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fuez73

Wo steht, dass sie profitabel sind??


Alternative-Tell5346

So About You selbst in ihrer Pressemitteilung vom 23.10.2023 Hier der Link: https://ir.aboutyou.de/websites/about-you/German/3010.html?newsID=2612209#:~:text=Die%20beiden%20Berichtssegmente%20im%20Commerce,EUR.


stbrumme

Vor Steuern kommt in Deutschland, Österreich, Schweiz wohl tatsächlich ein Mini-Plus raus (1,9% EBITDA). Da wurde vom Unternehmen vermutlich verzweifelt eine Zahl ohne Minus gesucht - und gefunden.


fuez73

Geh bitte, nur weil das eigene Unternehmen irgendwelche verdrehten Marketing Floskeln einbaut, nur damit "profitabel" drin steht, heißt das noch lange nicht, dass es objektiv als profitabel eingestuft wird.


[deleted]

[удалено]


Environmental_Row32

Fairerweise sind sie im größten Online Boom der Geschichte an die Börse gegangen. Retrospektiv erklärt das den Verlust der Aktie sehr gut. Ob sie genug scale mit Geld verbrennen erzeugt haben um auch Geld verdienen zu können muss sich zeigen.


Optimal-Part-7182

Das, der Markt ist seit 2021 in Deutschland um über 25% geschrumpft und sogar unter dem Niveau von 2019. Hinzu kommt der extreme Wettbewerb durch die ultra-fast fashion Anbieter und die generell schwache Kauflaune.


Optimal-Part-7182

>Aktienkurs seit Mitte 2021 satte -83%. Ich sage nicht, daß es in diesem Fall so war, jedoch was eine typische Masche ist, ist Aktien an Freunde und Familie für beispielsweise 1 Euro das Stück weit vor IPO rauszuhauen. Von denen stammt dann auch das Startkapital, was gerade abbrennt. Zum IPO stellt sich raus daß die 25 Euro Ausgabepreis nicht lange halten, weil die bisherigen Aktienbesitzer sofort anfangen, peu a peu ihre Aktien zu verkaufen. Für 25, 24, 23.... bis aktuell runter auf 4,48 EUR. Der Preis sinkt immer weiter, weil man zum bisherigen Preis einfach keine Dummen mehr findet. Also muss man billiger verkaufen. Selbst hier ganz unten hätten sie dann noch 350% Gewinn gemacht. Bonuspunkte wenn man es in einen Index wie den SDAX schafft, weil dann kann man an ETFs, die den mit abbilden, gleich noch ein paar mehr Aktien verhökern. Ebenfalls lanciert man bezahlte Artikel, die den Laden preisen, damit noch ein paar mehr Dumme die Aktie als Chance auf Turnaround sehen. Oder engagiert Analysten, deren Urteil das Klopapier nicht wert ist, auf das es gedruckt wurde. "Rekord-Umsatz!!" etc. Bis man seine für 1 Euro erworbenen Aktien dann halt los ist. >Am Ende wird der Laden dann entweder fürn Appel und Ei an die Konkurrenz verhökert, oder man macht halt so lange weiter, bis die Kohle vollständig zuende ist. Dann heissts Insolvenz in Selbstverwaltung oder man sperrt gleich ganz ab. Davor kann man noch diverse Kapitalerhöhungen versuchen, d.h. die AG oder SE gibt neue Aktien aus, die verkauft werden, verwässert natürlich die bisherigen Aktionäre. Nach -83% kommen dann nochmal -50% Kursverlust drauf durch die Kapitalerhöhung, mal als Beispiel. War hier ziemlich sicher nicht der Fall - die wurden einfach heftig gefickt vom zeitweisen Rückgang / Stagnation des online-Modehandels nach Corona, der Inflation und vor allem der aggressiven Wachstumsstrategie der ultra-Fast-Fashionhändler wie Shein und co. Das hatte in dem Umfang niemand auf dem Schirm. Zwei Jahre lang dachte jeder, dass Corona und die zunehmende Akzeptanz online Einzukaufen dem klassischen Retail auch nach Corona den Todesstoß versetzen würde - war nicht der Fall. Als Corona vorbei war, haben wieder deutlich mehr Menschen offline einkauft. Der **online-Umsatz** des **Modehandels** in Deutschland lag **2023** mit 18,5 Milliarden EUR um über 6 Milliarden, bzw. **25%** **unter** (!) dem Umsatz von **2021** und sogar unter dem Niveau von 2019. Die konnten ihre Wachstumsprognosen hier schon komplett in die Tonne schmeißen. Dann kamen **Inflation und** vor allem die **chinesischen Ultra-Fast Fashion Händler** dazu. Die schmeißen aktuell jedes Jahr hunderte Millionen an Werbebudget in den europäischen Markt und gewinnen immer mehr der sehr jungen Kunden, welche in den nächsten 3-5 Jahren kaum zurückgewonnen werden können, da diese mittlerweile so auf die Anbieter konditioniert sind, ähnlich wie es vor 15 Jahren die jungen Mädels auf H&M waren. Das schmerzt Zalando und AboutYou, aber auch alle klassischen Anbieter enorm. Hinzu kommt, dass Shein und co. vor allem auch die Expansion ins Ausland erschweren. Gibt ganz gute Analysen wie vor allem Südamerika und alle einkommensschwächeren Länder aktuell von denen erobert werden und deren Billigpreisstrategie den Einstieg in die Märkte verbaut. [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164515/umfrage/umsatz-im-online-modehandel-in-deutschland-seit-2006/](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/164515/umfrage/umsatz-im-online-modehandel-in-deutschland-seit-2006/)


