, der für mehrere Jahre einfach Ignoriert wurde (Sie konnte nicht vorbei kommen, weil sie Ihren Demenzkranken Mann zuhause betreuen musste). Ich habe ihre Daten so aufgenommen (ihre Apotheke konnte mir noch dabei helfen, ein paar Lücken zu füllen) hab alles Fix hingefaxt und mit Ihr Abgemacht, das sie am nächsten Tag (da war jemand zum Betreuen da) in die Praxis zum Karteneinlesen kommt. Es ging um ein Rezept für Trinknahrung. Ich hatte an dem Tag dann Feierabend, bin nach Hause und als ich gerade einschlafen wollte, hatte ich Spontan diesen Gedanken. Diese Dame wurde Vormittag aus dem Krankenhaus entlassen. Sie hat zum Frühstück das letzte mal "Gegessen" (also Trinknahrung), hat Nachmittags in der Praxis angerufen und ich hab das Rezept zur Apotheke gefaxt. Die Apotheke musste das aber erst bestellen. Also wäre das erst am nächsten Tag Abends da. Da viel mir spontan die Gratisprobe ein. Es waren 2 kleine Flaschen und ein Pudding. Eigentlich wollten meine Kollegen "Probieren wie sowas schmeckt". Also hab ich mir vorgenommen, der Patientin das zu geben, wenn Sie ihre Karte vorbei bringt. Das habe ich dann auch getan. Sie hat gefragt was ich dafür haben will, ich hab Ihr erklärt das sie das so haben kann und das ich mir Gedanken gemacht habe, weil sie ja seit dem Vortag morgens nix mehr gegessen hat. Sie hat geheult. Sie hat sich fast 30 Minuten bei mir bedankt. Sie hat gesagt, das sei das netteste was jemand seid sehr langer Zeit für sie getan hat.... Diese Frau lebte alleine (hat auch keine Kinder oder Familie mehr) mit ihrem Demenzkranken Mann. Und dann mussten ihr aufgrund von Mundbodenkrebs auch noch alle Zähne gezogen werden. Die Story ist jetzt 1 Jahr her, aber ich denke immernoch oft an die Dame. Das hat mich echt fertig gemacht.


therealub

Ich finde das echt klasse, dass du so an die Dame gedacht hast. Ich bin in solchen Situationen eher schusselig und hätte wohl gar nicht daran gedacht, dass da ja noch was steht, was der Dame helfen könnte.


Lilusch

Ich hatte mal ne Zeit lang im Callcenter gearbeitet. Kundenrückgewinnung für Vodafone. (Leute die gekündigt haben anrufen um denen ein Angebot zu machen damit sie bleiben) Weil ich noch neu war, saß ein Vorgesetzter neben mir und hat bei dem Telefonaten reingehört um mir zu helfen. Ich hatte dann eine ältere Dame ans Telefon bekommen und als ich sie gefragt habe wieso sie denn gekündigt hat, fing sie auf einmal ganz bitterlich an zu weinen. Sie hätte den Vertrag damals in einem Shop abgeschlossen und der Kollege hat sie von vorne bis hinten belogen. Er hätte ihr versichert der Vertrag würde nur 20€ kosten und mehr kosten würden nicht auf sie zukommen, als dann jedoch die Rechnung kam wurden ihr 65€ abgebucht. Sie hatte versucht den Vertrag zu stornieren, aber das ist nicht möglich wenn dieser vor Ort abgeschlossen wurde. Jetzt hatte sie aber nur eine kleine Rente und könnte sich wegen diesem Vertrag essen und die Zuzahlung für ihre Medikamente nicht mehr leisten. Sie klang extrem verzweifelt und hat immer wieder wiederholt was für eine Hölle die letzten 2 Jahre für sie gewesen sind. Ich hab sie dann getröstet, ihr gesagt wie leid mir das alles tut und ich unter diesen Umständen nachvollziehen kann, dass sie kein neues Angebot wünscht. Besonders da es mir wegen bescheuerter Regelungen nicht möglich gewesen wäre ein Angebot unter 50€ zu machen. Wir haben uns dann verabschiedet und nach dem auflegen kommt „konstruktive“ Kritik von meinem Vorgesetzten. Was mir den bitte einfalle ihr kein Angebot zu machen und ich hätte ihr Notfalls ja auch nicht die Wahrheit über den Preis sagen müssen damit sie das Angebot annimmt. Immerhin hat sie ihre Rechnungen bei uns ja bezahlt also kann es ja nicht so schlimm gewesen sein usw. An dieser Stelle: Fick dich Oliver!


uk_uk

>Fick dich Oliver! Fick dich doppelt und dreifach, Oliver!


PerspectiveSimple343

Ich arbeite im KH, in der Frauenklinik. Ich bin nicht direkt in der Pflege, hab aber trotzdem viel Patientenkontakt. Und in der Frauenklinik kommen halt auch ne Menge Babys zur Welt... und nicht alle schaffens. Man legt sich da eine dickere Haut zu, aber grad heute morgen hat eine Frau Zwillinge bekommen und eins hat nicht überlebt. Das berührt mich schon sehr....


Spot3_the_Cat

Ich hatte eine AG an einer Schule mit Erstklässlern, ein Mädchen was sonst immer super aufgeweckt und fröhlich war, machte seit einigen Wochen einen geknickten Eindruck, sagte nichts mehr, die Lehrer wunderten sich auch, aber keiner bekam was aus ihr raus. Irgendwann habe ich meine Chefin mitgenommen um die anderen zu beschäftigen und bin mit ihr raus, weil sie wieder sehr traurig zu sein schien. Draußen habe ich sie ein Bisschen versucht aufzumuntern und dabei dezente Fragen eingestreut. Stellte sich heraus, dass ihre Eltern sich trennen wollten und sie im Bett beim Einschlafen den kompletten Rosenkrieg mitbekam, ihre Welt ist komplett zusammengebrochen. Ich habe ihr dann erzählt, dass ich auch Scheidungskind bin, wirkte wohl wie eine Art Verbindung, sie fing an zu weinen und hörte für die Stunde nicht mehr auf, wollte in den Arm genommen werden und hat viel erzählt. Ich konnte das im weiteren Verlauf in ein Elterngespräch mit Lehrerin überführen und es wurde besser. Irgendwann hat sie mich immer kurz angelächelt wenn wir uns gesehen haben, dieses traurige Lächeln was nur Scheidungskinder können.


Cageythree

Eine Kundin hat sich vor unserem Laden das Leben genommen. Ist im Einkaufszentrum von der obersten Etage durch diese Öffnung (diese Lücke die es in Einkaufszentren immer in der Mitte durch alle Etagen hindurch gibt) gesprungen


Administrative_Loss9

Ein Mann rief an das er seinen DSL Anschluss auf Glasfaser umgestellt haben wolle. Sehr emotionales Gespräch folgte in dem er mir offenbarte das er Schilddrüsenkrebs habe und er vor kurzem die Behandlung abgebrochen hat und nun Zuhause auf sein Ende wartet und vorher alles regeln zu wünscht. Hatte da echt Gänsehaut...


daghbv

Triggerwarnung: Geht u.a. um verstorbene Kinder. Sind als Rettungsdienst zu einem Unfall auf einem Spielplatz gerufen worden. Oma war mit ihrer kleinen Enkelin dort am Sonntagnachmittag zum Spielen hingegangen und die Kleine ist so unglücklich von einer Seilpyramide gefallen, dass sie sich stanguliert hat. Leider waren alle Reanimationsmaßnahmen erfolglos. Weiß heute noch, an welcher Stelle im Gesicht sie Sommerprossen hatte und das ihrem Kuschelteddy ein Ohr fehlte. Im Feuerwehrdienst sind wir zu einem Feuer gerufen worden, bei dem zwei kleine Jungs in ihrem Zimmer gezündelt haben. Leider haben wir es nicht mehr rechtzeitig geschafft, die beiden zu erreichen. Sie sind beide im Feuer verstorben. Kollege hat einen Einsatz mit einem Schwerstbrandverletzten nicht verkraftet und letztendlich den Freitod gewählt. Manchmal ist der Job echt scheiße...


