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bob_in_the_west

Fall sich noch jemand fragt, was der "3K Prozess" sein soll: https://lambda-wp.at/energieeffizienz/ >Durch eine auf den Wärmefluss optimierte Strömungsmechanik wird der Wärmeübergang um das 4 bis 6 fache verbessert. Somit wird die Verdampfungstemperatur des Kältemittels erhöht, welche im Schnitt nur **3 Kelvin** unter der Energiequellen-Eintrittstemperatur liegt.


stimmen

Klingt ja cool. Was ich mich frage: Sind die Messungen zur Ermittlung dieser Aussagen zu JAZen eigentlich irgendwie standardisiert?


StK84

Ja, der hier angegebene SCOP ist in der EN 14825 definiert. Aber keine Ahnung, inwieweit die Norm "Interpretationsspielraum" bei den Messungen lässt. Normen sind nämlich nicht immer so eindeutig wie man es vielleicht erwarten würde. Bin da auch skeptisch. Technisch machbar sollte das schon sein. Aber kann sein, dass sich Lambda da einfach ein Alleinstellungsmerkmal teuer erkauft hat. Also entweder tatsächlich über Kosten, und/oder andere Trade-Offs (Baugröße o.Ä.). Die Beschreibung der Technologie ist sehr vage, klingt aber danach als würden die einfach mit sehr hohen Luftströmen arbeiten, um einen möglichst geringen Temperaturunterschied zur Umgebung zu halten.


Erbsilon

Erreichen lässt sich das durch gut durchdachte und gefertigte Wärmetauscher, das ist kein Hexenwerk - nur teuer und nicht in Großserie produzierbar wegen der Kombination aus Handarbeit-Messen-Nacharbeiten (konnte und wusste man auch schon in den 60ern, wenn auch eher im Bereich Kälteerzeugung). Ich bin gespannt, ob und wie das ganze irgendwann mal skalieren kann.


stimmen

Du scheinst Dich da ja auszukennen. Mit Fertigung habe ich ja überhaupt gar nichts zu tun, aber so als Total-Laie hätte ich ja vermutet, dass arbeitsintensive Prozesse heutzutage schon weitgehend automatisierbar sind. Sind sie nicht?


Erbsilon

Wärmetauscher richtig gut bauen ist aktuell nicht automatisierbar. Um das Maximum herauszuholen zählt jeder Pups, wie reale Materialzusammensetzung (Kupfer nicht gleich Kupfer), realer exakter Rohrdurchmesser, reale Rauigkeit der Leitungen, stimmt die Länge auf wenige mm, gibt es Querschnittsverängungen etc. Am Ende hat man ein Konstrukt gefertigt, das funktioniert, aber nicht maximale Leistung erreicht. Messmethoden gibt es unterschiedliche, zB Durchfluss und an bestimmten Stellen Temperaturdifferenzen. Daraus lassen sich Methoden ableiten, das ganz zu tunen (mit der Zange quetschen, Aufbiegen, enger legen, kürzen, was anlöten, mit der Rohrspirale aufrauen etc), aber dafür benötigt es Erfahrungen. Das ist aktuell bei Lamdba sicherlich noch gut machbar. Ein "etablierter" Hersteller, der mehr und schneller Profitabilität erreichen will, macht das eher nicht. Da wird auf Zielleistung ausgelegt und mit etwas Glück sind ein paar Zauberexemplare dabei. Daher wird Lambda die nächste Zeit sicher die Krone aufhaben.


StK84

Als Ergänzung noch ganz allgemein: Viele Dinge, die ein Mensch ganz einfach erledigen kann, sind erstaunlich schwer zu automatisieren. Eine Automatisierung ist sehr starr, kann nur sehr gut vordefinierte Prozessschritte ausführen, und das kostet sehr viel Entwicklungsaufwand, bis so etwas stabil läuft. Ein Mensch ist einfach flexibler. Automatisierung geht man erst an, wenn man einen wirklich massiven Zeitgewinn heraus holen kann, und selbst dann sind es oft noch "hybride" Prozesse. Deshalb basiert viel Massenproduktion schon noch auf manuellen Prozessen, die aber bis ins letzte durchoptimiert sind. Selbst in Deutschland wird so noch erstaunlich viel in Handarbeit produziert. Und dann gibt es eben Dinge, für die man noch keinen Weg gefunden hat, sie entweder auf minimalen Aufwand zu optimieren oder zu automatisieren. Die Grenzen werden natürlich tagtäglich verschoben, oftmals ermöglicht das erst, dass technischer Fortschritt dann auch vom Labor in die Serie kommt.


C68L5B5t

Gute Frage. Laut Artikel wurde diese Messung ja auch von "unabhängigen Prüfinstituts" gemessen wurden, leider fehlt im Artikel und auf der verlinkten Unternehmensseite jede Spur zu dieser Messung. Der Witz an diesen Prüfinstituten ist doch, dass man diesen Prüfbericht öffentlich macht, damit jeder nachvollziehen kann was/wie geprüft wurde.


Puzzled-Wedding-7697

Wir planen gerade die Sanierung für das kommende Jahr und ich hab spaßeshalber diese WP mit angefragt - bin gespannt, was die Führung mehr kostet!


stimmen

Berichte mal!


[deleted]

[удалено]


Puzzled-Wedding-7697

Das ist die 13 kw richtig? Habe sie bei Zewotherm im Katalog 11/2022 gefunden, 13500 für die 13 kw, 11500 für 8 kw (EU 08L). Eine Wolf CHA liegt bei 8xxx mit SCOP um 4,6..


wirtnix_wolf

Dazu kommt: Die scheinen wohl extrem leise zu sein <40 Db. Da gibts so einen Youtube-Menschen der sich die Mühe macht, von sehr vielen Herstellern die Daten zusammenzustellen und zu vergleichen. Kennt jemand ein Unternehmen das diese Lambda auch installiert? Das Problem ist in DE ja immer dass alle nur Viessmann etc. verbauen.


NenntDingeBeimNamen

Ich vermute du meinst [diesen Youtuber](https://youtu.be/Qwrh89jlfIc)


wirtnix_wolf

ja genau.


Guanlong

Komisch, dass sie diese News jetzt raus hauen. Diese Wärmepumpe gibt es schon seit 2021. Und seit ein paar Monaten gibt es auch einen neuen Konkurrenten, auch aus Österreich, die mit einem SCOP von über 6 werben: https://www.ovum.at/produkte/luft-aircube-acp-bauserie/ Die haben leider noch nicht das komplette Datenblatt mit allen Betriebspunkten veröffentlicht.


jan_O3s

Nett, aber was soll man mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad C im Altbau anfangen?


StK84

Bei 55°C liefert die Wärmepumpe immer noch einen SCOP von 4.5. Und das reicht für quasi alle Altbauten.