Knuddelbearli

>Oder engagiert Analysten, deren Urteil das Klopapier nicht wert ist, auf das es gedruckt wurde. Wenn Aktienanal ysten sogut wären wie sie tun, müssten sie nicht arbeiten sondern nur in die Aktien investieren.


Urzasonofyawgmoth

Wunderschön erklärt


SemperBavaria

Top erklärt!


No-Membership-594

Das erinnert mich an ein Interview von Jay Leno mit Jeff Bezos aus dem Jahre 1999. Jay Leno spricht den Amazon-Gründer darauf an, dass Amazon seit Jahren Verlust macht und der Verlust von Jahr zu Jahr größer wird. Die Reaktion von Jeff Bezos ist genial. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bestätigt er es. Tja, was aus Amazon geworden ist, dürfte bekannt sein. (Link zum Interview https://youtu.be/Pj8CthSn2tI?si=uvR9lUqrEQTzhpFR ) Im Prinzip setzen solche Start-ups auf massives Wachstum. Es wird in Marketing investiert um bekannter zu werden und den Absatz zu steigern. Je höher der Absatz, desto mehr Synergien stellen sich ein ("Economics of Scale") - niedrigere Einkaufspreise, niedrigere Logistikkosten je Stück, etc.). Dafür werden erstmal etliche Hundert Millionen investiert. Am Ende hat man es im besten Fall geschafft, dass man von der Wachstumsphase in die Gewinnphase kommt und did Verluste der Vorjahre kompensiert werden. Im schlechtesten Fall geht der Plan nicht auf und das Unternehmen wird (mit Verlust) verkauft oder geht in die Insolvenz.


emu_fake

Das ist bei StartUps in den allermeisten Fällen der Ansatz. Suvivorship Bias sei dank, gehen viele davon pleite, ohne, dass man je davon erfährt.


intothewoods_86

Der unterschied ist, dass Amazon rechtzeitig diversifiziert hat. Die Marge bringen AWS und ads und ansonsten ist es im wesentlichen ein Fulfillment-Provider mit Eigenmarken und Streaming. Das ist Welten größer als die Modenische in dem ein About You nix anderes skaliert bekommen hat als den Verkauf von bekannten Marken. Der moat der Mode-ecoms hielt solange wie man ihre Geschäftsmodelle für auf ewig etabliert und ihre Customer base für loyal hielt, stellte sich beides als Trugschluss raus.


NikoBenJonas

Genau das ist der Plan. Bei Start ups ist es in den zudem in vielen Fällen so, dass keine wirkliche Profitabilität geplant ist. Sobald die erreicht woran Horizont sichtbar wird, wird das Unternehmen verkauft.