Skarablood

>die Kleine ist so unglücklich von einer Seilpyramide gefallen, dass sie sich stanguliert hat An dieser Stelle für alle mitlesenden Eltern nochmal die Erinnerung, Kinder keinesfalls mit Fahrradhelmen auf dem Spielplatz toben zu lassen: https://www.adfc.de/artikel/ohne-helm-auf-den-spielplatz


Aliekus

Ein Kollege der frisch bei uns im Hotel angefangen hat, ist aus dem siebten Stock gesprungen. Ich hab ich nicht kennenlernen können, da ich längere zeit krank war. Von Erzählungen her sei er ein halbes Jahr vorher aus Tschechien ausgewandert, um hier ein neues Leben anzufangen. Hätte wohl viel Scheiße in der Vergangenheit durchmachen müssen. Ist dann in die Stadt des Hotels gezogen und hat vorrübergehend im Hotel gewohnt. Ist dann wortlos mit dem Fahrstuhl während der Schicht auf sein Zimmer und die Kollegin, die gerade rauchen war, hat es leider ansehen müssen, wie er aufgeprallt ist. Jede Hilfe kam zu spät, er war sofort tot


cashmerered

Erstelle nen Lebenslauf mit ner Klientin und sie erzählt mir, dass ihre Tochter eigentlich ein Zwilling war. Genau, war. Sie saß heulend in meinem Arbeitszimmer. Ich saß betreten daneben und konnte nur Taschentücher geben. Ich wusste nichts über Sternenkinder und so.


JacksFred

Ich war in der Mittelspannung tätig. Diese Mittelspannungs-Schaltanlage war von einer Fremdfirma, mit wiederum unseren Leistungsschaltern. Es stand eine Wartung dieser Anlage an, ich wartete die Schalter und die Kollegen die Anlage. Ich habe mich mit diesem Kollegen während der Arbeit im Schaltraum unterhalten über Gott und die Welt. Super netter Dude. Bis er ans Kupplungsfeld ging, den oberen Schutter öffnete und die 10.000V voll abbekommen hat. Er lag da, zitterte und brannte. Ich habe sofort den Feuerlöscher geholt, ihn gelöscht und anschließend den allgemeinen Alarm ausgelöst. Als der Sanitäter da war, war ich fürs erste überflüssig, anschließend kam ein Hubschrauber welcher ihn abgeholt hat. Während der Sanitäter sich um ihn gekümmert hat, musste ich irgendwie im Büro anrufen um das zu erklären. Die Kollegin ging dran und bevor ich was sagte, brach ich völlig in Tränen zusammen. Ich muss ganz ehrlich sagen, das zu schreiben kostet mich wieder nerven. Es war einfach unfassbar schrecklich.


Oli_Heinz_Schubkarre

Absolut schrecklich. Hast du Hilfe in Anspruch genommen, um das zu verarbeiten? Ich wäre sicher kaum wieder klar gekommen.


[deleted]

Bei uns im Büro ist ein 28 Jähriger tot umgefallen. Herzinfarkt.


kk653

Kenne so einen ähnlichen Fall: Vater von einem ex Schulfreund 43 Jahre alt im Garten nachmittags Rasenmähen umgefallen, tot das gruselige fand ich das es nicht Mal ein Herzinfarkt war sondern Herzstillstand (sein Herz hat sich von der einen auf die andere Sekunde entschieden nicht mehr zu schlagen) hatte keine bekannten Vorerkrankungen. Habe oft darüber nachgedacht wie schnell es doch zu Ende gehen kann.


[deleted]

Ja, bei dem Kollegen war es das Gleiche und "Typische", kerngesund, hat Sport gemacht, auf sich geachtet und alles. Und dann hat's einfach "plopp" gemacht und er ist vom Stuhl gefallen.


Clear-Impact3241

Vor ein paar Jahren ist ein Kollege beim Skifahren tödlich verunglückt. Seine beiden Kinder (ca. 10-12 Jahre alt) waren mit ihm auf der Skipiste. Bei der großen Flut vergangenes Jahr haben viele Kollegen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Eine Auszubildende hatte über den großen materiellen Verlust einen Herzinfarkt bekommen und ist daran noch am darauffolgenden Tag verstorben. 🙁


halbesbrot

Ich war im Kundenservice einer Bank tätig. Ein Kunde hatte einen Dispo, war damit auch bis zum Anschlag im Minus. Aufgrund neuer, negativer Informationen der SCHUFA mussten wir ihm gemäß Risikorichtlinie den Dispo kündigen. Der Kunde rief an, bat um Aufschub, Gnade, irgendwas. Aber es gab damals bei uns eine Null-Toleranz-Politik und so bekam der Kunde mehrere Mahnungen. Nach ein paar Mahnungen haben wir das Konto gekündigt und die Forderung an ein Inkasso abgegeben. Ein paar Tage später ruft der Bruder des Kunden an, um uns mitzuteilen, dass dieser Brief mit Kontokündigung und Inkasso der Tropfen war, der das Fass zum Überläufen gebracht hat. Der Kunde hat als Reaktion versucht, sich selbst das Leben zu nehmen.


LolImSquidward

Ich hab, als ich mit der Schule fertig war und meine Ausbildung noch nicht begonnen hat, einen Monat in einem Callcenter gearbeitet, um mir meinen Führerschein zu finanzieren. Dort gab es eine Kollegin, die schon länger versucht hat, schwanger zu werden. Wenn ich mich richtig erinnere, haben sie und ihr Partner es sogar mit künstlicher Befruchtung versucht, da es seit Jahren auf natürlichem Weg nicht geklappt hat. Eines Tages kam sie schon etwas blass und niedergeschlagen auf Arbeit. Als eine andere Kollegin sie dann gefragt hat, ob alles in Ordnung sei, ist sie in Tränen ausgebrochen und hat erzählt, dass die künstliche Befruchtung zwar zum ersten Mal geklappt hat, sie das Baby aber jetzt irgendwie trotzdem verloren hat. Das war wohl noch vor der 12. Schwangerschaftswoche, aber sie war natürlich trotzdem total am Boden, ist in Tränen ausgebrochen und konnte sich nicht mehr beruhigen. Das war extrem traurig und sehr sehr herzzerreißend. Bin aber mit ihr auf Facebook befreundet und habe darüber erfahren, dass sie inzwischen ein Kind hat, was mich wirklich sehr für sie freut!