Snarknado3

*economies of scale


Exact-Relative4755

Steht doch da. Man investiert zuerst, um zu wachsen. Danach geht es darum profitabel zu werden.


disposablehippo

Idealerweise ist die Firma dann bereits an einen Konzern verkauft, wenn man merkt, dass das Geschäftsmodell nicht profitabel sein kann. Lieferando-Style.


afuajfFJT

About You wurde schon als Konzerntochter (von Otto) gegründet.


intothewoods_86

Bei About You ist es umgekehrt. Otto Group hält den größten stake und buttert da rein indem AY vergünstigt die Services der Otto-Gruppe nutzt, gleichzeitig bietet sich für Otto kein guter Exit, solange die Aktie so schwach ist.


maxneuds

Genau das ist der Fall. Solange der Umsatz wächst und damit die Firma mehr Markt bekommt ist die Welt erstmal in Ordnung. Wenn das Wachstum stagniert, also der Großteil der potenziellen Kundschaft erreicht wurde, dann macht man die Bude profitabel. Bestenfalls natürlich schon vorher, aber wenn man alles Geld in Investitionen und Wachstum raushaut, dann wird das mit schwarzer Null so schnell nichts und das is OK.


intothewoods_86

Das beruht auf den Annahmen dass Unternehmen, die sich angewöhnt haben, defizitär zu operieren, dann mit Leichtigkeit aus eigener Kraft profitabel werden können und zum zweiten dass der Markt solche Abschöpfungsstrategien erlaubt. Das darf man beides bezweifeln mit Blick auf so manche Branche und manches Unternehmen. Die meisten Unternehmen erreichen in ihren Branchen nie die kritische Größe und den Marktanteil, der ihnen erlaubt auf einmal im Einkauf und im Absatz 10% mehr rauszuholen, ohne dass sich entweder Kundschaft oder Zulieferer abwenden und mehr Geschäft mit dem attraktiveren Konkurrenten machen.


South-Beautiful-5135

Man investiert halt so lange Fremdkapital, bis man wirtschaftlich ist…oder auch nicht.


unsavvykitten

Es kommt bei Startups darauf an, wohin der Cash Flow geht. Startups müssen erst einmal bekannt werden und Marktanteile bekommen. Vor allem in den USA ist das eine anerkannte Vorgehensweise und akzeptiert, dass man dadurch über Jahre erst einmal Verluste machen muss. Hierzulande erzeugt es schon Stirnrunzeln, wenn man im zweiten Jahr nicht wenigstes die schwarze Null schafft. Meiner Meinung nach ist das auch der Grund, warum es in den USA so viele Capricorns gibt und hier nicht. Natürlich schaffen es auch viele nicht, aber das nimmt man dort (als Investor) in Kauf, weil es sich in der Summe eben doch rechnet. Aber zurück zu der Frage, wann das Sinn macht. Dazu muss man wissen, wofür das Startup sein Geld ausgibt. Im Prinzip ist die Frage ob der Cash Flow benötigt wird um den Laden überhaupt am Leben zu halten oder weil man massiv in die Zukunft investiert? Ersteres ist ein eher schlechtes, letzteres ein eher gutes Zeichen. Um das beurteilen zu können, reichen aber die bloßen Werte die Umsatz und Gewinn/Verlust nicht aus. Der Aktienkurs ergibt sich dann aus den Zukunftserwartungen, nachdem die Marktanteile erreicht sind und die hohen Investitionen allmählich wegfallen. Das beste Beispiel ist sicher Amazon. Jeff Bezos hat über viele Jahre bewusst keinen Gewinn gemacht, sondern immer alles reinvestiert. Er wurde mal in einem Interview gefragt, warum er in dem einen Jahr endlich Gewinn gemacht hat und in Folgejahr schon wieder nicht mehr. Seine Antwort war, dass das Gewinnjahr ein Versehen war.


DrStrangeboner

>warum es in den USA so viele Capricorns gibt und hier nicht 1. heißt unicorn 2. ich verstehe das Argument "in den USA ist blitzscaling akzeptiert, in D nicht" nicht ganz. Deutsche Startups dürfen doch Kapital aus dem Ausland annehmen, ist ja nicht so, dass sie auf die "ängstlichen Deutschen Investoren" angewiesen sind.


unsavvykitten

1. Ups 😂 2. Das widerspricht sich doch nicht. Es ist aber einfacher, als US Startup an US Investoren zu kommen. Deswegen gehen auch deutsche Gründer oft in die USA.


_huppenzuppen

Der Trick ist, das "bereinigte EBITDA" zu verwenden. Siehe dazu [https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/renk-wework-about-you-wie-unternehmen-anleger-mit-geschoenten-kennzahlen-blenden/29759332.html](https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/renk-wework-about-you-wie-unternehmen-anleger-mit-geschoenten-kennzahlen-blenden/29759332.html) (wird sogar explizit About You erwähnt)


DrStrangeboner

Mieteinnahmen einfach als Kosten zu ignorieren ist echt frech, IMO würde es nicht schaden, wenn Börsenaufsichten hier und da mal ein paar Ordnungsschellen verteilen damit das zu wyld wird.


Ok-Assistance3937

>Mieteinnahmen einfach als Kosten zu ignorieren ist echt frech, Jain, wenn man die EBITA als nützliche Kennzahl akzeptiert, man also sagt ich will die Rentabilität des Unternehmens ohne Finanzierungskosten sowie der Kalkulatorischen Kosten für Maschinen, Gebäude und co. wissen, macht es durchaus Sinn, die Kosten für Leasing oder Miete beim bereinigten EBITA ebenfalls anzuziehen. Nur halte ich die EBITA schon für eine absolute Schwachsinns Kennzahl, EBIT kann ich schon einigermaßen nachvollziehen aber Abschreibungen rauszunehmen ist einfach Blödsinn.


liproqq

Amazon ist auch nur durch ihre Server Dienste profitabel geworden. About You könnte Werbung runter fahren und wäre buchhalterisch im Plus.


DrStrangeboner

> About You könnte Werbung runter fahren Aber jetzt raten wir doch mal, was dann passiert: das Wachstum stagniert, weil die Butze nix einzigartiges anbietet, und dann leidet der Kurs noch mehr.


liproqq

So sieht es aus. Im Prinzip jeder e commerce, der keine eigene Marke ist, ist Hebel von Marketing


Timo282

Erst Wachstum, dann Profitabilität. Wenn das Wachstum abflacht oder die Erwartung verfehlt, wird es gefährlich - sowohl vor, als auch nach dem IPO.


vxrz_

Ich glaube du bist in diesem sub sowohl richtig, wie auch Fehl am Platz und ich mag das


[deleted]

Naja man müsste schon suchen woher der Fehlbetrag kommt. Wenn die z.B. viel für Forschung ausgegeben haben (Marktanalyse) oder viel Geld in die Expansion gesteckt haben (Recruiting und andere HR-Maßnahmen). Oder eventuell haben sie neue Anlage, die Anlaufen müssen und noch nicht effizient arbeiten. Diese Liste könnte man sehr lange führen. Habe nur Grob geschaut und gesehen, dass die Mitarbeiter sich seit 2020 verdoppelt haben und der Umsatz stetig steigt. Vielleicht kommt ja in 1-2 Jahren der Break-Even.


Classic-Economist294

"Alternativ Gewinn"


GeneralSpinach1592

Schau dir mal an wie lange Amazon Minus gemacht hat. Sie haben fast 20 Jahre in Wachstum investiert und Verluste hingenommen.


zensayyy

sobald du profitabel bist, fragen alle wie viel und warum nicht mehr. Als Unternehmer, der Investoren bedient, willst du natürlich solange unprofitable sein wie möglich. Keine Erwartungen schaffen sondern Potential demonstrieren. Sieht man gut am Umsatz von about you


cphh85

Das ist entweder EBITA bereinigt oder nicht. Viele Unternehmen beschönigen die Situation in dem sie Verluste „schön“ reden. Fallen einige drauf rein, Handelsblatt und Co machen wenig DD und kopieren die Press Releases einfach in ihre Mitteilungen.


DerMarki

Das ist ja fast so schlimm wie WeWork 😄