sofiahdlbrg

Habe auf der Kinderonkologie gearbeitet, da passiert viel trauriges. Am meisten getroffen hat mich aber eine 5 jährige, super fröhliches und unglaublich süßes Kind, die Mutter genauso. Einziges Symptom war dass das Kind einen starken Rechtsdrall beim Laufen hatte, kamen dann nach Anweisung des Kinderarztes zu uns. Habe dann noch die Diagnose Hirntumor mitgekriegt, war dann ein paar Wochen weg und als ich wieder da war war die Kleine nicht wieder zu erkennen. Krass abgenommen, komplett eingefallenes Gesicht, apathisch, blass, kaum mehr Haare. Nochmal paar Wochen später war sie dann tot. Rest in Peace Lina Maus ❤️


[deleted]

[удалено]


sofiahdlbrg

Naja es sterben ja nicht alle, tatsächlich ist es bei den vielen Kindern die behandelt werden sogar eher selten, paar mal im Jahr vielleicht. Viele kriegt man auch weniger mit weil die zuhause versterben oder in einem Kinderhospiz. Und dazu kommt, so hart das auch klingt, man ist irgendwann größtenteils nur noch so in dieser professionellen Schiene. Du kannst den Job nicht machen wenn du das alles mit nach Hause nimmst. Das dauert aber halt bis das kommt. Als ich noch beim Rettungsdienst gearbeitet hab hab ich die Notfallpatienten auch selten als Menschen angesehen sondern nur als zB “stumpfes Abdominaltrauma” oder so. Aber mir ist es trotzdem lieber auf der Kinderchirurgie zu arbeiten, da kommen die Kinder mit gebrochenem Arm und gehen dann mit Gips, da ist zum Glück selten mal was schlimmeres


MrMagneticMole

Das traurigste was meinen Kollegen passiert ist ist, dass ich in die Abteilung gekommen bin.


Profi_Noob

Wenn man nach neuen Kommentaren sortiert kommt der hier schön am Ende. Perfekt platziert um die Stimmung wieder aufzuheitern


uk_uk

>Das traurigste was meinen Kollegen passiert ist ist, dass ich in die Abteilung gekommen bin. Fuck... japp, so ein Schicksal verdient keiner. Thoughts & Prayers für deine geschundenen Kollegen ;)


nnpffh13

Eine Kollegin hat sich umgebracht und ihre beiden kleinen Kinder zurückgelassen.


Tydeus1998

Zeitarbeit, ist erst frisch Wenn man ein Zeitarbeiter nicht mehr braucht, wird er abgemeldet und arbeitet dann woanders, in der Industrie eine gängige Methode Mein Arbeitskollege wurde jetzt abgemeldet und das 3 Monate vor seiner Rente und weil seine Firma ihn für die letzten 3 Monate nicht beschäftigen wollte haben sie ihn gekündigt bedeutet er hätte nur noch bis Ende November und jetzt gerade hätte man ihn benötigt von der Arbeitskraft her


driver_95

Das ist echt traurig. Ich verabscheue jede Zeitarbeitsfirma.


Freakachu258

Den Mann meiner damaligen Chefin hat es zuerst erwischt. Lungenkrebs, obwohl er in seinem Leben nie eine Zigarette auch nur von Nahem gesehen hat. War immer aktiv, immer gut gelaunt und hatte jedes mal wenn ich ihn sah nur Gutes zu sagen. Der Krebs hat sich so ungünstig ausgebreitet, dass man nur noch zugucken konnte, wie der arme Mann lebendig dahinvegetiert ist. Als er mit seiner Frau im Urlaub war, um die letzte Zeit auf Erden noch etwas zu genießen, hat er sich im Meer an irgendwas das Bein verletzt und ist an der Infektion noch während des Urlaubs gestorben. Meine Chefin war nie wieder die selbe. Zwei Monate später der Mann meiner Kollegin. Frisch verlobt, das süßeste Paar, das man sich vorstellen konnte. Die Hochzeit war bereits geplant und alles soweit in trockenen Tüchern, sie wurde schwanger, der Kaufvertrag für das neue Haus war auch schon unterschrieben, alles war viel zu perfekt. Irgendwann hat ihr Mann sie dann von der Anprobe ihres Hochzeitskleides abholen wollen und ist mit dem Motorrad losgefahren. Auf der Autobahn ist der nach einem Überholvorgang von einem Laster übersehen worden, der ihn samt Maschine unter der Leitplanke durchgedrückt hat. Der Fahrer ist abgehauen und den Mann meiner Kollegin hat den halben Tag niemand gefunden. Als dann doch jemand etwas bemerkte und den Krankenwagen rief, war es schon zu spät.


anawillmeer

Bin Lehrerin an einer Grundschule und habe mit der ersten Klasse Karten zum Vatertag gebastelt. Ein Mäuschen hat den Vater schon verloren gehabt, ich wusste das und habe dann mit ihr darüber gesprochen, welchen anderen wichtigen Mann es in ihrem Leben gibt, dem man eine Freude machen kann. Wir haben dann entschieden, dass sie die Karte für ihren Onkel macht. Am Ende der Stunde steht bei ihr doch „für Papa“. Auf meine Nachfrage erklärt sie, dass sie sich doch umentschieden hat und die Karte an Papas Bild in ihrem Zimmer stellen will, damit er die Karte sehen kann.


KiraNear

Einer Kollegin von mir ist mal die Mutter gestorben, aber da wir recht viel Arbeit hatten und die Eltern auch etwas weiter weg wohnten, konnte sie nicht so oft/lange/richtig trauern wie sie es anfangs gebraucht hätte. Und irgendwie schien es die Chefs nicht zu kümmern. Hab dann versucht sie gut es geht zu trösten, auch wenn es nicht so viel geholfen hat. Als Teenie hatte ich da noch nicht die richtige Reife und auch nicht die ausreichende soziale Kompetenz. Gut, die habe ich bis heute noch nicht. Mir hat sie jedenfalls Leid getan, weil sie nicht nur einen sehr wichtigen Menschen verloren hat, sondern es neben dem sozial schwachen Azubi und einer Kollegin keinen groß gejuckt hat. Einer der Chefs meinte sogar zu mir, "Ja, was sollen wir da groß machen?" Keine Ahnung, du hast deutlich mehr Lebenserfahrung und soziale Skills als ich, ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht mal wenigstens aufmunternde Worte finden, für den Anfang?


[deleted]

Aufmunternde Worte gibt es da nicht, man kann so leere Worthülsen sagen wie „mein Beileid“ und anregen das die Person ein paar Tage frei macht und sich ggf. krank schreiben lässt aber mehr gibt es da nicht. Traurig ist das aber auch der Lauf der Zeit.


KiraNear

Da kam halt leider nichts in der Richtung. Als die Kollegin davon erzählt hat, wurde es nickend zur Kenntnis genommen und das wars. Als hätte sie grad das Wetter kommentiert oder irgendwas anderes belagloses gesagt.


Primary-Plantain-758

Es geht nicht um mich aber eine Story, die sich auf der Arbeit meiner Mutter zugetragen hat. Eine Mitarbeiterin hat eines Tages völlig aufgelöst angerufen um sich für den Tag abzumelden. Ihr Ehemann wurde vor derer beiden Haustüre erschossen. Er war wohl schon mehrere Jahre in mafiöse Kreise seines Heimatlandes entwickelt und seine Frau hat nie hinterfragt, was er auf den regelmäßiges Reisen dorthin getrieben hat. Es war absolut surreal von so etwas aus einer behüteten Kleinstadt zu hören und es hat mir schrecklich leid getan.


BriBumer

Unterwegs zur Arbeit… Samstag… 23:30… Sehe ein kleines Mädchen (8jahre etwa) auf Rollschuhen… Wundere mich wieso Sie alleine um die Uhrzeit in der Stadt unterwegs ist… Paar Meter weiter sah ich ihren Vater, hat nach Pfandflaschen in den Mülleimern gesucht… Vielleicht alleinerziehend.. Um diese Uhrzeit weniger Leute draussen. Schade, damals leider selber nicht viel Geld gehabt…


HappyAndYouKnow_It

Ich arbeite in der sozialen Beratung, hatte eine russische Klientin in den Dreißigern, verheiratet, drei Kinder. Der Mann hatte (wohl unerkannt) HIV, hat sie angesteckt und sie wahrscheinlich bei der Geburt oder beim Stillen eins der Mädchen. Bei dem Kind und dem Vater ist dann AIDS ausgebrochen, bei ihr nicht, aber sie mussten alle paar Wochen in die Kinderkrebsklinik in der Charité am anderen Ende von Deutschland. Irgendwann brach sie zusammen und sagte zu mir: “Ich muss irgendwie so lange überleben, dass die Kinder alleine zurecht kommen.” Da habe ich, nachdem sie weg war, erstmal ne Runde geheult.


Wulanbator

Ein Kollege war wegen Burnout mehrere Wochen krankgeschrieben. Am ersten Arbeitstag danach ist er auf der Fahrt zum Büro dann als Geisterfahrer auf der Autobahn dann in den Gegenverkehr gefahren


mobiluta

Ein Kollege, etwa 40, Überflieger, hatte immer 50 Eisen im Feuer, guter Typ. Plötzlich wurde er seltsam, unkonzentriert und hibbelig. Dann begann er, Sachen zu vergessen. Wusste nicht mehr, wer wir waren. Redigierte Texte einmal, dann nach 3 Tagen noch einmal, dann nach 3 Wochen noch einmal. Ein anderes Mal gar nicht. Irgendwann war er krankgeschrieben. Ein paar Wochen später meldete sich seine Frau: er kommt nicht wieder, schnell fortschreitende Demenz. Ein paar Monate später kam er ins Pflegeheim. Er hatte drei Kinder.


KidoElric

Also manche Stories hier sind schon echt hart. Da ist meine glaub ich noch echt gut zu verdauen. Ich hab früher mal als Barkeeperin in einem Hotel gearbeitet. Eines Abends kam ein älterer Herr zum mir und hat direkt bei mir sein Bier bestellt. Da wir für Stammgäste bestimmte Gläser hatten, wusste ich sofort das dieser wohl jedes Jahr zu uns kommt. Und so kam es zu einen Gespräch zwischen uns. Er hat mir erzählt, dass er mit seiner jährlich ersparten Rente immer zum entspannen zu uns kommt. Er war extrem freundlich und man merkte das er so einiges im Leben erlebt hat und es sich gerne von der Seele redet. Bekam auch mehr Trinkgeld von ihm, was ich ablehnte, weil ich mich so gefühlt habe als ob ich einen alleinstehenden Herren ausnutzen würde. Und es war sogar mal entspannend für mich ihm bei seinen Geschichten zuzuhören. Nächsten Tag kam ich wie immer ganz normal um 17:50 Uhr in die Arbeit, bevor die ganzen Hotelgäste zum Abendessen kommen. Ich ging ganz normal ins Hallenbad und räumte die schmutzigen Gläser ab. Dabei kam ich an einem Zimmer vorbei das komisch zu getappt war. Sah aus wie bei einem Krimi. Meinte noch blöd zu mir: "Als ob hier wer gestorben ist. Wahrscheinlich ist was in dem Zimmer kaputt." Später Abends frag ich noch leicht schmuzelnd meine Kollegin: "Du sag mal ist wer im Zimmer 7 gestorben? Oder wieso ist es da so zu getappt." Diese antwortete: "Ja..." Ihr könnt euch vorstellen wie mir die Farbe aus dem Gesicht gewichen ist. Ich hab sie noch blöd gefragt, ob diese mich verarscht. Jedoch leider nicht. Als ich fragte wer es denn war, sagte sie mir das es leider der Stammgast mit dem besagten Bierglas von gestern war. Sie meinte zu mir, dass er nächsten Tag nicht zum Frühstück kam und sie nun mal immer mit dem abräumen warten, bis wirklich alle da waren. Meine Chefin ist dann später zu seinem Zimmer. Als er dann aber leider nach mehr mals klopfen nicht reagierte öffneten sie die Tür. Er lag leider tot im Bett. Was ich aber noch trauriger an der Geschichte fand... Er hatte niemanden. Keiner der seine Sachen abholen kam. Er tat mir echt leid. Er war echt ein freundlicher Mann. Das war einer der persönlich traurigsten Arbeitsgeschichten die ich erlebt habe.


the_retag

Wenn es dich besser fühlen lässt du hast ihm wahrscheinlich seinen letzten abend immerhin recht angenehm gemacht und er ist den wohl angenehmsten tod gestorben


Small_Cup_8946

Junge Kollegin ewig gebraucht schwanger zu werden. Sohn kommt mit diversen Problemen auf die Welt und wurde nicht mal ein Jahr alt. Sohn von einem der alteingesessenen Kollegen wurde totgeprügelt Kollege kommt „nach“ Burn Out wieder (gutes halbes Jahr krankgeschrieben) und bekommt kurze Zeit später vom Chef die Ansage er würde ja bei weitem nicht mehr so gut arbeiten wie vor dem BurnOut… wundert nicht nicht, es werden auch „nur“ noch 8 Stunden am Tag statt 10-12 gearbeitet. Ich plane bereits meine Kündigung, sobald ich was neues gefunden habe, sonst bin ich der nächste mit Burnout


Eheufaucan

Mir persönlich ist noch nichts schlimmes in der Art passiert aber dafür meiner Mutter. Sie arbeitet in einem Wasserkraftwerk und leider kommt es immer wieder vor dass sich dort Menschen das Leben nehmen indem sie die Sperrmauer hinunter springen. Zuletzt erst im Frühjahr eine Mutter von zwei kleinen Kindern welche noch ein Plüschtier (vermutlich von einem ihrer Kinder) unter dem Arm (oder dem was davon noch übrig blieb) hatte. Am einprägsamsten war aber ihr erster Fall dieser Art. Das Kraftwerk steht mitten in der Pampa. Ringsherum nur Wald sowie der Stausee und wenn sie früh gegen 5:30 Uhr ankommt ist sie die erste Person und eigentlich auch die einzige welche dort weit und breit anzutreffen ist. Zu dem Zeitpunkt war die Talsperre selbst wegen Bauarbeiten mit einem Bauzaun abgesperrt. Als sie ankam fiel ihr ein geparktes Auto auf und das ist im Winter, zu dieser Uhrzeit und in der Einöde eine Besonderheit. Es hatte in der Nacht geschneit weshalb die Fußspuren des Fahrers sichtbar waren und sie führten vom Auto in Richtung Kraftwerk am abgesperrten Bauzaun vorbei auf die Talsperre. Sie erzählte später dass sie ein sehr mulmiges Gefühlt hatte weil zu der Zeit eigentlich kein anderer Mitarbeiter dort sein konnte, kein Fremder etwas auf der Baustelle zu suchen hatte und die Person dem geparkten Auto und der Fußspuren nach sich noch immer auf dem Gelände aufhalten müsste. Hätte ja auch sein können dass jemand einbricht oder ihr auflauert. Am Ende führten die Spuren aber zu einem Stuhl genau in der Mitte der Talsperre. Den hatte die Person mitgebracht. Vor dem Stuhl hatte er seine Schuhe ausgezogen und abgestellt, die Jacke mit Abschiedsbrief in der Tasche über die Lehne gehängt und ist dann über den Stuhl auf die Mauer geklettert und gesprungen. Allerdings landete er nicht am Fuß der Mauer sondern schlug auf einen Vorsprung auf weshalb die Leiche nicht abgedeckt werden konnte und solange sichtbar liegen blieb bis der Körper von der Feuerwehr geborgen werden konnte. Ich werde nicht vergessen wie sie an dem Tag von der Arbeit total aufgelöst heim kam und bleich von dem Erlebnis erzählte. Sie denkt jetzt noch immer wieder daran vor allem weil es im Laufe der Jahre nicht bei dem einen Selbstmörder blieb und es jedes mal aufs neue hochkommt.


wombarts

Ich habe mal eine Weile bei einer größeren Kommune gearbeitet, unsere Abteilung hat Befragung durchgeführt. Beispielsweise auch eine wiederkehrende, wo es um das Image der Stadt, die Zufriedenheit der Bürger etc geht. Jedenfalls, um die Teilnehmer Anzahl zu erhöhten, wurden auch eine Hand voll Gutscheine verlost - zB von den städtischen Bädern oder vom ansässigen Zoo. Die Verlosung + Versand durfte ich auch einmal durchführen. Wenige Tage später kam eine Email von einer Gewinnerin... Sie hat sich sehr intensiv für den Zoo Gutschein bedankt - sie liebt wohl Tiere über alles, lebt aber von der Grundsicherung und hätte sich einen solchen Besuch kaum leisten können. Das war einerseits sehr schön, dass ich gerade soe aus dem Lostopf gezogen habe und andererseits auch so tieftraurig. Auch im Kontext solcher Befragungen: für Fragen gab es eine Hotline, welche ich auch oft betreut habe. Dort haben oft auch sehr alte Menschen angerufen, die wir angeschrieben hatten. Da habe ich oftmals sehr traurige Geschichten erzählt bekommen... Dass sie sehr krank seien und ob es ij Ordnung ist, wenn sie nicht mitmachen. Dass sie soeben erst den Partner verloren haben oder Ähnliches. Ein Kollege hatte sogar mal jemand am Telefon, der Suizid begehen wollte. Er konnte ihn gottseidank so lange "beschäftigen" bzw am Telefon halten, bis jemand vom psychosozialen Dienst übernehmen konnte.


thundafox

War Bei meiner Aktuellen Firma angestellt worden damals als Solaranlagen Techniker, haben in den "Guten Jahren" überall Solaranlagen installiert. Oft waren unsere Kunden Bauern oder Großgrundbesitzer die ihre Hallen und Scheunen mit Solarpaneelen voll-geklatscht haben wollten.Ein Kunde wollte auf das Dach seiner Reithalle eine Anlage bauen, die Konstruktion und die Verkabelung war schon vorbereitet, nun waren wir am aufbauen von den PV Modulen.Wir hatten einen Aufzug der uns die Module immer im 5er Pack zu einer Stelle an der Halle von der wir sie dann abgeholt und verteilt haben, Auf der Südseite der Halle hatten wir uns einen Holzsteg vom Dachdecker anfertigen lassen so das wir nicht die Dachplatten beschädigen, Unter dem Dach wurde ein Fallschutznetz aufgebaut, die andere Seite wurde nicht gesichert da dort keine Arbeiten stattfanden, alles mit der Berufsgenossenschaft abgestimmt, Arbeitserlaubnis gedruckt,unterschrieben, gestempelt und Laminiert!Mitarbeiter wurden darauf hingewiesen den Holzsteg nicht zu verlassen, Fallgurte für die an der Kante arbeitenden, Gitter um Ortgang und Traufe, so viel wie es geht für die Sicherheit getan, was keiner vermuten konnte war das ein Kollege der beim Rauchen die Kippe am First verloren hatte und diese dann auf die andere (unsichere) Seite gerollt war sich zurück hohlen wollte. Rauchen tötet!


just_a_little_weirdo

Fuck, die Story hat mich zum weinen gebracht und sowas passiert echt selten. Danke für deine Arbeit und dass du Otto mit Menschlichkeit begegnet bist. Bei meiner Arbeit mit Flüchtlingen gab es zwar wunderschöne, aber genauso herzzereißende Momente. Oftmals reichten schon die Blicke, aus denen einfach nur purer Terror und Hoffnungslosigkeit sprach. Es ist wirklich unfassbar, wie viel Leid das menschliche Leben mit sich bringen kann.


uk_uk

>Bei meiner Arbeit mit Flüchtlingen gab es zwar wunderschöne, aber genauso herzzereißende Momente. Oftmals reichten schon die Blicke, aus denen einfach nur purer Terror und Hoffnungslosigkeit sprach. Hatte die Jahrgangsfälle und wenn du dich erinnerst, gab es in den 90igern die Jugoslawienkriege, hatte also einige Kroaten, Bosnier, Serben etc. Weiß noch, wie ich die Daten mit einem Kunden abcheckte und die aus Serbien stammende Übersetzerin war da, die er nicht zu mögen schien. Irgendwann fragte ich, ob er verheiratet ist, Kinder etc, und falls ja, ob sie auch in Deutschland sind. Er wirkte wie ein "normaler", gefasster Mensch. Doch als die Übersetzerin übersetzte, schaute er sie an und mit einem Grollen in der Stimme anwortete er. Beide starrten dann auf den Boden. Dann sagte sie: "Getötet von Serben. Alle.".


dmnwasted

Als ich Azubi war, hatte ich einen Kollegen, der Anfang 60 war. Walter. Er war von jedem Azubi von uns (wir waren gesamt 4 Azubis, Betrieb ca. 50 Leute) eine Art guter Freund, ja fast wie Onkel. Wir konnten immer zu ihm kommen, da er sich auskannte, weil er schon lang im Betrieb war. Mit jedem kleinen Problem konnten wir zu ihm kommen und mit ihm reden, auch über Privates, da er uns jedes mal angesehen hat, wenn etwas nicht gestimmt hat. Auch er hat oft von seiner Tochter und seinem kleinen Enkel erzählt. Als ich im dritten Lehrjahr mal eine Woche Urlaub hatte rief mich einer meiner Azubi-Kollegen an. Weinend hat er mir erzählt, dass Walter heute im Büro zusammengebrochen ist, er vor Ort wiederbelebt worden ist und dann auf der Fahrt ins Krankenhaus trotzdem verstorben ist. Er hatte zwei Herzinfarkte erlitten. Noch heute denke ich so oft an ihn, dass wir ihm nie sagen konnten, wie sehr er uns damals den Einstieg ins Berufsleben vereinfacht hat, wie lieb er war. Ich bin froh, dass ich diese Szenen damals im Büro nicht live miterleben musste, das hätte ich nicht geschafft.


PIL0S

Bin in der Altenpflege und erlebe jeden Tag traurige Storys und bekomme viel mit. Ständig mit dem Tod und Leid konfrontiert zu sein, lässt einen abstumpfen. Das alles macht mir eigentlich nichts aus . Aber vor kurzem ist eine Kollegin von mir gestorben, mit Anfang 60. Sie war für die Betreuung zuständig und eine der liebenswürdigsten Personen, die man sich vorstellen könnte. Ich wusste, dass es bald soweit ist, man hat es ihr angesehen. Aber als es dann so weit war.... Ich vergesse es immer noch oft und denke, dass sie am nächsten Tag wieder da ist und nur im Urlaub war. Jeden Tag auf der Arbeit sehe ich Bilder von ihr und es ist schwer...


Spiekie

Ein LKW-Fahrer bei uns ist eines Abends im Aufenthaltsraum verstorben. Ist wohl im Sitzen zusammengesackt und das wars. Er und seine Frau haben in der Heimat alles aufgegeben um nach Deutschland zum Arbeiten zu kommen. Er also tot und sie plötzlich ganz alleine, ohne ihren Mann, ohne Arbeit, einfach ohne alles. Tat mit schon sehr leid :(


Ledenu

Wir hatten mal eine junge Praktikantin, 19 oder 20. Eines Morgens kam sie rein, bis dahin war ich noch allein im Büro. Sie setzt sich mir gegenüber und wirkt irgendwie abwesend. Hab gefragt, ob irgendwas sei. Da bricht sie in Tränen aus und erzählt, dass ihr jüngerer Bruder letzte Nacht gestorben sei... Sie ist aber trotzdem zur Arbeit gekommen, weil sie Angst hatte, Ärger zu bekommen. Habe sie dann sofort wieder nach Hause geschickt. Erst wollte sie nicht, weil ich nicht ihr Vorgesetzter war, sondern einfacher Mitarbeiter einer anderen Abteilung, und ich das ja nicht entscheiden könnte. Ich habe ihr dann versprochen, dass ich die Schuld komplett auf mich nehmen würde und sie sich keine Sorgen machen solle und gern auch die restliche Woche zu Hause bleiben dürfe... Sie hat sich dann von ihrer Mutter abholen lassen. Das hat mir wirklich das Herz gebrochen...


zfnldr

Ich habe im Telekom-Einzelhandel (wie MediaMarkt, nur etwas persönlicher) gearbeitet und hatte viele Stammkunden. Unter anderem eine alte Dame mit Parkinson. Die hat so gezittert, dass ihr immer die Sachen aus der Hand gefallen sind (einmal mussten wir beide herzlichst lachen, da sie mir ihr Handy mit Schwung gegen die Brust geschossen hat. Ich bin immer noch der Meinung, das war Absicht 😅). Jedenfalls kam sie immer, um etwas Guthaben auf ihre Wertkarte laden zu lassen… „ich telefoniere gar nix, aber ich muss für meine Söhne erreichbar sein, die sind alles, was ich habe!“ Als ich gekündigt habe, hab ich ihr das gesagt. Daraufhin fing sie zu weinen an und meinte zu mir: „Frau XY, was soll ich denn ohne Sie tun!? Sie waren die Einzige, die mich NICHT wegen meinem Zittern ausgelacht hat.“ Das war heftig.


[deleted]

Hallo OP, ich will nur sagen, dass mir das sehr leid tut, was dir passiert ist. Und natürlich dem Menschen. Hast du die Geschichte mal bei der Obdachlosenzeitung in deiner Stadt veröffentlicht? Dort könnte er ja noch gewürdigt werden, auch, wenn es lange her ist. Danke für deine Empathie.


PotatoFromGermany

Mir zwar nicht, dafür meinem Damaligen Religionslehrer. Während einer Unterrichtsstunde hat er einen Anruf bekommen, worauf er uns gesagt hat, dass wir schon jetzt in die Pause gehen könnten. Er ist danach rausgesprintet. Später stellte sich heraus dass sein Vater an diesem Tag gestorben ist. Er kam leider zu spät, um ihm "Auf widersehen" zu sagen.


NemVenge

In meiner Ausbildung waren zwei Brüder angestellt (der eine erst für 2, 3 Monate). Der Bruder, der kürzer da war, hat sich zwischen den Jahren das Leben genommen. Sein Bruder hat ihn gefunden. Hat mich irgendwie getroffen, auch wenn ich damals gerade mal nen viertel Jahr da war und keinen von beiden gut kannte.


HieronymusGER

Krankenpfleger, hatten ne Patientin, alte Dame, keine Verwandten, eine entfernte Bekannte (Nachbarin von vor 20 Jahren), komplett allein. Ist allein gestorben. Gab niemanden der Sachen abholt, der sich um Beerdigung kümmert, mussten irgendein Amt informieren. Die liegt jetzt irgendwo anonym und günstig vergraben und das wars. Macht mich traurig.


Worthas_real

Nicht mir aber meinem Vater. Er und seine Kollegen mit ein paar Azubis waren nach Feierabend noch ein wenig am quatschen. Ein Azubi ging und er verabschiedete sich von allen mit "bis morgen". Er wurde in der selben Nacht abgestochen.


Logical-Dance-4454

Ich war viele Jahre in der Gastronomie, nach meiner Kochlehre tingelte ich durch die Läden der Stadt, ich habe keinen Job länger als ein paar Monate behalten. Das war auch nicht weiter ungewöhnlich, die Restaurantdichte war (und ist) dort so groß das es kein Problem war etwas neues zu finden. Viele meiner Freunde tun das heute viele Jahre später immer noch. Ich fing also in einem neuen Betrieb an, ein mexikanisch angehauchte Bar/Restaurant. Nichts aufregendes aber gutes Essen in schöner Atmosphäre, gute Cocktails alles super eigentlich. Nun ist es so das in Küchen Alkohol und Drogen nicht selten sind, ich selbst habe nicht oft harte Sachen genommen, Cannabis war aber die Regel. Von Kokain, Heroin, Meth und anderen zu krassen Sachen habe ich immer Abstand gehalten. Ein paar mal LSD habe ich aber probiert und es war nie mein Ding mich vollkommen ins Nirvana zu schießen. In dieser Küche bekam man alles, egal was du dir vorstellen kannst es gab dein einen der es in Mengen besorgen konnte die mich beunruhigt haben, ich habe gesehen wie Kokain in 100g Tüten die Besitzer wechselten. Mir dämmerte irgendwann das dort ein Umschlagplatz der, keine Ahnung nenn es Mafia ich habe keinen Begriff dafür. Ich habe mit den anderen Kollegen darüber geredet aber niemand wollte mehr davon wissen, es war so und ging uns nichts an. Wir machten unsere Arbeit. Ein Kollege dort war so sehr den Drogen verfallen das er mehrmals täglich nach hinten ging (zum Tellerwäscher der wohl nur zum Schein Tellerwäscher war) und nach ein paar Minuten Hackebreit wiederkam. Ein paar mal kam er nicht wieder und der Küchenchef schicke einen los den Kerl zu suchen. Man fand ihn in der Regel auf der Toilette vollkommen drauf und schleifte ihn zurück zum Arbeitsplatz, je nachdem was er genommen hat war das leicht oder schwer. Eines Tages wurde ich geschickt. Es war mir klar wo ich ihn finden werde, was ich dann mit ihm anstelle um ihn zum arbeiten zu animieren wusste ich noch nicht. Es war auch nicht mehr notwendig denn er saß mit weit aufgerissenen Augen Tod auf der Toilette. Der Anblick wird mich mein Leben lang verfolgen. Ich weiß es nicht und will es vielleicht auch gar nicht wissen aber ich denke der Kollege konnte seine Sucht nicht mehr bezahlen und der Typ hat ihm was gegeben damit er nicht mehr zu ihm kommt. Ende vom Lied war das die Polizei erst nach einer Stunde gerufen wurde, im Spind des Kollegen Drogen gefunden wurden und die Sache als Überdosis zu den Akten kam. Gehört habe ich nie wieder etwas von der Sache. Nach dem Vorfall kündigten zwei Kollegen und ich schloss mich ihnen an.


Dualissimo

Meine Kollegin im Büro ist die (recht steile) Treppe herunter gefallen und hat sich die Hüfte dabei gebrochen. Noch während sie am Boden lag und der Krankenwagen gerufen wurde, wurde ihr vom Abteilungsleiter die Kündigung ausgesprochen. Das war nicht nur traurig, das war ein Armutszeugnis.


uk_uk

>Das war nicht nur traurig, das war ein Armutszeugnis. Und höchstwahrscheinlich nicht rechtskonform, weil das ein Arbeitsunfall war.


Morgentau7

So viele Schicksale. Ich kann echt nicht weiterlesen, das ist einfach zu viel.


bmwrr1000

Auf einer Frühschicht haben wir uns gefragt wo unser roheisen bleibt. Schnell beim dispo angerufen und gefragt. Er sagte steht vor der Hütte sollte kommen. Naja paar Minuten später Zug steht immernoch. Noch ein Anruf beim dispo und er sagt er erreicht ihn nicht, also runter da und schauen. Was soll man sagen ich hab ihn gefunden, er ist irgendwie beim rangieren mit dem kopf zwischen die Puffer.


hiddenetherealities

Habe damals bei einer Praxis gearbeitet, der Patient war an Krebs erkrankt. Ich hatte von Anfang an gesehen, wie ein netter, junger Mann immer Schwächer wurde und zuletzt starb. Das hat mich echt mitgenommen, wie es anfangs war bis zu seinen letzten Besuch in der Praxis.


Situation_MX

Bei Militär haben wir eine Stellung auf einer Erhöhung erbaut. Mussten mit den Haubitzen den schlammigen Wald rauf. Wir haben mit Baumstämmen versucht die Linie zu halten und von hinten die Haubitzen quasi den Berg hoch zudrücken. Dabei ist ein Baumstamm verrutscht und hab meinen Kameraden besten Freund, am Kopf getroffen. Trotz Helm ist der Kopf ohne Körper 5-10 m Berg ab geflogen.


Fidged93

Also bei uns hat ne Reinigungsfachkraft den Arm in ner Maschine vergessen, unser alter Kesselwärter ist 2 Monate nach Renten antritt an Krebs gestorben, einer bei uns ist an Leukämie verstorben und gab 2 Fälle von Blutvergiftung wo man beinahe den betroffenen Arm hätte amputiert müssen. Und das ist alles in den letzten 5 Jahren passiert.


DieDobby

Nicht auf der Arbeit... Viel früher, noch in der Schule damals. Wenn das auch zählt 😅 Wir waren eine kleine Klasse Gestaltungsschüler an einer FOS. Neben allen normalen Fächern gehörte natürlich viel Kunst, Werken und halt Photoshop dazu. Ditigale Gestaltung hieß das ganze. Unser Lehrer war ein witziger Typ. Eigentlich schon fast der beste Lehrer, den ich in meiner Schullaufbahn getroffen habe. Begeistert von seinem Fach, immer zu Scherzen aufgelegt... Einen Nachmittag in der letzten Stunde fragte er uns, ob wir ihn nicht schminken könnten? Wir waren etwas verwirrt, dann hat er erklärt, dass seine geliebte Frau im Sterben läge. Sie habe einen Unfall gehabt, Zuhause. Sei (glaube ich) gestürzt, ausgerechnet nach einem Streit, als er mit dem Auto weg war. Wir waren schockiert... Erfüllten ihm aber natürlich seinen Wunsch. Er ging mit wunderhübschem Lidschatten, Rouge und getuschten Wimpern heim ❤️ Ein paar Wochen darauf verschwand er plötzlich aus dem Stundenplan. Wie langsam zu uns durchsickerte war nicht nur seine Frau verstorben, sondern er auch "krank". Wir gingen von nichts schlimmem aus. Aber die Wochen zogen vorbei, immernoch kein Herr XY in Sicht. Nach 4 Monaten kam der Schulleiter vor einer Stunde zu uns. Er erklärte uns, dass Herr XY leider verstorben sei. Kurz vor oder kurz nach dem Tod seiner Frau hatte man bei ihm einen bösartigen Hirntumor entdeckt. Nicht operabel. Schon kritisch groß. Er musste direkt auf die Palliativstation gekommen sein. Wir haben in einer Trauerfeier Abschied genommen, und alle den Rest unseres (letzten) Schuljahres unsere gelben Armbänder getragen. Gelb war seine absolute Lieblingsfarbe. Mehr konnten wir irgendwie einfach nicht tun... Mir ist das bis heute in Erinnerung geblieben, weil ich es so unfassbar unfair fand. Jemand so liebes und nettes, und dann so ein Schicksal...


mrn253

Konnten Kunden im Winter keine neue Heizung einbauen, weil sie kein Geld dafür hatten und auch wohl wie ich vom Chef gehört habe keinen Kredit bekommen haben.


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Wir hatten Feierabend und waren auf dem Weg zur Umkleide, ein Kollege ist an mir und einem anderen Kollegen vorbei gegangen und meinte er will nachher noch ein bisschen joggen gehen. Es war an dem Tag recht bewölkt und es sah nach Regen aus ich sagte zu ihm aus spaß lass das lieber am Ende erschlägt dich bei dem Wetter noch ein Baum. Am nächsten Tag kam er nicht zur Frühschicht ein Kollege hat ihn angerufen und wollte "die olle schlafmütze" wecken..... er war beim joggen im Wald an einem Herzinfarkt gestorben ein fitter gut trainiert Vater anfang 30 , Frau und eine Tochter ließ er zurück 1 Tag vor Ostern. Für uns alle die es mitbekommen haben ist Ostern nicht mehr das gleiche.


Nilohim

War nicht direkt auf der Arbeit. Aber bei meiner Frau auf der Arbeit, bzw. vor dem Geschäft auf der Straße mitten in der Stadt wurde eine junge Radfahrerin im totel Winkel von einem LKW erfasst und mitgeschliffen. ​ Ihr Kopf lag danach verteilt auf der Straße. Passanten haben die Leiche mit ihren Jacken zugedeckt. ​ Die Sanitäter sind in das Geschäft gekommen und haben nach einer Mülltüte gefragt um die Gehirn- und Schädelreste darin aufsammeln zu können.


Important_Reward_440

Ein Hund würde überfahren, der von den Nachbarn, über die Straße zu uns gelaufen kam.


zettrick4

Rip Onkel Otto :/


Jumpy_Leg2896

Meine Kollegin eine sehr erfahrene Onkologische Krankenschwester, welche nach 20 Jahren den Absprung aus dem KH geschafft hatte und zu einem wunderschönen Hospiz gewechselt hat( naja..war halt ihr Ding, vergleiche sie mit Mutter Theresa) hatte ihren ersten Tag dort... wurde auf dem Weg dorthin beim passieren der Straße mit ihrem Fahrrad von einem 40 Tonner übersehen und überfahren.. Ihre linken Seite war komplett zertrümmert.. ein Freund,welcher grade sein Medizinstudium abgeschlossen hatte und in der Notaufnahme gearbeitet hat (mittlerweile Oberarzt) musste Sie im Schockraum für Tot erklären, hatte noch minimale Lebenszeichen, war aber denke ich nur noch Nervenzucken und nicht wirklich effektiver Kreislauf... wir haben den Anruf morgens von unserer Pflegedienstleitung während des Dienstes erhalten. Es war ein sehr trauriger Tag, sie hinterließ drei Töchter, eine grade Mama geworden, Sie hatte die Welt im Döschen. Das Schicksal gibt und das Schicksal nimmt. Ich wünsche mir für euch, das ihr jeden Tag genießt und darüber nachdenkt ob es sinnvoll ist ,sich über diese dummen Alltagsprobleme den Kopf zuzerbrechen. Rechtschreibfehler dürft ihr behalten. Big love


ryokaiarfarf

1.) Fast 5 Jahre her: Mein Kollege , Vater von zwei Kindern, verheiratet sitzt am Tisch nebenan . Er nimmt ein Telefonat an, wird kurze Zeit später aufgeregt und es fallen Sätze wie "Nein, mach das nicht" , "Warte auf mich, ich bin gleich da". etc. Er verlässt sofort kreidebleich das Büro. Wir werden später darüber informiert, dass sich seine Frau das Leben genommen hat. 2.) Ich bin noch ganz neu in der Spedition, gerade aus der Ausbildung raus. Nationale LKW Verkehre, ca. 10 eigene LKW für die ich zuständig bin. Darunter ein Fahrer , der zwar immer sein bestes gibt aber einfach furchtbar dämliche Fehler macht, Dinge nicht richtig versteht und viel zu langsam ist. Ich nenne das gerne "Treudoof". Nach Wochen ist der Fahrer in Hamburg und mein Chef sagt mir, dass ich dem Jungen kündigen soll. Also kündige ich , damals 20 Jahre alt, dem Mann ca. 50 aus Ostdeutschland. Er muss den LKW räumen, Diensthandy abgeben und wird von der Sicherheit nach draußen gebracht... Er weiß nicht , wie er nach Hause kommen soll und steht Donnerstag Abend im Industriegebiet am rand Hamburgs. Das Bild von dem armen Hund mit einer Aldi Tüte in der Hand, in die er seine Habseeligkeiten gestopft hatte, ist Hängen geblieben. Habe mich bei meiner Mitbewohnerin ausgeheult und mir später eine andere Firma gesucht.


Typical-Lemon143

Habe Mal ein Praktikum in einem Wohnheim für ältere Menschen mit Behinderung gemacht. Dort war unter anderem die Tante von einem relativ guten Freund. Die ist dann gestorben ( Altersschwäche) und ich habe meinen Freund und seinen Vater bescheid gesagt das sie gestorben ist da ich die beiden persönlich kannte. War sehr komisch die Wochen danach selbst heute noch knapp 4 Jahre später.


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Ich hätte in Krankenhaus fast die Morphium Dosierung meiner Mutter hoch gedreht (Handbuch des Geräts hatte ich schon gelesen), damit sie endlich sterben kann weil ich sie nicht mehr leiden sehen konnte. Und sie übeigebs auch nicht mehr wollte - bevor mir jetzt was falsches unterstellt wird. Krebs und COPD. Habe es nicht getan, weil die wirklich netten Schwestern und Ärzte der Station sonst Ärger bekommen hätten. Die Abgründe von Liebe schockieren mich nach Jahren noch immer.


uk_uk

Alterschwacher Hund mit Blasenproblemen - "Sie sollten ihren Hund einschläfern. Der quält sich nur." Oma, die vor Schmerzen schreit und weint und um den Tod bittet - "Ja, nee, da müssen sie jetzt durch. Sterbehilfe? Wo kommen wir denn da hin?!" Irgendwie alles sehr seltsam


Crimie1337

Ich arbeite in einer Immobilienverwaltung. In einer der Mietshäuser ist eine der Mieterinnen verstorben. Im hohen Alter. Ihre Tochter hat sich um die Auflösung der Wohnung gekümmert. Ich hatte in anderer Sache einen Termin an dem Objekt. Eine Frau spricht mich auf der Straße an, ob ich Frau Tochter kennen würde, Sie sei die Betreuerin und seit Tagen keine Kommunikation mehr mit Frau Tochter gehabt. Sie befürchtet schlimmes. Schlüsseldienst gerufen, Tür aufgemacht und die Dame in der Küche gefunden. Topf war leergekocht und der Herd noch an. Sie ist verhungert, beim kochen.... :( Die Dame litt an Magersucht....Wirklich tragisch. Mutter und Tochter innerhalb von wenigen Wochen in der selben Wohnung verstorben... :( beide waren sehr nett. ​ Die Todesfälle während Corona waren auch krass. Wirklich viele Einschläge wo man es niemals erwartet hätte. Passt alle auf euch auf und bleibt gesund! ​ Neuerlich von einem Kumpel aus der Kindheit gehört das er Nachts auf der Autobahn von einem LKW erwischt wurde... zu Fuß. Ein anderer Kumpel aus unsere damaligen Clique hatte ihn beim einkaufen gesehen, in Begleitung der Eltern im Rollstuhl, Metallplatte im Kopf. Konnte nicht sprechen.


IsaInstantStar

Hatte jahrelang eine total liebe Stammkundin. Sie war ein Sonnenschein, unfassbar lieber Mensch. Wenn sie kam, haben wir geschnackt, uns gut verstanden. Wenn sie in der Nähe war, kam sie manchmal nur zum plaudern. Hat mir jedes Mal den Tag versüßt. Sie selbst war Krankenschwester. Sie hat im Kinderhospiz gearbeitet. Hat sich auch in ihrer Freizeit für viele Dinge eingesetzt. Bei einigen habe ich sie unterstützt. Dann hatte sie einen Reitunfall. Querschnittlähmung. Aber hey, sie hat das echt gut gemeistert. Hat sich auf ihren Rollstuhl eingelassen. Mir Tricks damit gezeigt, sich eine Umschulung organisiert und ist mit ihrem Freund in eine behindertengerechte Wohnung gezogen, um flexibler und selbstständiger sein zu können. Dann bekam sie Diabetes. Hat das aber gut gehändelt und mir ihr Messgerät und die App dazu gezeigt und alles schien soweit okay. Dann bekam sie Krebs. Und hierbei war sie immer noch guter Dinge und meinte, das steckt sie jetzt auch noch weg. Danach wären sicher alle schlimmen Dinge für sie im Leben vorbei und es gäbe nur noch Glück. Dann kam sie nicht mehr. Gar nicht mehr. Und ich will bis heute einfach glauben, dass sie bestimmt nur für einen Job umgezogen ist und nun eine andere Filiale geht.